Neuigkeiten aus Burg Brattenstein: Vorgestellt wurde die Konzeption der drei großen Produktionen der Spielsaison 2017 sowie die Besetzung.
„Wir haben ein gutes Team von Schauspielern und Sängern zusammengestellt“, ist sich Intendant Weber sicher. Für eine bestimmte Zeit Künstler zu versammeln, die lustvoll miteinander arbeiten, sei der besondere Reiz der Frankenfestspiele, so Weber.
Den Auftakt macht der Klassiker „Die Dreigroschenoper“. „Das Komische und das Kritische des Stückes herausstellen“, möchte Donald Berkenhoff, der das Theaterstück von Berthold Brecht mit Musik von Kurt Weill inszeniert. „Die Musik ist großartig; Songs wie 'Die Moritat von Mackie Messer‘ sind Hits, die jeder kennt“, schwärmt Berkenhoff und kündigt an: „Die Sprech- und Singszenen werden aus einem Guss sein, so dass es keinen abrupten Bruch von Schauspiel und Musik gibt.“
Halbvorhang im Einsatz
Durch den Einsatz eines Halbvorhangs, hinter dem der Zuschauer die Schauspieler agieren sieht, zollt man Brecht Tribut. Dieser forderte ein anti-illusionistisches Theater – ein Theater, das dem Zuschauer keine direkte Identifikation mit den Figuren ermöglicht.
Einige der Gesichter hinter den Figuren dürften aber vor allem dem routinierten Fernsehzuschauer vertraut vorkommen: Die Rolle des Mackie Messer übernimmt Max Gertsch, unter anderem bekannt aus den Serien „Alarm für Cobra 11“ und „SOKO Köln“. Mrs. Peachum wird verkörpert von Susanne Szell, die vor allem durch die Serie „Verliebt in Berlin“ vielen ein Begriff sein dürfte.
Ein weiterer Klassiker, diesmal unter den Musicals, bildet die zweite Säule des kommenden Spielplans. Mit „My Fair Lady“ von Frederick Loewe und Alan J. Lerner möchte Weber „eines der schönsten und unsterblichsten Musicals, die es gibt, auf die Bühne bringen.
“ Und das möglichst klassisch und charmant: „Das Stück muss nicht neu erfunden werden; außerdem werden wir nicht versuchen vorzutäuschen, wir wären auf dem Broadway“, so Weber.
Paraderolle für Pavel Fieber
In der Rolle des Professor Higgins wird Pavel Fieber zu sehen sein – es ist seine Paraderolle. „Es gibt kein großes deutsches Theater, an dem ich noch nicht den Higgins gespielt habe“, lacht Fieber und sagt: „Ich spiele ihn noch einmal hier, dann ist Higgins beerdigt.“
Daneben inszeniert Fieber die dritte große Produktion der Saison 2017, das Volksstück „Der Brandnerkaspar schaut ins Paradies“ von Josef Maria Lutz. „Das Thema an sich ist uralt“, so Fieber: das ewige Leben beziehungsweise der Traum davon. „Es wird eine sehr stringente Fassung sein“, kündigt Fieber an, „wir wollen kein Bauerntheater auf die Bühne bringen, sondern eine Komödie, die in Bayern spielt.“ Diese werde mit viel Musik angereichert – bayerischer „Volksmusik“, zum Beispiel von den „Biermösl Blosn“.
Ebenso wie bei der Musik lege man auch bei den Kostümen alles etwas moderner und mit einem Augenzwinkern aus: Jeans sind also erlaubt. Doch eines ist unumstößlich: „Die Besetzung, das müssen alles Bayern sein“, betont Fieber. Sein Brandnerkaspar ist Wolfram Kunkel, „ein Mannsbild von fast zwei Metern.“
Als Gegenstück dazu erschienen zur Pressekonferenz auf der Burg auch zwei Schülerinnen: Lia Martin (10) und Annabel Schönig (13). Die beiden verkörpern jeweils Hauptrollen in Musical-Projekten, die im Rahmen der Frankenfestspiele aufgeführt werden. In der Sparte „Junges Theater“ – ein besonderer Schwerpunkt bei den Frankenfestspielen – arbeiten neun Schulen aus der Region mit den Festspielen zusammen.
In Kooperation mit der Grundschule Röttingen wird im Mai das Musical „Prinz Owi lernt König“ auf die Bühne gebracht; ebenfalls im Mai wird Realschule Ochsenfurt das Stück „Die Schneekönigin“ auf der Festspielbühne präsentieren.
ONLINE-TIPP
Eintrittskarten für die Festspiele sowie das Star-Konzert von Miro Nemec (alias Tatort-Kommissar Ivo Batic) & Band am 18. Juli sind bei der Tourist-Information Röttingen erhältlich, Tel. (0 93 38) 97 28 55, oder unter www.frankenfestspiele.de