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Creglingen: Creglinger "Buntspechte" Erzeugnisse finden nahezu weltweit ein neues Zuhause

Creglingen

Creglinger "Buntspechte" Erzeugnisse finden nahezu weltweit ein neues Zuhause

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    In der Weihnachtskrippe der Creglinger Manufaktur Buntspechte zeigt sich handwerkliches Können und die Liebe zum Detail.
    In der Weihnachtskrippe der Creglinger Manufaktur Buntspechte zeigt sich handwerkliches Können und die Liebe zum Detail. Foto: Hannelore Grimm

    Draußen in der Kälte drückt sich ein Kind die Nase an der Schaufensterscheibe platt. Drinnen ist die kleine Ladenwerkstatt von "Die Buntspechte HolzSpielFiguren" kuschelig warm und von unvergleichlichem Duft erfüllt. Umgeben von einer bunten Menge aus Menschen, Engel- und Tierfiguren tauchen die großen und kleinen Besucherinnen und Besucher ein in eine Welt, in der selbst die kleinsten Figuren von Fantasie, handwerklichen Geschick und großer Liebe zum Detail zeugen.

    Für Ann Marie Burger und ihren Mann Guido Hertlein, die vor 45 Jahren die Manufaktur gegründet haben, war es damals Abenteuer, der Mut zu Neuem und der Reiz des Unbekannten. Ihrem Ziel, gutes, kindgemäßes Holzspielzeug herzustellen, ist das Paar seitdem unverbrüchlich treu geblieben. Gute Spielzeuge sind in den Augen von Ann Marie Burger "wie gute Kinderschuhe für die gesunde Entwicklung der Kinder."

    Die Hand schmeichelnd

    "Lebendig, sinnlich, farbenfroh und Hand schmeichelnd" – nach dieser Idee, mit der die Geschichte der Buntspechte im Jahre 1979 begonnen hat, werden in der kleinen Manufaktur mit ausgesuchter Technik, großer Geduld und Hingabe die schönsten Holzspiel-und Krippenfiguren gefertigt.

    Ann Marie Burger, die mit dem Bemalen von Zicklein beschäftigt ist, sitzt seit der Gründung an ihrer Arbeitsplatz in der Ladenwerkstatt.
    Ann Marie Burger, die mit dem Bemalen von Zicklein beschäftigt ist, sitzt seit der Gründung an ihrer Arbeitsplatz in der Ladenwerkstatt. Foto: Hannelore Grimm

    Für Ann Marie Burger, die an ihrem Arbeitsplatz mitten im Verkaufsraum gerade kleinen Zicklein aus Erlenholz den für die Rasse typischen dunklen Strich auf den Rücken malt, ist es, wie sie sagt, immer wieder eine helle Freude, die Überraschung in den Augen der Menschen zu sehen, die erstmals eine Buntspechte-Figur in Händen halten und "begreifen." In dem Wort "Begreifen" liegt, wie sie erklärt, das uralte Wissen verborgen, dass sich das Leben zuerst im Berühren, Tasten, Fühlen und Spüren, durch das tiefe sinnliche Erleben, den Menschen zeigt und öffnet.

    Der für die Arbeit so elementar wichtige Rohstoff Holz, der seine Wärme, seinen Klang, seine Härte und sein Gewicht spüren lässt, stammt von heimischen Erlen,-Ahorn- und Lindenbäumen. Wert legen die Buntspechte auf den kleinstmöglichen ökologischen Fußabdruck. Das wird in der Herstellung seit jeher durch sparsamen Umgang mit Energie und Rohstoffen erreicht. Garantiert ist die Festigkeit, ein langer Lebenslauf der Figuren, und – falls je nötig – die Möglichkeit zur nachhaltigen Reparatur des Patienten.

    Skizzen am lebenden Vorbild

    Bevor aus dem Holz zunächst Rohlinge gefräst werden, steht am Anfang die Idee für die Figur.  Skizzen am lebenden Vorbild, beim Besuch eines Tierparks, auf dem Bauernhof, den Tierweiden oder in der freien Natur, bringen für das Paar die Sache dann richtig ins Rollen. Erst wenn die neue Figur von der Zeichnung über das Wachsmodell und die folgenden Prototypen ins Holz zur Zufriedenheit der Buntspechte ausgefallen ist, geht die erste kleine Testreihe auf die Reise.

    In dem Bauernhof mit seinen Bewohnern steckt, wie bei allem was bei den Buntspechten entsteht, sehr viel Handarbeit .
    In dem Bauernhof mit seinen Bewohnern steckt, wie bei allem was bei den Buntspechten entsteht, sehr viel Handarbeit . Foto: Hannelore Grimm

    Durch transparentes Bemalen bleibt das Holz immer sicht- und spürbar, sodass Rohstoff, Form und Farbe am Ende als lebendiges Ganzes zusammen wirken können. Bewährte und unbedenkliche Produkte aus der Pflanzenchemie wie Schellack, Wachse und Öle schützen die Figuren in ihrem weiteren Leben nach dem Verkauf und im Spiel der Kinder vor Schmutz und Verletzung. Auch die verwendeten Farben sind, wie Ann Marie Burger erklärt, für Holzspielzeuge bestens geeignet und übertreffen die vorgegebene DIN-Norm EN 71 bei weitem.

    Das Gründerpaar und drei Mitarbeiter

    Fünf Buntspechte, das sind das Gründerpaar und drei Mitarbeiter, arbeiten Hand in Hand. Zu ihnen zählt auch Birgit Haas. Die Mitarbeiterin ist laut Guido Hertlein "ein Tausendsassa in Buchhaltung, Versand und Handwerksbetrieb". Sie selbst sagt, während sie kleine Pferdchen in Öl badet, dass ihr auch nach 15 Jahren die Arbeit bei den Buntspechten immer noch sehr viel Spaß macht.

    Hier werden Elefanten und Pferde fertig gemacht.
    Hier werden Elefanten und Pferde fertig gemacht. Foto: Hannelore Grimm

    Laut Ann Marie Burger, die zwischenzeitlich den Arbeitsplatz gewechselt hat und jetzt dabei ist, Elefanten in Lack zu tauchen, stecken unzählig viele Arbeitsschritte in jeder Figur. Die noch rohen Grundfiguren von Menschen und Bäumen über kleine Schäfchen bis hin zu den großen Elefanten werden geformt, geschliffen und poliert bevor das Bemalen, Ölen oder Lackieren den Abschluss der hochwertigen Spiel- und Sammelstücke bildet.

    Und dann geht die bunte Schar hinaus in die Welt. Über den Verkaufstisch im Creglingen Werkstattladen direkt in die Hände der Kundinnen und Kunden aus Nah und Fern. Oder sorgsam in Seidenpapier und in zum Großteil recycelten Versandkartons auf die Reise zu ihren neuen Gastgebern in nahezu der ganzen Welt.

    Auch bei dem Schäfer und seinen Schäfchen zeigt sich die schlichte Schönheit der Buntspechtefiguren.
    Auch bei dem Schäfer und seinen Schäfchen zeigt sich die schlichte Schönheit der Buntspechtefiguren. Foto: Hannelore Grimm
    Bäume oder Zwerge, bis hin zu den Kleinsten aus der Tierwelt tragen alle Produkte aus der Manufaktur warme Farben und liegen schmeichelnd in der Hand.
    Bäume oder Zwerge, bis hin zu den Kleinsten aus der Tierwelt tragen alle Produkte aus der Manufaktur warme Farben und liegen schmeichelnd in der Hand. Foto: Hannelore Grimm
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