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WÜRZBURG: Böse Überraschung beim Geldwechseln

WÜRZBURG

Böse Überraschung beim Geldwechseln

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    Peter Mössinger aus Großrinderfeld war nicht nur überrascht, er war verärgert. Die Ägyptenreise der Enkelin war wohl durchdacht. Trinkgelder sind in dem Land wichtig. Aber man hat im Ausland, zumal außerhalb Europas, Probleme mit dem Kleingeld. Deshalb wollte er bei der Sparkasse in der Juliuspromenade vier 50 Euro-Scheine in zehn Zehner und 20 Fünfer gewechselt haben.

    Er war kein Sparkassenkunde und wurde abgewiesen. Fünf Euro sollte er für des Wechseln bezahlen oder sich an seine Bank wenden. Er war sauer. Doch dann ging er in direkter Nachbarschaft zur Deutschen Bank und wurde problemlos bedient. Wohl etwas aufgewühlt hielt er das Couvert mit dem tollen Service gleich anschließend den Mitarbeitern der Sparkasse unter die Nase.

    Ein wenig aufgewühlt ist man nach dieser Schilderung auch bei der Sparkasse Mainfranken. Denn bis zu 500 Euro können normalerweise bei allen Filialen kostenlos gewechselt werden. Stefan Hebig, der sich für die Bank äußerte, geht auch von einem Versehen aus.

    Aufgrund der Nachfrage soll die Frage des Wechselgeldes in der Bank sogar neu diskutiert werden. Denn bei Beträgen über 500 Euro gilt nach wie vor offiziell eine Gebühr von drei Prozent. Ziemlich viel! Und bei dem betroffenen Mann will sich die Bank entschuldigen.   Wenngleich bei der Sparkasse grundsätzlich gilt, dass die komfortable Infrastruktur in erster Linie für die eigenen Kunden da ist.

    Nach einer Umfrage dieser Zeitung sind die Banken fast durchwegs kulant. Die wenigsten haben aber wirklich feste Regeln. Nur werden die Bänker immer dann skeptisch, wenn größere Summen gewechselt werden sollen. Das tut man normalerweise bei der eigenen und nicht bei einer fremden Bank.

    Ein eigenes Thema ist der Umtausch ausländischer Währungen, wo Gebühren als selbstverständlich gelten, sowie von Münzen. Wer mit größeren Mengen Kleingeld aus dem Sparschwein zu einer fremden Bank geht, ist nicht sehr beliebt und wird in der Regel abgewiesen.

    „Manchmal kommt es auch auf den Ton an.“

    Christian Knapp Volksbank-Raiffeisenbank

    Bei den Volksbanken-Raiffeisenbanken ist das Wechseln in Scheinen, solange es um kleinere Beträge geht, ohne Frage kostenlos, sagt Christian Knapp, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Eine Gebührenregelung gibt es nicht. Sehr vorsichtig werden die Mitarbeiter bei Fünfhunderter-Scheinen oder ganz ausgefallenen Wünschen. Man lässt die Entscheidung weitgehend im Ermessen des Kollegen oder der Kollegin an der Kasse. Knapp: „Manchmal kommt es auch auf den Ton an“.

    Interessant ist die Lage bei der Sparda-Bank, die wegen gebührenfreiem Bankservice offensiv wirbt und bei der auch der Großrinderfelder Herr Kunde ist. In Würzburg, wo sich die Filiale gegenüber dem Bahnhof am Haugerring befindet, gibt es keinen direkten Ansprechpartner.

    Über eine Servicenummer kann man erfahren, dass es in Würzburg auch keinen Geldschalter gibt, sondern nur Automaten. Diese würden auch keine Stückelung in der genannten Form zulassen, sondern nur eine „Haushaltsmischung“ an Scheinen herausgeben. Also: Aufs eigene Konto einzahlen, um dann von dem Konto eine bestimmte Stückelung wieder abzuheben, ist nicht möglich.

    „Wir schicken keinen weg“, sagt Peter Tiefenbach, Pressereferent für Nordbayern bei der Commerzbank. Es gebe keine Anweisung, in der Regel werde am Schalter Geld gewechselt, ob es sich nun um eigene Kunden handelt oder nicht.

    Auch bei der Castell-Bank kennt man keine Gebühren fürs Scheine-Wechseln bei Nicht-Kunden, sagt Öffentlichkeitschef Dr. Thomas Trenkle. Natürlich sei es Pflicht, bei Summen über 15 000 Euro sich die Identität der bereffenden Person nachweisen zu lassen; das sei aber eine Verpflichtung, die für alle Banken gelte. Trenkle sagt aber auch, das diese Frage schon deshalb kein großes Problem für die Bank sei, weil das Wechseln von Scheinen durch Nichtkunden selten vorkommt.

    Eine klare Regelungexistiert bei der HypoVereinsbank. Ein Sprecher aus München erklärte, für eigene Kunden werde jederzeit gewechselt, Nichtkunden werde empfohlen, sich an ihre Hausbank zu wenden.

    Bei der Deutschen Bank liegt es laut Christian Hotz in der Entscheidung der Filiale vor Ort, ob ein Banknoten-Geldwechsel für Nichtkunden möglich ist. Natürlich behalte man im allgemeinen diese Dienstleistung für die eigenen Kunden vor. Wenn es sich aber um einen haushaltsüblichen Banknoten-Betrag handelt, werde niemand weggeschickt. Unter „haushaltsüblich“ verstehe man einen Betrag bis zu 1000 Euro. Der Wechsel von Münzen sei allerdings nur den Kunden vorbehalten, weil damit ein relativ hoher technischer Aufwand verbunden ist.

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