16 christliche Gotteshäuser, dazu das Burkardushaus, das CVJM-Heim und der Marktplatz: 19 Programmpunkte hat in diesem Jahr die 17. ökumenische "Nacht der offenen Kirchen" zu bieten, die traditionell am 2. Oktober, also am Vorabend des Tags der Deutschen Einheit veranstaltet wird. Die Tatsache, dass die 6000 Exemplare des gedruckten Programmhefts bereits fast vergriffen sind, lässt wieder eine hohe Zahl an Besucherinnen und Besuchern erwarten.
Eine Information vorneweg: Die im Programm als Nummer zehn aufgeführte Veranstaltung "Kirchenräume – Ahnungsräume" mit Domkapitular emeritus Jürgen Lenssen in der Georg-Häfner-Kapelle am Kardinal Döpfner-Platz muss wegen Renovierungsarbeiten nach einem Wasserschaden entfallen – für das interessierte Publikum besonders bedauerlich, weil die Hauskapelle des Domkapitels normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Fotoausstellung in der Bauwagenkirche
Die übrigen Kirchenräume, alle in der Innenstadt oder in unmittelbarer Nähe davon gelegen, bieten unter dem bekannten Kirchennacht-Motto "Treffen Sie Gott und die Welt ..." wieder ein vielfältiges kulturelles, musikalisches und spirituelles Programm. Vier Kirchen gehören zum evangelisch-lutherischen Dekanat, darunter die mobile Bauwagenkirche, die auf dem Marktplatz steht und in der die Fotoausstellung "Die unsichtbaren Kronen" der Katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB zu sehen sein wird. Weniger einfach zu finden ist die Adolph-Kolping-Kapelle in der vierten Etage des Kolping-Centers, in der es um das Thema "Mit Gottvertrauen durch das Leben" gehen wird.
"Wir wollen ein möglichst breites Publikum ansprechen, die Menschen haben die Qual der Wahl", betont die katholische Gemeindereferentin Alexandra Eck, die zusammen mit der evangelischen Pfarrerin Tanja Vincent für die "Nacht der offenen Kirchen" verantwortlich zeichnet. Erfahrungsgemäß kommen die meisten Besucherinnen und Besucher in die zentral gelegenen Gotteshäuser in der Innenstadt, weil dort auch Passanten "immer wieder durch das Licht und die offenen Türen der Kirchen angelockt werden", sagt Eck.
"Frieden ist immer möglich"
Auch vor schwierigen Themen scheut sich die Nacht der offenen Kirchen nicht: In Zeiten voller gesellschaftlicher Konflikte und kriegerischer Auseinandersetzungen steht der Abend in der Marienkapelle unter dem Motto "Frieden ist immer möglich". Im Neumünster wird es in einer Zeit, in der immer mehr gläubige Menschen den Kirchen den Rücken kehren, bei Podiumsdiskussionen um das Thema "Kirchenzugehörigkeit heute" gehen.
Musikalisch wird es unter anderem in St. Stephan mit einem Gospelkonzert, in der Deutschhauskirche mit "Lyrik, Jazz und Kunst" und in St. Johannis mit gleich vier abwechslungsreichen Konzerten vom Blasorchester bis zum Frauenchor. Über die Grenzen Deutschlands hinaus blickt das Programm im Kiliansdom mit Bildern und Impressionen aus Papua-Neuguinea und in Stift Haug mit "Leben und Glauben in Tansania" (ab 21 Uhr).
Das Abendessen für Familien beginnt bereits um 17 Uhr
Das Programm beginnt in allen Kirchenräumen um 19 Uhr. Einzige Ausnahme ist das Abendessen für Familien in Stift Haug: Los geht es dort bereits um 17 Uhr, eine Stunde später startet ein so genannter Actionbound mit dem Thema "Der Familie auf der Spur". Dabei handelt es sich um einen interaktiven Spaziergang, für den ein Smartphone mit mobilem Datenvolumen benötigt wird.
Das ökumenische Jugendangebot, organisiert zusammen mit Jedidja und Vineyard, findet in diesem Jahr im CVJM-Haus am Wilhelm-Schwinn-Platz statt. Mit der altkatholischen Gemeinde St. Martin und der neuapostolischen Kirchengemeinde beteiligen sich zwei weitere Freikirchen am Programm der Kirchennacht, das auch online unter "kirchennacht-wuerzburg.de" zu finden ist. Enden wird die Nacht der offenen Kirchen wie immer mit dem Abschlusssegen auf dem unteren Markt. Er beginnt bereits um 23 Uhr und damit eine halbe Stunde früher als aus den Vorjahren gewohnt.