Mit Hubschraubern und zahlreichen Einsatzfahrzeugen hat die Polizei am Donnerstagmorgen Bahnstrecken in Unterfranken gesichert. Die starke Polizeipräsenz stehe "sicherlich in Zusammenhang" mit dem Castor-Transport, der am Donnerstag von Niedersachsen nach Bayern rollt, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums auf Anfrage. Wie viele Kräfte insgesamt in der Region im Einsatz seien, könne er nicht sagen.
In Gemünden (Lkr. Main-Spessart) beobachtete Lauren El Yazidi das Großaufgebot der Polizei zufällig auf dem Weg zur Arbeit. An Gleis 4, an dem sie auf ihren Zug wartete, sei am Donnerstag gegen 7.30 Uhr der Castor-Transport vorbeigefahren, sagt sie. Die Gemündenerin hielt den Moment in einem Video fest.
Video zeigt Castor-Transport bei Durchfahrt des Gemündener Bahnhofs:
Zu sehen sind in der Aufnahme die sieben grauen Atommüll-Behälter, die in der Mitte des Zuges transportiert werden.
Der Zug hatte am späten Mittwochabend den Hafen im niedersächsischen Nordenham verlassen. Noch am Donnerstag soll er sein Ziel in Niederaichbach bei Landshut erreichen. Dort sollen die radioaktiven Atomabfälle zwischengelagert werden.
Atomkraft-Gegner wollen entlang der Strecke des Castor-Transports protestieren

Die genaue Route und der Zeitplan wurden aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht. Entlang der Strecke haben Atomkraft-Gegner Proteste angekündigt.

Bei dem Atommüll handelt es sich um Überreste von Brennelementen aus deutschen Kernkraftwerken, die in England aufgearbeitet wurden. Deutschland hat sich zur Rücknahme der Atomabfälle verpflichtet.
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