Wer möchte nicht einmal Gott spielen? Oder im netten Haus am See sitzen? Bei einem Projekt der Christophorus-Schule ist dieser Traum, zumindest im Film, wahr geworden. Und nun haben es die insgesamt neun Schüler mit ihrem Musikfilm "Haus am See" in die bayerischen Filmtage geschafft - und sogar etwas gewonnen.
Der Film ist eine Zusammenarbeit von neun Schülern, der Regieassistentin und Erzieherin Petra Dörr und der Klassenlehrerin Simone Schmidtner. Bei Kamera- und Schnittarbeiten wurden sie von Florian Rubenberger unterstützt. Alle Szenen wurden auf dem Schulgelände der Christophorus-Schule gedreht. Die Lehrerin reichte das Projekt nach der überwältigenden Resonanz bei einer Vorführung in der Christophorus-Schule für die Filmtage Bayerischer Schulen ein. Im Rahmen des Filmwettbewerbs lief dann der Musikfilm der Würzburger Schule vor dem jungen Publikum.
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Die Filmtage Bayerischer Schulen ist ein Filmwettbewerb der jährlich in Holzkirchen bei München stattfindet. Beim dreitägigen Festival werden 30 bis 35 Filme in einem großen Kinosaal vorgespielt. Eine Fachjury wählt von über hundert Filmen das Programm für die Filmtage und somit die Landessieger aus. Bei den Gewinnern war die Christophorus-Schule das einzige Förderzentrum unter Gymnasien, Realschulen und Fachoberschulen. Neben dem Landespreis gewann das Projekt zusätzlich den Förderpreis des Landkreises Miesbach, der mit einem Geldbetrag dotiert ist.
Peter Fox' Song als Vorlage für den Musikfilm
Der Musikfilm handelt von Peter Fox' Song "Haus am See" und stellt Szenen des Liedtextes dar. Jeder Schüler war von Anfang an in der Planung und der Umsetzung beteiligt. So wurde das Thema "ganz demokratisch" gewählt und die Schüler durften ihre Ideen für die Umsetzung des Musikvideos einbringen. Der Schüler Gaetano stelle Gott in der Textzeile "Alles verlieren, Gott hat einen harten linken Haken" dar. Schülerin Lucia war Teil des "Frauenchors am Straßenrand", der für Peter Fox, gespielt von Fabian, singt. Auf ihre Rolle im Film sei sie "sehr stolz", so die Jung-Schauspielerin.
"Es waren drei aufregende Tage, aber anstrengend."
Daniel, Schüler der Christophorus-Schule und Darsteller im Film
Das Lied Haus am See war den Schülerinnen und Schülern der 9b bereits vertraut. Die Lehrerin Simone Schmidtner hatte bereits im Musikunterricht den Hit von Peter Fox singen lassen. Da es sich um ein geschütztes Werk handelt, musste die Lehrerin die Rechte zur Verwendung der Musik vom Lizenzverlag einholen. Der Verlag reagierte äußert entgegenkommend und war beeindruckt vom Film des Förderzentrums, so die Lehrerin.
Eindrücke vom Festival in Holzkirchen und zukünftige Projekte
Sowohl die Dreharbeiten, wie auch das Festival, haben einen nachbleibenden Eindruck bei den Schülern und Lehrern hinterlassen. Der Schüler und Darsteller Daniel war begeistert vom Erlebnis in Holzkirchen: "Es waren drei aufregende Tage, aber anstrengend", sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.

Der Berufsschulstufen-Schüler Kevin, der auch am Projekt mitgewirkt hat, war mit Feuer und Flamme dabei, denn er wollte schon immer mal an einem Film mitarbeiten. Das Festival war das"schönste Wochenende meines Lebens", so der passionierte Filmfan. Auch die Lehrerin war begeistert: "Ein tolles Erlebnis für die Jugendlichen". Der inklusive Charakter für die Förderschüler hat sie beeindruckt: "Ein tolle Begegnungsstätte für unsere Schüler". Auch über die Verpflegung und die Unterkunft weiß Lehrerin Schmidtner nur Positives zu berichten. Außerdem gab es verschiedene Workshops im Rahmen der Filmtage Bayerischer Schulen. So wurden den Kindern und Jugendlichen gezeigt, wie man Trickfilme herstellt oder realistische Verletzungen schminkt.
Lehrerin und Schüler wollen unbedingt weiter an Filmprojekten arbeiten. Doch der Aufwand für ein solches Projekt sei sehr hoch. Insgesamt drei Monate lang arbeitete das eingeschworene Team am Musikfilm. Selbst die Filmrequisiten wurden von der Gruppe selber gebastelt.
Der Musikfilm der Christophorus-Schule ist aus lizenzrechtlichen Gründen leider nicht zur Veröffentlichung freigegeben.