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Würzburg: "Brauner Dreck": Würzburger Anwalt Jun springt umstrittener Dozentin bei, die Rassismus in Polizei beklagt hatte

Würzburg

"Brauner Dreck": Würzburger Anwalt Jun springt umstrittener Dozentin bei, die Rassismus in Polizei beklagt hatte

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    Der Würzburger Rechtsanwalt Chan-jo Jun unterstützt Dozentin Bahar Aslan, die über "braunen Dreck" in der Polizei getwittert hatte. Die Polizei-Hochschule in Gelsenkirchen trennte sich danach von ihr. 
    Der Würzburger Rechtsanwalt Chan-jo Jun unterstützt Dozentin Bahar Aslan, die über "braunen Dreck" in der Polizei getwittert hatte. Die Polizei-Hochschule in Gelsenkirchen trennte sich danach von ihr.  Foto: Thomas Obermeier

    Sie steht wegen eines Postings in der Kritik und bekommt nun Unterstützung aus Würzburg: "Ich bekomme mittlerweile Herzrasen, wenn ich oder meine Freund*innen in eine Polizeikontrolle geraten, weil der ganze braune Dreck innerhalb der Sicherheitsbehörden uns Angst macht", hatte die Kölner Dozentin Bahar Aslan am Samstag auf Twitter geschrieben. Die Polizei-Hochschule Gelsenkirchen hatte sie daraufhin kurzfristig entlassen.

    "Brauner Dreck": Würzburger Anwalt Chan-jo Jun unterstützt Bahar Aslan

    Der Fall ging auf den sozialen Kanälen viral. Beistand bekommt Aslan nun vom Würzburger Rechtsanwalt und Aktivisten gegen Hassrede und Rechtsextremismus, Chan-jo Jun: "Ich unterstütze sie jetzt, weil es muss das Ziel der Demokratie sein, unsere Polizei im Rechtsstaat zu stärken und verfassungswidrige Bestrebungen darin zu benennen und zu bekämpfen", schrieb Jun am Dienstag auf Twitter. Zwar sei die Formulierung "Brauner Dreck" nicht elegant, "aber rechtsradikale Tendenzen verdienen keine Euphemismen".

    Für ihre Wortwahl war Aslan von verschiedener Seite kritisiert worden. Die Polizei-Hochschule hatte am Montag mitgeteilt: "Aus Sicht der Hochschulleitung ist die Dozentin aufgrund ihrer aktuellen Äußerungen ungeeignet, sowohl den angehenden Polizistinnen und Polizisten als auch den zukünftigen Verwaltungsbeamtinnen und -beamten eine vorurteilsfreie, respektive fundierte Sichtweise im Hinblick auf Demokratie, Toleranz und Neutralität zu vermitteln."

    Aslan, die einen Lehrauftrag für "interkulturelle Kompetenzen" hatte, äußerte sich der Nachrichtenagentur dpa inzwischen selbstkritisch zu ihrer Wortwahl: "Die Ausdrucksweise mag man kritisieren, vielleicht war es eine unglückliche Wortwahl", sagte die Dozentin demnach. "Es tut mir leid, wenn sich Polizisten angesprochen fühlen, die vorbildlich ihren Dienst tun. Es ging mir um jene Beamtinnen und Beamte, die sich an rechtsextremen Chats beteiligen, die mit ihrer rassistischen Geisteshaltung ganze Dienststellen vergiften". Gleichwohl sei sie der Ansicht: "Dass sie mich rauswerfen, ist gesellschaftlich ein bedenkliches Signal. Ich bin überrascht, dass sie das gemacht haben, ohne mit mir zu reden."

    Würzburger Anwalt will Bahar Aslan arbeitsrechtlich gegen Land NRW unterstützen

    Hier will der Würzburger Rechtsanwalt Chan-jo Jun ansetzen. Er sagt auf Nachfrage, er habe "das Mandat zur Beratung und Vertretung ohne Entgelt" übernommen. Ziel sei "die Einhaltung des Rechtsstaatsprinzip durch das Land NRW zu sichern." Das Land müsse den Rauswurf der Dozentin rechtfertigen und "nachweisen, dass der Hinweis auf Rassismus demokratiefeindlich war".

    Mit seinem Engagement gegen Rechtsextremismus  in sozialen Netzwerken macht Jun immer wieder Schlagzeilen. So hatte er etwa die Grünen-Politikerin Renate Künast gegen Facebook vertreten, die vom Netzwerk die Löschung hetzerischer Postings gefordert hatte. Außerdem ist Jun für die gemeinnützigen Initiative "HateAid" aktiv, die Opfer von rechter Hetze im Internet unterstützt.

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