In einem weitgehend unauffälligen Umfeld hat sich die Stadt Ochsenfurt in den vergangenen Tagen zu einem Corona-Hotspot entwickelt. 32 Neuinfektionen meldet das Gesundheitsamt Würzburg für die zurückliegenden sieben Tage. Für die Stadt Ochsenfurt mit rund 11 250 Einwohnern entspricht das einer Sieben-Tage-Inzidenz von rund 285. Vermehrt sind Kinder und deren familiäres Umfeld betroffen.

Sechs Schulkinder der Grund- und Mittelschule wurden positiv auf das Virus getestet, einmal sind vier Kinder aus einer Klasse betroffen, einmal zwei Kinder aus einer Klasse. Fünf Neuinfektionen wurden in einem Kindergarten festgestellt. Da die Kinder auch private Kontakte untereinander haben, sei der Ausgangspunkt der Infektion nicht eindeutig feststellbar, heißt es aus dem Gesundheitsamt.
Viele Ansteckungen innerhalb der Familien
Zwölf Fälle führt das Gesundheitsamt auf Ansteckungen im familiären Umfeld zurück, darunter auch Eltern der infizierten Kinder. Dabei sei es aber in der Regel der Fall, dass sich die Kinder in der Familie angesteckt haben, so das Gesundheitsamt weiter.

Nach Ende der Sommerferien spielen Reiserückkehrer inzwischen kaum noch eine Rolle für das Pandemiegeschehen. Nur einer der Fälle in Ochsenfurt ist auf eine Ansteckung während einer Reise zurückzuführen. Je zwei Infizierte haben sich laut Gesundheitsamt am Arbeitsplatz und bei einer privaten Feier angesteckt, in vier Fällen ließ sich der Infektionsort nicht genau bestimmen.

Das familiäre Umfeld ist auch für die meisten der übrigen registrierten Neuinfektionen im Landkreis Würzburg verantwortlich. Insgesamt gibt das Gesundheitsamt für den Landkreis 75 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen an. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg dadurch wieder leicht auf 48,6 (Stand 5. Oktober).
Keine oder nur leichte Symptome
In der Stadt Würzburg waren innerhalb von sieben Tagen 66 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Mit einem Wert von 55,1 ist die Sieben-Tage-Inzidenz zwar wieder leicht angestiegen, liegt aber immer noch nur rund halb so hoch wie vor zwei Wochen. Einige der Infizierten hätten leichte Erkältungssymptome, teilt das Gesundheitsamt auf Anfrage weiter mit. Schwere Verläufe seien zuletzt nicht beobachtet worden.
Sowohl in der Stadt wie im Landkreis Würzburg ist die Altersgruppe zwischen 15 und 35 Jahren am stärksten am Infektionsgeschehen beteiligt. Im landesweiten Vergleich rangieren Stadt und Landkreis im hinteren Drittel. Die Sieben-Tage-Inzidenz für ganz Bayern lag am Dienstag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 90,0. Hotspots mit Inzidenzen über 200 sind derzeit die Landkreise Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land an der Grenze zu Österreich.
Nach den Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit schneidet der Landkreis Würzburg mit einer Infektionsrate von 3,2 Prozent der Bevölkerung am besten in Bayern ab. Das Schlusslicht hält die Stadt Hof mit einer Infektionsrate von 9,3 Prozent.