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Würzburg/Schweinfurt: CSU-Liste: Bei der Frauenförderung sind die Unterfranken vorn

Würzburg/Schweinfurt

CSU-Liste: Bei der Frauenförderung sind die Unterfranken vorn

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    Stefanie Hümpfner aus Königsberg, die stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Union, darf mit einem aussichtsreichen Platz auf der CSU-Liste rechnen.
    Stefanie Hümpfner aus Königsberg, die stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Union, darf mit einem aussichtsreichen Platz auf der CSU-Liste rechnen. Foto: René Ruprecht

    Als letzte der im Bundestag vertretenen Parteien nominiert die CSU am Samstag im Max-Morlock-Stadion in Nürnberg ihre Landesliste. Die amtierenden weiblichen Abgeordneten aus Unterfranken Dorothee Bär, Andrea Lindholz und Anja Weisgerber dürfen mit Spitzenplätzen rechnen. Gute Aussichten auf mehr als einen Achtungserfolg hat die stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Union, Stefanie Hümpfner aus Königsberg (Lkr. Haßberge).

    Während bei anderen Parteien die Position auf der Landesliste entscheidet, ob es nach der Wahl für einen Sitz im Bundestag reicht, ist das bei der CSU in aller Regel nicht so. Bei der Wahl 2017 etwa hat die CSU alle Wahlkreise in Bayern direkt gewonnen, die so erlangten 46 Sitze waren sogar sieben mehr als der CSU laut Zweitstimmenanteil von 38,8 Prozent zugestanden hätten. So kamen zu den CSU-Überhangmandaten noch Ausgleichmandate für die anderen Parteien hinzu. Die CSU-Landesliste spielte erst dann eine Rolle, als einzelne Abgeordnete ihren Bundestagssitz aufgaben.

    Mit Alexander Dobrindt und Dorothee Bär als Spitzen-Duo will die CSU in den Wahlkampf-Endspurt zur Bundestagswahl ziehen. Das Bild entstand 2017 im Hofheimer Freibad.
    Mit Alexander Dobrindt und Dorothee Bär als Spitzen-Duo will die CSU in den Wahlkampf-Endspurt zur Bundestagswahl ziehen. Das Bild entstand 2017 im Hofheimer Freibad. Foto: Michael Mößlein

    Auch wenn die Aussichten des einen oder anderen CSU-Kandidaten vor allem in den Großstädten diesmal ins Wackeln geraten könnten, kommt der Reihung bekannter Namen auf den ersten Plätzen eher Symbolwirkung zu. Dabei aber will die Parteiführung heuer einen besonderen Akzent setzen: Ähnlich wie bei Grünen, SPD und Linke soll die Liste erstmals im Reißverschlussverfahren aufgestellt werden: Männer und Frauen im Wechsel. Für die Unterfranken-CSU ist diese Quotierung längst eine Selbstverständlichkeit ist, sagt Bezirkschef Gerhard Eck. Seit 2013 sind drei der fünf unterfränkischen CSU-Bundestagsabgeordneten Frauen. Damit setze man "bayernweit Maßstäbe", betont CSU-Vize Dorothee Bär. 

    Bär vor Lindholz und Weisgerber

    Die Digital-Staatsministerin, Kandidatin im Wahlkreis Bad Kissingen, soll den ersten Frauenplatz auf der Bundestagsliste hinter Landesgruppenchef Alexander Dobrindt belegen. Zwischenzeitlich sogar als CSU-Spitzenkandidatin im Gespräch, hat Bär jetzt zumindest das erste Votum der CSU-Frauen-Union. Auf Listenplatz drei soll Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer folgen. Für Position sechs schlägt die CSU-Führung Innen-Expertin Andrea Lindholz vor, die wieder in Aschaffenburg antritt, für Platz acht dann die Umweltpolitikerin Anja Weisgerber, Direktkandidatin im Wahlkreis Schweinfurt. Paul Lehrieder, der sich erneut in Würzburg bewirbt, wird nicht auf den vorderen Listenplätzen erwartet.  

    In der parteiinternen Debatte um den ersten Listenplatz unter den Kandidaten, die in keinem Wahlkreis direkt antreten, hat sich die Junge Union durchgesetzt: mit der stellvertretenden Landesvorsitzenden Stefanie Hümpfner. Die 31-jährige Unterfränkin, die in Königsberg (Lkr. Haßberge) dritte Bürgermeisterin ist, sollen die Delegierten in Nürnberg, so will es die Parteitagsregie, auf Platz 22 positionieren. Falls erneut alle bayerischen Direktmandate an die CSU gehen, darf die Juristin zumindest hoffen, im Lauf der nächsten Legislaturperiode als Erste nachzurücken. Ihr Ziel sei es, sagt Hümpfner, der jungen Generation eine lautere Stimme im Parlament zu geben. 

    Hoffmann verzichtet auf Listenplatz

    Nicht auf der Liste erscheinen wird, wie schon 2017, Alexander Hoffmann, der Wahlkreiskandidat für Main-Spessart. Falls er, was als äußerst unwahrscheinlich gilt, sein Direktmandat verlieren sollte, wäre seine Bundestagskarriere zu Ende. "Wenn die Leute in Main-Spessart mich nicht wollen, ist das dann halt so", kann Hoffmann relativ locker sagen. Der Verzicht auf einen Listenplatz sichere ihm "etwas mehr Unabhängigkeit" jenseits der offiziellen Parteilinie. Genutzt hat Hoffmann diesen Spielraum beispielsweise, als er kurz nach der Wahl 2017 öffentlich den Rücktritt des damaligen Parteivorsitzenden Horst Seehofer  forderte.

    Bundestagswahl: Erststimme und ZweitstimmeMit der Erststimme wählen die Bürger den Direktkandidaten. Der Bewerber mit den meisten Stimmen in einem Wahlkreis setzt sich durch, er hat einen Sitz im Bundestag sicher. Entscheidend für die Stärke einer Partei im Parlament ist gleichwohl die Zweitstimme. Aus dem Stimmenverhältnis der Zweitstimmen innerhalb eines Bundeslandes errechnet sich die Verteilung der Sitze. Wer als Abgeordneter ohne Direktmandat zum Zuge kommt, darüber entscheidet die Platzierung auf der jeweiligen Liste. Anders als bei der bayerischen Landtagswahl können die Wähler auf Bundesebene die Kandidaten-Reihung auf der Liste nicht beeinflussen. Quelle: micz

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