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Bruchstein-Fassade für Hochwasserschutz

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Bruchstein-Fassade für Hochwasserschutz

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    Vor der Entscheidung begutachteten die Mitglieder des
Planungsausschusses Gestaltungsvarianten für die Hochwasser-Mauer.
    Vor der Entscheidung begutachteten die Mitglieder des Planungsausschusses Gestaltungsvarianten für die Hochwasser-Mauer. Foto: FOTO SCHWARZOTT

    ALTSTADT Mit klarer Mehrheit entschied sich der Planungs- und Umweltausschuss am Montagnachmittag dafür die Hochwasserschutz-Mauer zwischen Wöhrl und Wirsberstraße mit Bruchsteinen zu verkleiden. Zuvor hatten sich die Ausschussmitglieder vor Ort vier Varianten angesehen und miteinander verglichen.

    Beim Ortstermin hatte sich Stadtbaurat Christian Baumgart für eine glattere Oberfläche ausgesprochen, weil ihm die rustikalere Bruchsteinlösung zu historisierend erschien und aus seiner Sicht nicht mit dem technischen Bauwerk des Hochwasserschutzes korrespondierte. Er favorisierte eine Variante mit einer glatteren Oberfläche und unregelmäßigem Schichtmauerwerk, bei dem lediglich die vier vorgesehenen Pflanzennischen mit groben Steinen versehen waren.

    Bei der anschließenden Diskussion im Ausschuss gab es kein einheitliches Meinungsbild, dafür aber blumige Argumentationen. So sprach sich Volker Thein (CSU) ausschließlich für glatte Verkleidung aus, weil er "den Rhythmus der über 100 Meter langen Mauer dargestellt" haben wollte. Dieser Lösung mit einer "Tapetenwirkung" widersprach sein Fraktionskollege Wolfgang Roth, der Baumgarts Vorschlag favorisierte. Die reine Bruchsteinlösung lehnte Roth ebenfalls ab, "weil sie nicht authentisch wirkt".

    Egon Schrenk (FDP), Marco Schneider (SPD) und Hans Schrenk (SPD) sahen jedoch in dem groben Mauerwerk die richtige Lösung, "weil diese Mauer lebt", so Hans Schrenk. Egon Schrenk plädierte für den Bruchstein, weil er am besten ins Gesamtbild passe, womit er die Wöhrl-Mauer und die Alte Mainbrücke meinte. Karin Miethaner-Vent (Grüne) argumentierte mit der Aufenthaltsqualität entlang der Mauer. Eine glatte Oberfläche wirke unbehaglich, man solle die Mauer "so verkleiden wie es zu Würzburg passt", also mit Bruchstein. Ihre Fraktionskollegin Benita Stolz gab jedoch dem Baumgart-Vorschlag den Vorrang, weil eine reine Bruchsteinmauer zu schwer in ihrer Wirkung sei.

    Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann gab zu, dass die Entscheidung letztlich eine Geschmacksfrage sei. Für sie spielte auch eine Rolle, dass die Mauer an prominenter Stelle keine Einladung zur "individuellen Gestaltung" durch Sprayer aussprechen dürfe. Sie entschied sich daher für die Bruchstein-Lösung.

    Offen blieb, ob die Pflanznischen vergrößert werden sollen. Bisher ist alle 25 Meter eine 2,5 Meter hohe und 80 Zentimeter breite Vertiefung in der Mauer vorgesehen, die bepflanzt werden soll. Nicht endgültig geklärt wurde in der Diskussion auch die Frage, ob an der Mauer Sitzmöglichkeiten aus Betonfertigteilen angebracht werden sollen.

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