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Würzburg: Das erste Park & Ride-Parkhaus soll in die Stettiner Straße

Würzburg

Das erste Park & Ride-Parkhaus soll in die Stettiner Straße

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    Parken statt Minigolf spielen: Die Anlage gegenüber der s.Oliver-Halle in der Stettiner Straße soll Würzburgs ersten Park & Ride-Parkhaus weichen.
    Parken statt Minigolf spielen: Die Anlage gegenüber der s.Oliver-Halle in der Stettiner Straße soll Würzburgs ersten Park & Ride-Parkhaus weichen. Foto: Thomas Obermeier

    Ein Park & Ride-Konzept für die Stadt liegt zwar noch nicht vor, das erste Park & Ride-Parkhaus in der Stadt wollen Verwaltung und Stadtrat trotzdem schon konkret planen: Die Stadträte im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (PUMA) sprachen sich jetzt mit 10 zu 7 Stimmen für ein Parkhaus mit bis zu 600 Stellplätzen gegenüber der s.Oliver Arena auf der Fläche des jetzigen Minigolfplatzes aus. Gleichzeitig lehnten sie eine Bebauung auf dem Schotterparkplatz in der benachbarten Feggrube an der TGW-Halle ab. 

    Mit dieser Entscheidung, die nach einer knapp eineinhalbstündigen, kontroversen Diskussion fiel, hat der Ausschuss sich selbst widersprochen: Gültige Beschlusslage vom vergangenen Oktober war, sowohl am TGW-Gelände ein auf rund fünf Millionen Euro veranschlagtes Parkhaus mit 260 Stellplätzen zu bauen, als auch die Planungen für eine Park & Ride-Anlage auf der Grünfläche in der Stettiner Straße voranzutreiben, die schon einmal vor 28 Jahren dort entstehen sollte.

    Auch die Haltestellen an der Straba-Wendeschleife sollen umgebaut werden

    Das Baureferat hat mittlerweile beide Standorte untersucht und bevorzugt ganz klar die Stettiner Straße in Sichtweite der dortigen Straßenbahn- und Omnibus-Haltestellen, die zusammen mit der Straßenbahn-Wendeschleife neu angeordnet und barrierefrei ausgebaut werden sollen. Laut Baureferent Benjamin Schneider will die Würzburger Straßenbahn GmbH  (WSB) dafür noch in diesem Jahr das Planfeststellungsverfahren einleiten und erwartet Baurecht in der zweiten Jahreshälfte 2020.

    "Der Standort Feggrube würde aus unserer Sicht eine deutliche Verschlechterung für die Akzeptanz bedeuten", erklärte Schneider im Ausschuss. Zum einen wäre der Weg von den PKW-Stellplätzen zur Straba-Haltestelle Königsberger Straße mit gut 400 Metern mehr als doppelt so weit, zum anderen würde die Konrad-Adenauer-Brücke die direkte Sicht auf die Haltestellen verhindern.

    Über die Baukosten ist bislang nichts bekannt

    Wie viel das geplante, etwa 26 Meter hohe Parkhaus mit bis zu acht Etagen, 500 bis 600 Stellplätzen, einer begrünten Fassade und zwei Zufahrten (Theodor-Heuss-Damm und  Stettiner Straße) kosten würde, ist bisher nicht bekannt. Der erforderliche Einschnitt in die öffentliche Grünfläche gegenüber der s.Oliver Arena lasse sich nach Schneiders Worten jedenfalls verschmerzen: Durch die geplante Bebauung des Minigolfplatzes wären weniger als 20 Prozent der Gesamtfläche betroffen und die meisten Großbäume könnten erhalten bleiben. "Der Minigolfplatz ist eigentlich auch kein öffentliches Grün", merkte der Baureferent an.

    Direkt neben der B 19/Konrad-Adenauer-Brücke soll auf der Fläche des Minigolfplatzes das neue Parkhaus entstehen.
    Direkt neben der B 19/Konrad-Adenauer-Brücke soll auf der Fläche des Minigolfplatzes das neue Parkhaus entstehen. Foto: Berthold Diem

    Zustimmung bekam die Verwaltung von den Vertretern von CSU, ÖDP, ZFW und FDP/Bürgerforum. "200 Meter mehr können entscheidend sein, ob Park & Ride angenommen wird oder nicht. Es wären in der Feggrube auch weniger Stellplätze bei mehr überbauter Fläche", erklärte CSU-Fraktionsvize Wolfgang Roth. Er schlug vor, den TGW-Schotterparkplatz zu begrünen und darüber nachzudenken, den Minigolfplatz dorthin zu verlegen: "Damit die Grünbilanz positiv ausfällt." Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, die Schotterfläche in der Feggrube in einen bewirtschafteten Parkplatz mit Wohnmobil-Stellplätzen umzuwandeln. Das lehnte der Ausschuss ab.

    Kritiker forderten vor dem Planungsentscheid ein Park & Ride-Konzept

    Die Befürworter für den Standort Stettiner Straße betonten, mit dem Parkhaus dort in Sachen Park & Ride Farbe bekennen und Nägel mit Köpfen machen zu wollen, um den Autoverkehr in der Innenstadt zu reduzieren. Kritik und Gegenstimmen kamen aus den Reihen von Grünen, SPD und FWG, die sich vehement gegen die Bebauung der Sanderauer Grünfläche aussprachen. Lore Koerber-Becker (SPD) und Karin Miethaner-Vent (Grüne) forderten übereinstimmend, erst einmal ein schlüssiges und tragfähiges Park & Ride-Konzept für die Stadt vorzulegen, "bevor wir einen Betonklotz in eine Grünanlage setzen", so Miethaner-Vent.

    Die Entscheidung des Ausschusses, die Planungen für das Parkhaus Stettiner Straße voranzutreiben, ist endgültig. Das Thema wird trotzdem auch im Stadtrat aufschlagen: Dort soll am 16. Mai über die notwendige Änderung des Bebauungsplans entschieden werden.

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