Knapper kann eine Abstimmung nicht ausgehen. In Gerbrunn haben die Bürger am vergangenem Sonntag über die Entwicklung am Kirschberg abgestimmt. Ginge es nach dem Willen der Gemeinde, soll dort ein Industriegebiet erweitert werden und eine ortsansässige Firma die Möglichkeit bekommen, ihren Betrieb auszubauen. Weil der neue Betriebshof in einem kartierten Biotop geplant war, formierte sich schnell Widerstand in der Gemeinde. Eine Bürgerinitiative gründete sich, die schließlich einen Bürgerentscheid auf die Beine stellen konnte.
Zunächst lag das Ratsbegehren mit einer Stimme vorne
Drei Auszählungen waren schließlich nötig, um das Ergebnis amtlich festzustellen. Zunächst hatte das Ratsbegehren "Ressourcenschutz, Sicherung lokaler Arbeitsplätze und Wertschöpfung vor Ort" am Sonntagabend die Mehrheit, wenn auch nur mit einer Stimme. Am Montag wurde in Gerbrunn ein zweites Mal gezählt. Das Ergebnis drehte sich. Mit einer Stimme lag das Bürgerbegehren "Biotop am Kirschberg" schließlich vorn.
Am Mittwoch einigten sich alle Beteiligten schließlich darauf, ein drittes Mal zu zählen, erklärte Abstimmungsleiter Markus Meyer am Abend. Das Ergebnis: 1265 Wahlberechtigte stimmten für das Ratsbegehren, 1266 Gerbrunner gaben dem Bürgerbegehren ihre Stimme. Damit bleibt das Biotop erhalten. Zumindest für ein Jahr. Denn so lange ist die Gemeinde an den Bürgerentscheid gebunden. "Und das Ergebnis ist jetzt auch amtlich", so Meyer.