Die Freude am Lesen bei ihren Kindern zu fördern ist ein Herzensanliegen vieler Eltern und Pädagogen. Aber wie motiviert man Kinder dazu? Man liest gemeinsam und setzt sich ein Ziel. Diese Idee griffen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Katholischen Öffentlichen Bücherei Kürnach auf. Sie luden die örtliche Grundschule zum bundesweiten Leseprojekt "Büchertürme" (www.buechertuerme.de) ein. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung der Bücherei Kürnach entnommen.
Gemeinsam will man einen Bücherstapel von 33 Metern Höhe erlesen. So hoch ist nämlich der Kirchturm von St. Michael in Kürnach. Der Hauptbau der Kirche ist heuer 300 Jahre alt, der Turm feiert sein 100-jähriges Bestehen. Bei einer gemeinsamen Eröffnungsveranstaltung von Bücherei und Grundschule auf dem Kürnacher Kirchberg vermittelten "Rettl" (Irma Grümpel) und "Bawett" (Jutta Melzer) vom Verein Kürnacher Geschichte(n) den anwesenden Grundschulkindern einen Einblick in die schwierigen Zeiten des Kirchturmbaus im Jahr 1923. Geld war knapp und die Arbeit ließ sich nur gemeinsam bewältigen.
Ganz schön schwer
Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt, das eine Laufzeit bis zum Sommer hat, den Schülern begreifbar gemacht. Die Mitarbeiterinnen Maria Bauer und Gisela Bach hatten vorab zehn je zehn Zentimeter dicke Buchpakete geschnürt, die zusammen genau zehn "Pisa-Meter" entsprachen. "Pisa-Meter" gilt als Messeinheit des bundesweiten Projekts "Büchertürme". Der Kürnacher Bücherturm entspricht 330 "PISA-Metern". "Ganz schön schwer", staunten die Kinder, als sie die zehn Buchpakete übereinander stapelten.
Unterstützen will die Grundschule mit eigenen Leseaktionen. Berechnet werden kann selbstständiges Lesen, aber auch Vorlesen in der Schule, in der Bücherei sowie Vorlesen daheim. Zum Lesen ermutigte auch Bürgermeister René Wohlfart. Er empfahl den Kindern, sich gegenseitig Buchtipps zu geben. Die Freude über das Leseprojekt bekräftigte auch Andreas Heinrich als Vertreter des Pfarrgemeinderats. Politische Gemeinde und Kirchengemeinde unterstützen beide finanziell die Arbeit der Bücherei. Mit einer besonderen Überraschung wartete die VR-MainBank eG auf. Herr Korzynietz überbrachte zusammen mit einem Kollegen und einer Kollegin einen symbolischen Scheck über 1000 Euro für die Anschaffung neuer Medien.
Eigenes Lesezeichen
Zum Abschluss der Eröffnungsfeier wurden die Kinder von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermutigt und als Botschafter des Projekts beauftragt. Sie nahmen Bücherpakete von einem "Pisa-Meter" mit in die Schule, ein eigenes Bücherturm-Lesezeichen für jedes Schulkind sowie eine Pisa-Messlatte. "Wir sind sehr gespannt auf das Anwachsen des Bücherturms in den nächsten Wochen", so Büchereileiterin Heidi Heinrich und ihre Mitarbeiterinnen. "Bücher haben immer für dich Zeit" und "Lesen kann man niemals genug"– diese Sätze bekamen die Kinder mit auf den Weg. Zum Abschluss des Projekts im Sommer winken allen Baumeistern eine kleine Feier und eine Belohnung.