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Würzburg: Corona: Uniklinik Würzburg kann ihre Intensivbetten verdoppeln

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Corona: Uniklinik Würzburg kann ihre Intensivbetten verdoppeln

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    "Die Uniklinik ist auf die Covid-19-Welle vorbereitet", sagte Prof. Georg Ertl, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums, bei der Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage am Montag in Würzburg. Mit dabei auch Landrat Eberhard Nuß (links) und Oberbürgermeister Christian Schuchardt (rechts).
    "Die Uniklinik ist auf die Covid-19-Welle vorbereitet", sagte Prof. Georg Ertl, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums, bei der Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage am Montag in Würzburg. Mit dabei auch Landrat Eberhard Nuß (links) und Oberbürgermeister Christian Schuchardt (rechts). Foto: Daniel Peter

    In zwei bis drei Wochen wird die große Welle an Covid-19-Patienten in Unterfranken erwartet. Das war der Tenor einer Pressekonferenz von Stadt und Landkreis Würzburg mit den Katastrophenschutzbeauftragten und dem Leiter der Uniklinik, Prof. Georg Ertl. Aktuell müssen im Würzburger Uniklinikum 14 Patienten mit einer Corona-Infektion künstlich beatmet werden. Im Klinikum Mitte sind es noch einmal vier. Vor einer Woche seien es noch je zwei gewesen, so Ertl. 

    Die Uniklinik sei gerüstet und übernehme schon jetzt auch Patienten aus den besonders betroffenen Regionen in Italien und Spanien. Die aktuell 80 Intensivbetten der Uniklinik könnten schnell auf 160 hochgefahren werden, sagte Ertl. Sorge bereite ihm aber die Schutzkleidung für das Klinikpersonal. Noch habe man genügend, doch hinter den Nachschub müsse ein großes Fragezeichen gesetzt werden. Oberstes Gebot bleibe es aber, die Mitarbeiter zu schützen. Aktuell seien von 6500 Klinik-Mitarbeitern lediglich neun positiv getestet.

    Hilfskrankenhäuser auch für Unterfranken geplant

    Auch der Geschäftsführer des Zweckverbandes Rettungsdienst, Paul Justice, nannte die Schutzausrüstung die größte Herausforderung der Corona-Krise. Die Versorgung des medizinischen Personals und der Rettungsdienste in ganz Bayern werde von Tag zu Tag schwieriger. Der persönliche Schutz der Mitarbeiter sei der "Dreh- und Angelpunkt" in der momentanen Situation. 

    Wie in ganz Bayern, werden auch in Unterfranken sogenannte Hilfskrankenhäuser errichtet. Die Katastrophenschutzbeauftagten würden noch in dieser Woche geeignete Räumlichkeiten benennen. In Würzburg plane man zwei derartige Häuser mit je 100 Betten, die allerdings für Nicht-Corona-Infizierte vorgehalten werden sollen, wenn die Krankenhäuser mit Corona-Patienten überlastet sein  sollten, so Prof. Frank Schuster von der Uniklinik auf Nachfrage dieser Redaktion.  

    Würzburger Uniklink hält bis zu 500 Betten frei

    Prof. Ertl fügte hinzu, dass die Uniklinik aktuell etwa 500 Betten freihalten könne, weil zum Beispiel aufschiebbare Operationen verlegt wurden. Jeder könne aber sicher sein, dass er trotz der aktuellen Corona-Krise in einem Notfall gut behandelt werden könne. Die Kapazitäten seien absolut ausreichend. 

    Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt betonte die europäische Soilidarität. "Wir müssen jetzt Solidarität zeigen, damit wir sie auch bekommen, wenn es bei uns heftig wird." Er begrüßte, dass in der aktuellen Situation auch Corona-Patienten aus Italien und Spanien, die beatmet werden müssen, in der Würzburger Uniklinik behandelt werden.

    Corona-Test aus dem Auto möglich

    In ein bis zwei Tagen werden in Würzburg am Vogel Convention Center (VCC) in der Zellerau zwei Corona-Teststraßen eröffnet, berichtete der Leiter des Gesundheitsamtes, Johann Löw. Dort können man sich aus dem Auto heraus testen lassen. Allerdings sei der Zugang streng reglementiert. Um sich testen zu lassen, müsse man vom Gesundheitsamt oder der Kassenärztlichen Vereinigung zugewiesen werden. 

    Der Leiter des Würzburger Gesundheitsamtes Johann Löw bei der Pressekonferenz im Rathaus in Würzburg.
    Der Leiter des Würzburger Gesundheitsamtes Johann Löw bei der Pressekonferenz im Rathaus in Würzburg. Foto: Daniel Peter

    Landrat Eberhard Nuß informierte, dass es nach Gesprächen mit dem unterfränkischen Regierungspräsidenten Eugen Ehmann und Staatssekretär Gerhard Eck gelungen sei, das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Würzburg vor allem mit ärztlichem Personal aufzustocken. Die Behörde sei für einen solchen Ausnahmefall einfach nicht gerüstet gewesen. Jetzt erhalte man die notwendige Unterstützung.  

    Schuchardt: Solidarität der Bevölkerung macht Mut

    Oberbürgermeister Schuchardt, Landrat Eberhard Nuß und Eindsatzleiter Uwe Kinstle berichteten von der aufwendigen Aufteilung der Bewohner im besonders betroffenen Würzburger St. Nikolausheim in Infizierte und Nicht-Infizierte. Die Rettungskräfte, die am Wochenende in zwei Schichten 20 Stunden am Stück im Einsatz waren, wurden über den gesamten Zeitraum von der Bevölkerung und einem Pizza-Dienst verpflegt. Die 150 Einsatzkräfte von Rettungsdiensten und der Würzburger Freiwilligen Feuerwehr waren größtenteils ehrenamtlich im Einsatz.  Für die Bewohner gaben Musiker des Mainfranken Theaters kleine Konzerte vor dem Haus, berichtete Schuchardt. Diese Solidarität mache Mut in diesen schwierigen Zeiten.  

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