Große Erleichterung bei Herbert Meier (Name von der Redaktion geändert) an diesem Donnerstag: Der bald 70-Jährige aus dem Landkreis Würzburg bekommt im Impfzentrum Giebelstadt seine Erstimpfung gegen das Coronavirus. Dass er von dem Termin überhaupt erfahren hat, war für den Rentner keine Selbstverständlichkeit.
Drei E-Mails von "BayIMCO", dem Impfportal der Staatsregierung, landeten vor wenigen Tagen im Spam-Ordner von Meiers privatem Mailprogramm "Outlook". Also im Postfach für Müll- und Trickmails, auch "Junk-Mails" genannt. Fast hätte er deshalb seinen Impftermin übersehen. Nur eine gleichzeitig eingegangene SMS auf seinem Handy machte ihn darauf aufmerksam.

Keine Registrierung ohne Angabe der Handynummer
Meier befürchtet: "Wenn jemand nicht Bescheid weiß, dass sein Programm so was automatisch macht, geht ihm vielleicht dieser wichtige Termin verloren." Um dies zu verhindern, hat das Impfportal jedoch eine Sicherung eingebaut: Die Online-Registrierung ist ohne Angabe einer Mobilnummer nicht möglich. "So bekommen registrierte Personen wichtige Informationen stets auch per SMS", erklärt eine Sprecherin des bayerischen Gesundheitsministeriums.
Es sei bekannt, dass E-Mails in Spam-Ordnern hängen bleiben können. Dieses Problem gelte allerdings nicht nur für das Impfportal BayIMCO, sondern generell für den Mailversand im Internet. Welche Mails ein Anbieter als Spam einstuft – darauf könne man kaum einwirken, heißt es aus dem Ministerium. "Wo dies technisch möglich ist, haben wir dies zusammen mit unserem E-Mail-Dienstleister getan."
Tipp: Zur Sicherheit öfter mal den Spam-Ordner checken
Grundsätzlich rate man, den Spam-Ordner zu kontrollieren. Und habe man Sorgen, dass weder Mail noch SMS funktionieren, könne man nach einer Registrierung im BayIMCO-Portal auch direkt nachsehen, ob eine Terminauswahl schon möglich ist, erklärt die Sprecherin. Bei eingeladenen Personen erscheint dann der Hinweis "Terminauswahl möglich". Ist jemand noch nicht an der Reihe, heißt es "Termin ausständig".

Bis Mittwoch haben sich laut Ministerium bayernweit rund 4,3 Millionen Bürgerinnen und Bürger über das Impfportal für eine Schutzimpfung gegen Covid-19 registriert. Kritik an der Terminvergabe, die möglicherweise ältere Impfwillige benachteilige, hat das Gesundheitsministerium jüngst zurückgewiesen.
Das Portal arbeite mit einem ausgewogenen Algorithmus, der "besonderen Wert auf eine faire Verteilung innerhalb der Priorisierungsgruppen legt", sagte ein Sprecher. Ziel sei es, bei der komplexen Priorisierung alle relevanten Faktoren wie Alter, Vorerkrankungen und Zugehörigkeit zu bestimmten Berufsgruppen zu berücksichtigen "und so gleiches Recht für alle zu gewährleisten".