Reichlich ausgelastet sind derzeit die "Aktiven" der Kunstfreunde 1971 Estenfeld/Würzburg. Zum einen laufen die Vorbereitungen für eine Gastausstellung in der Galerie "das auge" des befreundeten Kunstkreises Lauda-Königshofen an, die am 9. Juli eröffnet werden soll. Zum anderen gilt es, zwei große Kunstprojekte parallel zu bewältigen. Stephan Reichert hat es übernommen, federführend für den Verein zwei Gepäckstücke zu konzipieren, die von der Gemeinde Estenfeld am "DenkOrt Deportationen" am Würzburger Hauptbahnhof sowie am Standort der alten Synagoge in Estenfeld aufgestellt werden sollen ("Edeka-Parkplatz"). Die Anfertigung hat bereits begonnen, doch gibt es jetzt Komplikationen hinsichtlich der Frage, ob auf den Gepäckstücken die Namen der sechs Estenfelder Deportationsopfer erscheinen dürfen - oder nicht. Als Kompromiss steht die Nennung der Namen nur auf dem Estenfelder Koffer im Raum. Das zweite Projekt - ebenfalls maßgeblich betreut von Stephan Reichert - betrifft den neuen Estenfelder Kindergarten St. Martin. Für diesen sollen die Kunstfreunde ein passendes Werk beisteuern. Dem Kindergartenverein liegt ein erstes Konzept der Kunstfreunde vor, welches drei Elemente vorsieht: Ein Kunstwerk auf der Einfriedungsmauer, eine hölzerne Figurengruppe im Hofbereich und ein großes Bild im Treppenhaus mit dem Motiv des St. Martin. Letzteres könnte in Form eines Mosaiks gestaltet werden. Vereinsmitglied Heribert Kirchner aus Prosselsheim hat angeboten, diese Arbeiten in seiner Werkstatt auszuführen. Im nächsten Schritt werden eine Art Detailplanung erfolgen und die anfallenden Kosten ermittelt. Die Kunstfreunde sind gespannt, wie die beiden Projekte sich entwickeln.
Von: Sieghart Böhme (Vorstand, Die Kunstfreunde 1971 Estenfeld/Würzburg e. V.)