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KIRCHHEIM/KLEINRINDERFELD: Buhlen um die Gunst der Mediziner

KIRCHHEIM/KLEINRINDERFELD

Buhlen um die Gunst der Mediziner

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    „Zentrum Kirchheim“: Ein soziales Dienstleistungszentrum stellt man sich in Kirchheim vor. Das Konzept sieht einen dreistöckigen Neubau in der Ortsmitte vor; 1400 Quadratmetern mit ärztlicher Gemeinschaftspraxis, Apotheke, Zahnarzt und vielleicht einer Tagespflege unter einem Dach.
    „Zentrum Kirchheim“: Ein soziales Dienstleistungszentrum stellt man sich in Kirchheim vor. Das Konzept sieht einen dreistöckigen Neubau in der Ortsmitte vor; 1400 Quadratmetern mit ärztlicher Gemeinschaftspraxis, Apotheke, Zahnarzt und vielleicht einer Tagespflege unter einem Dach. Foto: Foto: Architekturbüro Haas & Haas

    Drei Arztpraxen gab es bis vor wenigen Jahren in den Nachbargemeinden Kleinrinderfeld und Kirchheim. Geblieben ist nur eine. Diese deckt seit Jahresbeginn beide Gemeinden ab und platzt aus allen Nähten. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, haben die Ärzte das klassische Wartezimmer abgeschafft, behandeln auf Termin. Jüngst nun gibt es in beiden Gemeinden konkrete Pläne, der in Kleinrinderfeld niedergelassenen Gemeinschaftspraxis moderne Praxisräume zur Verfügung zu stellen.

    Von einem „Wettstreit der Gemeinden“ möchten die beiden Ortsoberhäupter dennoch nicht sprechen. Ein „Unterbietungswettbewerb“ sei nicht gewollt. Die Entscheidung liege bei den Ärzten, so lautet beinahe wortgleich die Einschätzung aus beiden Rathäusern. Dennoch zeigen die vorliegenden Pläne, dass es für beide Gemeinden um wichtige Weichenstellungen für die Ortsentwicklung geht. Beide Gemeinden sind bemüht, den Ärzten ein attraktives Umfeld zu bieten.

    Zentrum Kirchheim

    In Kirchheim hat das Architekturbüro Haas & Haas aus Eibelstadt seinen Entwurf für das „Zentrum Kirchheim“, so der Arbeitstitel für ein soziales Dienstleistungszentrum, vorgestellt. Das Konzept sieht einen dreistöckigen Neubau in der Ortsmitte, in unmittelbarer Nähe von Rathaus, Kirche, Schule und Kindergarten vor. Auf einer Nutzfläche von 1400 Quadratmetern sollen die ärztliche Gemeinschaftspraxis, eine Apotheke, ein Zahnarzt und vielleicht eine Tagespflege unter einem Dach unterkommen. Die Gemeinde stellt für das auf 2,7 Millionen Euro kalkulierte Gebäude ein eigenes Grundstück, den vor einigen Jahren abgerissenen Göbelhof, zur Verfügung.

    Bürgermeister Björn Jungbauer sieht die 2300-Einwohner-Gemeinde damit bestens vorbereitet, um die Kleinrinderfelder Mediziner für den eigenen Ort zu gewinnen. Er verweist auf die „zentralörtliche Funktion“ Kirchheims, die auch in die unmittelbaren Nachbarorte ausstrahle. Ein „besonderes Pfund“ mit dem die Gemeinde „wuchern“ könne, sei zudem der barrierefrei ausgebaute Bahnhaltepunkt, der von dem vorgesehenen Standort nur 250 Meter entfernt ist. „Die Gemeinde hat ihre Hausaufgaben gemacht“, sagte er. Bereits im Herbst 2015 könne das Gebäude bezugsfertig da stehen, versicherte er im Gespräch mit der Main-Post.

    Auswahl in Kleinrinderfeld

    In Kleinrinderfeld wird derweil noch diskutiert. In einer Gemeinderatssitzung Anfang Juni hat das Architekturbüro Borst zwei Möglichkeiten vorgestellt, eine kleinere, mit 870 000 Euro deutlich günstigere Variante, die im Jahnweg auf etwa 230 Quadratmeter einen Neubau für die Arztpraxis vorsieht, und eine deutlich größere, knapp über zwei Millionen Euro teure, die den Umbau und Teilabriss der alten Schule vorsieht. Am Mittwoch hatte zudem ein Bündnis aus den Fraktionen von CSU/KL und UWG eine dritte Variante ins Gespräch gebracht, die einen Neubau auf der Skulpturenwiese gegenüber dem Rathaus vorsieht.

    Bürgermeisterin Eva-Maria Linsenbreder glaubt nicht, dass das Projekt damit zerredet wird: „Bei uns haben die Ärzte die Auswahl“, betonte sie. Ihre Wunschlösung, ein „Haus der Gesundheit“ in der alten Schule, das eine Physiotherapie, einen Zahnarzt und vielleicht die örtliche Apotheke umfassen könnte, ist jedoch derzeit eher unwahrscheinlich. Bei einer Besichtigung hat das Vorhaben die Ärzte nicht überzeugt. Dennoch ist auch sie davon überzeugt, dass die Vorteile letzten Endes bei ihrer Gemeinde liegen.

    Linsenbreder nennt eine gute Verkehrsanbindung an die Stadt. Es sei unwahrscheinlich, dass Kleinrinderfelder nach Kirchheim pendeln. Auch spreche die Tradition für Kleinrinderfeld, in dem sich bis vor wenigen Jahren zwei Arztpraxen die Arbeit geteilt haben. Auch sie betont, dass bei einer Entscheidung der Ärzte der Gemeinderat schon bald konkrete Schritte einleiten und in die Auftragsvergabe einsteigen könnte.

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