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WÜRZBURG: Bürgermeister Adolf Bauer feiert 70. Geburtstag

WÜRZBURG

Bürgermeister Adolf Bauer feiert 70. Geburtstag

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    Segensreich:  Papst Franziskus schüttelt Adolf Bauer bei seiner Generalaudienz an Ostern die Hand. Rechts Ehefrau Doris.
    Segensreich: Papst Franziskus schüttelt Adolf Bauer bei seiner Generalaudienz an Ostern die Hand. Rechts Ehefrau Doris. Foto: Foto: Fotografica Felici

    Es gibt wohl kaum einen Tag im Jahr, an dem dieser Mann nicht im öffentlichen Einsatz ist: Stadtratssitzungen und Bieranstiche, Gratulationen an Geburtstagen und Sitzungen von Aufsichtsräten, Begrüßung internationaler Gäste und Ansprachen zu Einweihungen, Besuche bei Vereinen und Verbänden, zuletzt die Startschüsse beim Residenzlauf und beim Stadtmarathon: Adolf Bauer ist seit fast 20 Jahren der „zweite Mann“ im Rathaus, und er ist einfach „immer und überall“. An diesem Dienstag, 26. Mai, wird er 70 Jahre alt. An seinem Ehrentag ist er im Urlaub, gefeiert wird später.

    Adolf Bauer ist ein Mann von erstaunlicher Vitalität und scheinbar unerschütterlicher Fröhlichkeit. Wie viele Stunden er Tag und Nacht im öffentlichen Auftrag verbringt, das hat er nie aufgerechnet. Er macht seine Arbeit einfach gerne. „Ich spüre, dass man mich braucht, und das gibt mir die Energie“, sagt er.

    Bauer ist nah am Volk. Die Menschen kommen auch mit ihren persönlichen Problemen zu ihm. „Da ist man auch schon mal der Beichtvater“, sagt er.

    Nein, als Last hat er seinen Einsatz nie empfunden. In vielen Vereinen ist Adolf Bauer selbst Mitglied. „Wenn man sieht, was hier geleistet wird, dann hat man als Mandatsträger einfach die Verpflichtung, das zu unterstützen.“ Auf Menschen zuzugehen, das baut ihn auf. „Wenn ich etwas bewegen kann, ist das für mich Würde und Ehre, und wenn ich für diese schöne Stadt etwas tun kann, dann macht mich das glücklich“, sagt er.

    Ja, Adolf Bauer hat in seinem Leben Glück gehabt. Dazu zählt er, dass er bis jetzt nicht richtig krank war und vor allem seine Familie.

    Seine Frau Doris, die ihm stets zur Seite steht, auch wenn er nicht da ist, hat er in der katholischen Studentenverbindung Normannia kennengelernt, als sie gerade mal 16 war. Heute ist sie Rektorin in der Waltherschule in Heidingsfeld. Zu Bauers Lebensglück gehören auch seinen beiden Kinder Michael und Katharina, die auch beide studiert haben.

    Granate explodierte nicht

    Das erste Mal stand ihm das Glück im April 1945 zur Seite. Vater Georg Bauer war in russischer Kriegsgefangenschaft, als eine amerikanische Granate ins Elternhaus in Thüngersheim einschlug. 27 Leute saßen im Keller, darunter Adolf Bauers Mutter Anna, die mit ihm schwanger war. Die Bombe ist nicht explodiert.

    Von seinen Eltern, die Weinbau betrieben, hat er als siebtes von acht Kindern den wahren Reichtum mitbekommen: „Sie waren immer frohe Menschen, trotz der harten Arbeit.“

    Es ist Adolf Bauers Lebensmotto bis heute geblieben. Warum haben ihm seine Eltern den Namen Adolf gegeben? Mit Nazis hatten diese nichts am Hut. Der Vater stand der Kirche nahe, und solche Leute hatten die örtlichen Nazis aufgeschrieben. Nein, namensgebend sei einfach sein Patenonkel Adolf Eisenmann gewesen.

    In Thüngersheim ist der kleine Adolf zur Schule gegangen, hat am Wirsberg-Gymnasium in Würzburg sein Abi gemacht. In Latein und Griechisch war er stark, weniger beim Geräteturnen. Aber ausdauernd beim Laufen sei er gewesen. In Würzburg und Wien hat er Wirtschaftswissenschaft studiert.

    Titel seiner Doktorarbeit war „Zur Verifikation und Wirklichkeitsnähe makroökonomischer Produktionsfunktionen“. Mit solch geschwollenen Phrasen schmückt sich der Bürgermeister heute nicht mehr. Wenn er Ansprachen hält, dann bringt er die Dinge mit fränkisch-rustikalem Humor auf den Punkt.

    Engagiert für das Gemeinwohl

    Schon früh hat sich Adolf Bauer fürs Gemeinwohl engagiert, wie es ihm sein Vater geraten hat. So ist er Ministrant geworden und Mitglied der KHG.

    Er hat dort als Student einen politischen Arbeitskreis gegründet, in dem auch seine politischen Weggefährten Barbara Stamm und Jürgen Weber waren. Später ist er dem RCDS beigetreten, 1968 der CSU. 1979 wurde er Direktor der bischöflichen Finanzkammer – als jüngster im deutschsprachigen Raum.

    Mit seinem Wahlkampfmotto „kompetent, sozial, bürgernah" wurde er 1984 Stadtrat, 1990 dann CSU-Fraktionsvorsitzender, 1996 unter Jürgen Weber Bürgermeister.

    Viele verantwortliche Tätigkeiten in Aufsichtsräten und Vorständen hat er übernommen, in der Augustinusforschung, im Echter Verlag, im Brunowerk, in Wohnungsgenossenschaften und Stiftungen.

    Seit eineinhalb Jahren ist er Vorsitzender eines Vereins zur Unterstützung ausländischer Studierender und hat seitdem über 10 000 Euro für Studenten aus Syrien und anderen Krisenländern zusammengebracht.

    Wäre Adolf Bauer nicht auch gerne Oberbürgermeister geworden? Nein, er habe in jungen Jahren eine verantwortungsvolle Tätigkeit bekommen, und dies habe sein Leben entschieden. „Und immerhin durfte ich ja ein halbes Jahr regierender Bürgermeister sein“, sagt Bauer lachend.

    Dass er jetzt im Ruhestand mehr Zeit hat, sich auch einmal einen Vortrag anhören zu können und nicht nach seinem Grußwort schon wieder weiter muss, findet er angenehm.

    Und wie sieht er seine Zukunft. Er sei gewählt bis 2020 und hoffe, dass er gesund bleibe. Was danach ist, darüber mache er sich keine Gedanken, sagt er, und: „Solange ich gesund bin, wird gearbeitet, da gibt es kein vorzeitiges Aufhören.“

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