Es war wie in jedem Jahr. Das erste warme Wochenende lockte die Menschenmassen aus ihren Häusern hinaus ins Grüne. Auch am Kranenkai und auf der Alten Mainbrücke traf sich halb Würzburg und genoss die Sonne und den einen oder anderen Schoppen Frankenwein.
So mancher wird sich am Wochenende deshalb verwundert die Augen gerieben haben. Hatte diese Redaktion doch mit Verweis auf eine Auskunft aus der Pressestelle des Rathauses berichtet, es sei auf der Alten Mainbrücke ab sofort zwar wieder der Verzehr von selbst mitgebrachtem Wein erlaubt, ebenso wie mit Bedienung an den hinaus gestellten Tischen, nicht aber der Verkauf von Wein in Gläsern gegen Pfand durch die Verkaufsfenster.
Die von der Stadt auf der Brücke aufgestellten Mülltonnen liefen am Abend über
Dies war zwar korrekt, nicht aber in Betracht gezogen war dabei worden, dass der to-go-Verkauf im Plastikbecher dennoch möglich war. Und dies nutzen die Besucher der Brücke und die Gastronomen weidlich aus, ungeachtet der Tatsache, dass dieser to-go-verkaufte Wein eigentlich nicht im direkten Umfeld des gastronomischen Betriebs hätte getrunken werden dürfen. Das dies trotzdem geschah, war aber spätestens am Abend an den von der Stadt aufgestellten Müllbehältern auf der Brücke unübersehbar.

Dies ist am Montag auch bei der Stadt angekommen. "Formal entsprach der to-go-Verkauf dem, was das Gaststätten- und Infektionsschutzrecht erlauben", sagt Uwe Zimmermann, Chef des Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste und Leiter des Ordnungsamtes im Rathaus. "Aber das, was da am Wochenende passiert ist, will die Stadt nicht und die Gastronomie eigentlich auch nicht." Das betreffe sowohl die Mengen an Plastikmüll, wie auch die unkontrollierbaren Ansammlungen von Menschen.
Getränke soll es wieder in Gläsern und gegen Pfand geben
Deshalb möchte die Stadt, dass ab dem kommenden Wochenende bei der Ausgabe von Getränken zum Verzehr auf der Brücke neue Vorgaben beachtet werden und wird dies den Gastronomen laut Zimmermann auch vorschlagen. So soll es Getränke wieder in Gläsern und gegen Pfand geben. "Wie beim althergebrachten Brückenschoppen", so Zimmermann.

Bei der Ausgabe am Fenster müsse aber durch Markierungen auf dem Boden gesichert werden, dass die vorgeschriebenen Mindestabstände eingehalten werden. Auch müsse der Käufer am Ausgabefenster eine FFP2- Maske tragen und seinen 2G-Status nachweisen. Dies müsse für jedes Glas getan werden. "Sonst können wir ja die 2G-Regel nicht einhalten", so der Leiter des Ordnungsamtes. Der to-go-Verkauf im Plastikbecher soll dann nicht mehr möglich sein. Auch wird es wieder Brückenwächter geben, die die Einhaltung der Regeln beachten sollen.
"Dieses Konzept werden wir diese Woche mit Polizei und Gesundheitsamt besprechen und darüber entscheiden", kündigte Zimmermann an. "Ich hoffe, dass das dann bis zum Wochenende klappt."