Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Corona-Verbote: Polizei hatte am Wochenende viel zu tun

Würzburg

Corona-Verbote: Polizei hatte am Wochenende viel zu tun

    • |
    • |
    Herrliches Frühlingswetter, aber Bewegung an der frischen Luft ist nur allein oder zusammen mit Familienmitgliedern aus dem Hausstand erlaubt. Die Polizei kontrollierte wie hier am Mainufer bei Randersacker.
    Herrliches Frühlingswetter, aber Bewegung an der frischen Luft ist nur allein oder zusammen mit Familienmitgliedern aus dem Hausstand erlaubt. Die Polizei kontrollierte wie hier am Mainufer bei Randersacker. Foto: Silvia Gralla

    Die Sonne genießen. Das taten vor allem am Samstag viele Menschen in Mainfranken. Trotz der verordneten Ausgangsbeschränkung sind Sport und Bewegung an der frischen Luft möglich – allerdings nur allein oder zusammen mit Familienmitgliedern des eigenen Hausstandes.

    Mehr als 190 Einsätze der Polizei allein am Samstag

    Die Polizei in Unterfranken hat wie angekündigt die Einhaltung der Verordnung intensiv beobachtet und kontrolliert. Und hatte dabei einiges zu tun. Von mehr als 190 Einsätzen wird allein für Samstag berichtet. Teils beließen es die Beamten bei Ermahnungen und schickten etwa Jugendliche nach Hause, die sich zu zweit getroffen hatten. Andere Polizisten waren weniger gnädig, es hagelte zahlreiche Anzeigen.

    So erwischte es einen 18-Jährigen in Rentweinsdorf (Lkr. Haßberge), der mit seinem Mofa unterwegs war und keinen triftigen Grund für die Fahrt nennen konnte. Oder zwei Wohnungspartys in Schweinfurt: Hier erwartet elf Beteiligte eine Anzeige. Kein Pardon auch für drei Freunde im Würzburger Stadtteil Oberdürrbach: Sie waren am Samstag zu dritt im Auto zum gemeinsamen Einkaufen gefahren. Weil sie in getrennten Haushalten leben, werden sie laut Polizei ebenfalls anzeigt.

    Insgesamt zeigten die Streifenbeamten am Wochenende die angekündigte starke Präsenz – an beliebten Ausflugszielen aber auch in der Würzburger Innenstadt und an den Mainufern. Und bei der Bewertung von „triftigen Gründen“ blieben die Polizisten bei einer strikten Linie.

    Mit zahlreichen Streifen kontrollierte die Polizei am Samstag die Ausgangsbeschränkungen, wie hier am unteren Markt in Würzburg.
    Mit zahlreichen Streifen kontrollierte die Polizei am Samstag die Ausgangsbeschränkungen, wie hier am unteren Markt in Würzburg. Foto: Patty Varasano

    Dass zum Beispiel auch das Abholen von Waren nicht erlaubt ist, die man übers Internet (im konkreten Falle auf „eBay“) erwirbt, musste ein 45-Jähriger in Saal a. d. Saale (Lkr. Rhön-Grabfeld) feststellen. Er gab bei einer Verkehrskontrolle an, eine Kappsäge kaufen zu wollen. Als triftigen Grund ließen das die Beamten nicht durchgehen.

    Geahndet: Grillparty und Skatertraining

    Verteilt in ganz Mainfranken stieß die Polizei auf Bekannte und Freunde, die sich zu zweit oder mehreren trafen – was laut aktuell geltender Ausgangsbeschränkung nicht zulässig ist. Gleich zu acht hatten es sich in Heidingsfeld die Bewohner einer Anlage für Arbeiter bei einer Grillparty auf der Dachterrasse gemütlich gemacht. In einem Skaterpark in Fuchsstadt (Lkr. Bad Kissingen) trainierten laut Polizeibericht drei junge Frauen. Auch hier sprachen die Beamten Platzverweise aus und erstellten Anzeigen.

    Im Gemündener Ortsteil Wernfeld hatte eine 50-Jährige entgegen der gültigen Verbote ihren Flohmarkt in Garage und Schuppen geöffnet – und sogar noch mit einem Schild darauf hingewiesen. In Bad Neustadt/Saale, Ortsteil Herschfeld, hatten die Beamten gleich etwas mehr zu schreiben: Hier stießen sie auf eine sechsköpfige Gruppe an einer Parkbank. Bei der Kontrolle fanden sie noch eine geringe Menge an Betäubungsmittel. Somit kommen zu den Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz die Anzeigen gegen das Betäubungsmittelgesetz oben drauf.

    Joggen ist trotz Ausgangsbeschränkung erlaubt – allerdings nicht in Gruppen und nur allein oder zusammen mit Partnern oder Familienmitgliedern aus dem eigenen Hausstand.
    Joggen ist trotz Ausgangsbeschränkung erlaubt – allerdings nicht in Gruppen und nur allein oder zusammen mit Partnern oder Familienmitgliedern aus dem eigenen Hausstand. Foto: Patty Varasano

    Bereits am Freitag hatte die Polizei mehr als 130 Corona-Einsätze in der Region registriert. Zu einem besonderen Vorfall kam es im Krankenhaus Lohr. Weil er sich von seiner am Coronavirus erkrankten Frau verabschieden wollte, hielt sich ein 62-jähriger Mann auf der Corona-Isolierstation auf. Gegen zwei Uhr morgens forderte ihn das Krankenhauspersonal mehrfach auf, die Klinik zu verlassen.

    Dem kam der Mann zunächst nicht nach und drohte den Pflegekräften, sie mit dem Virus zu infizieren. Erst seinen herbeigerufenen erwachsenen Kindern gelang es, den Vater zu beruhigen und ihn zum Verlassen des der Klinik zu bewegen. Dabei entschuldigte sich der Mann beim gesamten Personal für sein Verhalten.

    Polizei appelliert an Bevölkerung zum Einhalten der Verordnung

    In Markt Einersheim (Lkr. Kitzingen) kontrollierte die Polizei am Freitagabend fünf Personen in einer zur Bar umgebauten Garage. „Die Gruppe zeigte sich bei der Kontrolle uneinsichtig und drohte den eingesetzten Beamten mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs“, so die Polizei in ihrem Pressebericht.

    Die Polizei mahnt die Bevölkerung, die verhängte Ausgangsbeschränkung einzuhalten. Dies sei notwendig, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. „Bitte bleiben Sie zu Hause!“, so der Appell.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden