Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: BRK-Helfer weisen Schuld für Panne bei Corona-Tests zurück

Würzburg

BRK-Helfer weisen Schuld für Panne bei Corona-Tests zurück

    • |
    • |
    Ein Helfer im Schutzanzug nimmt an einem Corona-Testzentrum an der A8 an der Rastanlage Hochfelln-Nord einen Abstrich bei einem Autofahrer. Die Helfer weisen die Verantwortung für Verspätungen bei den Testergebnissen zurück.
    Ein Helfer im Schutzanzug nimmt an einem Corona-Testzentrum an der A8 an der Rastanlage Hochfelln-Nord einen Abstrich bei einem Autofahrer. Die Helfer weisen die Verantwortung für Verspätungen bei den Testergebnissen zurück. Foto: Sven Hopp, dpa

    Die 14 unterfränkischen Corona-Tester vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) sind sauer: Mit Kollegen aus ganz Bayern testeten sie schwitzend und in Vollschutz-Anzügen an der bayerischen Grenze im Auftrag der Staatsregierung Urlaub-Heimkehrer auf Corona. Nun wird Kritik laut, dass die Tests zu langsam ausgewertet werden – und die Ehrenamtlichen fühlen sich als Buhmänner: "Wir sind für den Freistaat eingesprungen – und das ist nun der Dank. Das ist ein absolutes Unding", heißt es von ihrer Seite.

    "Wir sind uns keiner Schuld bewusst"

    Alex Vornwald vom BRK-Kreisverband Main-Spessart hatte das unterfränkische Kontingent von Helfern geführt, zu dem Mitglieder der Bereitschaften und der Wasserwacht aus Kitzingen, Miltenberg-Obernburg, Main-Spessart, Schweinfurt sowie Würzburg gehörten. "Wir haben Höchstleistung gebracht und sind uns keiner Schuld bewusst", sagt er auf Anfrage.       

    • Lesen Sie auch: Gesundheitsministerin Huml bot Rücktritt an

    Ursache für die Empörung der BRK-Helfer quer durch Bayern sind Aussagen von Gesundheitsministerin Melanie Huml und dem Präsidenten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Andreas Zapf. Ist das BRK schuld daran, dass etwa 44 000 Coronatest-Befunde – darunter rund 900 positive – noch nicht an die Getesteten übermittelt wurden? Die Mitarbeiter des Roten Kreuzes weisen das mit Nachdruck von sich. Die Getesteten sollten bis Donnerstag ihre Ergebnisse erfahren.

    Schwer leserliche Formulare

    Zapf hatte am Mittwochnachmittag die Verzögerungen dadurch erklärt, dass in der ersten Phase die Testzentren an den drei bayerischen Autobahnen A3, A93 und A8 von Ehrenamtlichen besetzt gewesen seien, welche nicht über die erforderliche EDV verfügten und die Daten daher "händisch" hätten eingeben müssen. Zudem seien Formulare von Getesteten unvollständig oder schwer leserlich ausgefüllt und müssten mit den Codes von Rachenabstrichen abgeglichen werden. Ministerin Huml sprach von einer "Überbrückungsproblematik".

    Die BRK-Helfer halten dagegen: Man habe innerhalb eines Tages fünf Teststationen aus dem Boden gestampft und sich dabei strikt an die Vorgaben des LGL gehalten. Doch das Amt sei nicht in der Lage gewesen, eine Software zur Erfassung der Testpersonen zur Verfügung zu stellen. Deshalb mussten die Reisenden von Hand mit Formularen erfasst werden.

    Ehrenamtliche in negatives Licht gerückt

    Die Formulare seien vom LGL zur Verfügung gestellt worden, sagt das Rote Kreuz und zeigt sich enttäuscht: "Wir bedauern, dass der äußerst kurzfristige und schweißtreibende Einsatz der Ehrenamtlichen aller bayerischen Hilfsorganisationen in ein negatives Licht gerückt wird."

    Schon zuvor hatte BRK-Chef Theo Zellner beim Besuch einer Teststation an der Donautal-Raststätte der A3 bei Passau gewarnt: Man sei zwar für den Freistaat in die Bresche gesprungen. Auf Dauer sei das aber von Ehrenamtlichen nicht zu leisten.

    Private Anbieter müssen übernehmen

    Dafür sei ein hoher Aufwand nötig: Absperrungen für separate Wartebereiche, Zelte für die Abstriche und Personal in Schutzkleidung. Freiwillige von BRK, THW, Johannitern und Maltesern waren dafür an den acht Teststationen im Einsatz. Pro Tag und Station führen rund 60 Helfer im Schnitt 2000 Tests durch.

    Zellner macht deutlich: Nun müssten die von der Staatsregierung angekündigten privaten Anbieter das übernehmen. Schließlich seien das Testen und die Laborarbeiten eigentlich eine kommerzielle Aufgabe.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden