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OCHSENFURT: Darmkrebs ist heimtückisch

OCHSENFURT

Darmkrebs ist heimtückisch

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    Dr. Siegfried Gernert mit dem Gerät, mit dem die Darmspiegelung durchgeführt wird. Er meint dazu: „Es ist eine Methode, die Leben retten kann. Wenn Darmkrebs rechtzeitig in einem frühen Stadium erkannt wird, ist die Erkrankung heilbar“.
    Dr. Siegfried Gernert mit dem Gerät, mit dem die Darmspiegelung durchgeführt wird. Er meint dazu: „Es ist eine Methode, die Leben retten kann. Wenn Darmkrebs rechtzeitig in einem frühen Stadium erkannt wird, ist die Erkrankung heilbar“. Foto: FOTO USCHI MERTEN

    (ume) Jährlich erkranken in Deutschland etwa 70 000 Menschen an Darmkrebs, etwa 28 000 sterben daran. Darmkrebs ist in Deutschland nach wie vor die häufigste Krebstodesursache. Dabei ist Darmkrebs durch eine geeignete Vorsorge vermeidbar. Die Felix-Burda-Stiftung hat im März die Aktion „Deutschland gegen Darmkrebs 2008“ gestartet, um die Vorsorgemöglichkeiten gegen Darmkrebs stärker publik zu machen.

    Auch in der Region Ochsenfurt findet diese Aufklärungskampagne statt. Hier wurde die Initiative von Dr. Siegfried Gernert gestartet. Er hat von der kassenärztlichen Vereinigung die Genehmigung zur Durchführung der Vorsorgedarmspiegelung, wobei es bundesweit nur etwa 2500 Ärzte mit einer solchen Genehmigung gibt. Eine Vorsorgedarmspiegelung darf nur von erfahrenen Ärzten durchgeführt werden, die jährlich mindestens 200 solcher Untersuchungen nachweisen können.

    Das beste und sicherste Vorsorgeinstrument ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Wie Gernert erläutert, ist dies zwar eine aufwändige Methode, ermöglicht jedoch nicht nur eine umfassende Diagnose, sondern bietet gleichzeitig Therapiemöglichkeiten, wie zum Beispiel das Abtragen von Polypen (mögliche Vorstufen von Darmkrebs) oder die Entnahme von Gewebeproben. Bei dieser risikoarmen Untersuchung wird der leere Darm mit einem dünnen, flexiblen Schlauchsystem, das mit einer hochempfindlichen Videokamera ausgerüstet ist, untersucht.

    Eine Darmspiegelung dauert in der Regel 15 Minuten und lässt sich im allgemeinen schmerzfrei durchführen. Ab dem 56. Lebensjahr werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. In Verdachtsfällen, wie das Auftreten von Durchfällen, einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung oder auch einer familiären Vorbelastung auch schon früher. Darmkrebs ist vererbbar.

    Darmkrebs ist heimtückisch, weil man – wie bei den meisten Krebserkrankungen – anfangs nichts spürt. Eine Darmspiegelung ist daher unbedingt notwendig:

    • bei positivem Stuhltest

    • bei sichtbarem Blut im/auf dem Stuhl oder Toilettenpapier

    • bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

    • bei neu aufgetretenen anhaltenden Stuhlveränderungen

    • zur Kontrolle nach bereits erfolgter Polypenentfernung

    • und auf jeden Fall bei Menschen, in deren Familien bereits Darmkrebs vorgekommen ist.

    Die Menschen selbst können jedoch im Vorfeld durch einen gesunden Lebensstil dazu beitragen, Darmkrebs zu verhindern. Eine positive Rolle spielen eine gemüsereiche, ballaststoffreiche Ernährung, mäßiger Alkoholkonsum, Vermeidung von Übergewicht, körperliche Aktivität und der Verzicht aufs Rauchen.

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