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WÜRZBURG: Brand im Berufsbildungswerk: Internat vorübergehend evakuiert

WÜRZBURG

Brand im Berufsbildungswerk: Internat vorübergehend evakuiert

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    Ausgebrannte Fahrzeuge im Hof des Berufsbildungswerks der Caritas-Don Bosco. Foto: Daniel Peter
    Ausgebrannte Fahrzeuge im Hof des Berufsbildungswerks der Caritas-Don Bosco. Foto: Daniel Peter Foto: Daniel Peter

    Er war gerade auf dem Weg von einer Tagung in Husum zurück nach Würzburg, als ihn etwa 30 Kilometer vor der Domstadt die Nachricht ereilte: Es brennt im Berufsbildungswerk. „Ich war erst mal geschockt, zudem gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine genaueren Infos“, erzählt der Direktor des Berufsbildungswerks Würzburg der Caritas-Don Bosco, Andreas Halbig.

    Etwas geschafft steht er an der Brandstelle am Schottenanger, froh darüber, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist. „Das Wichtigste ist, dass niemand verletzt wurde.“ Geschlafen hat er diese Nacht nicht, war ständig vor Ort in Kontakt mit Feuerwehr, Polizei, Lehrkräften und auch Jugendlichen der Einrichtung, die im daneben liegenden Internat wohnen.

    Riesiger Feuerschein über der Altstadt

    Als einen „riesigen Feuerschein über der Altstadt“ hatten Anwohner laut Polizei das Feuer beschrieben, das gegen 21 Uhr am Donnerstagabend ausgebrochen war. Auf dem Caritas-Don Bosco-Gelände stand eine Lagerhalle in Flammen. Das Gebäude aus Holz diente als Lager für die Werkstätten. Das Feuer ging auch auf drei Busse des Berufsbildungswerks über, die davor parkten sowie auf einen Pkw. „Auch die Fassade unseres Ausbildungsgebäudes wurde von den Flammen angegriffen“, erklärt der Direktor und zeigt auf die Fenster im Kantinenraum. Die weisen krasse Brandspuren auf und sind an vielen Stellen gesprungen, „dennoch ist es unglaublich, dass die Fenster durch die Hitze nicht geplatzt sind. Das zeigt, wie stabil sie sind“. Insgesamt beläuft sich der Schaden wohl auf eine halbe Million Euro, schätzt Halbig.

    Mitarbeiter blieben die ganze Nacht vor Ort

    Als der Direktor am Brandort eintraf, beschloss er als erste Maßnahme die Jugendlichen des Internats zu evakuieren. „Auch, wenn der Wohnbereich nicht direkt an den Ausbildungsbereich angrenzt – wir wollten einfach auf Nummer sicher gehen.“ Sein Dank geht dabei auch an alle Mitarbeiter der Caritas-Don Bosco gGmbH, die ihren Dienst verlängerten und teilweise die ganze Nacht blieben, um sich um die Jugendlichen zu kümmern. Das Angebot des Bildungswerks richtet sich besonders an Jugendliche und junge Erwachsene mit psychischen Beeinträchtigungen sowie mit besonderem Förderbedarf im Bereich Lernen. „Wichtig war uns, dass sie in dieser Situation einen Ansprechpartner haben“, so Halbig.

    Genauso wichtig ist aber, dass so schnell wie möglich Normalität in den Ausbildungsalltag kehrt, „deshalb finden Unterricht und Arbeit heute regulär statt“. Zum Glück seien außer der Lagerhalle ja keine weiteren Einrichtungsräume in Mitleidenschaft gezogen worden, so Halbig. Da nun die Herbstferien beginnen, setzte der Direktor auch gleich einen Elternbrief zur Information auf, den die Jugendlichen mit nach Hause nehmen.

    Massiver Löschangriff

    Ein Lob gab es von Halbig auch für die Arbeit der Feuerwehr und der Polizei. Nachdem sie von Anwohnern verständigt wurden, seien sie schnell vor Ort gewesen. Wie der Leitende Branddirektor Harald Rehmann berichtet, konnte durch eine Riegelstellung eine Ausbreitung des Feuers auf das direkt angrenzende Gebäude verhindert werden.„Aufgrund des starken Funkenflugs und der enormen Hitze bestand zusätzlich die Gefahr, dass sich das Feuer auf die Bäume am Festungswall ausbreitet“, so Rehmann.

    Ein massiver Löschangriff mit insgesamt sieben Strahlrohren brachte den Brand unter Kontrolle. „Dabei wurden mehr als zwanzig Trupps mit Atemschutzgeräten eingesetzt.“ Da die ausgebrannte Lagerhalle einsturzgefährdet war, gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig. „Das Brandgut musste von Hand ausgeräumt und abgelöscht werden“, erklärt der Leitende Branddirektor.

    Insgesamt waren 44 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg und 18 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Rettungsdienst und die Polizei vor Ort. „Zusätzlich wurde die Hauptfeuerwache durch die Freiwillige Feuerwehr Unterdürrbach und den Löschzug drei der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg besetzt, um auch auf weitere Einsätze schnell reagieren zu können.“

    War es Brandstiftung?

    Die Ermittlungen der Polizei indes sind in vollem Gange. Von Anfang an wurde Brandstiftung nicht ausgeschlossen. Nun haben sich die Hinweise der Kriminalpolizei Würzburg verdichtet. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen, heißt es aus dem Polizeipräsidium Unterfranken.

    Das Wichtigste ist, dass niemand verletzt wurde.“

    Andreas Halbig, Direktor Berufsbildungswerk Caritas-Don Bosco

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