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WÜRZBURG: Das Fachgeschäft Mars zieht um

WÜRZBURG

Das Fachgeschäft Mars zieht um

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    Ladenbesitzer Bernd Mars: „Immer ein gutes Verhältnis zum Vermieter.“
    Ladenbesitzer Bernd Mars: „Immer ein gutes Verhältnis zum Vermieter.“ Foto: FOTO Privat

    Seit einigen Tagen prangt im Laden des 59-Jährigen ein großes Schild: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn . . . der Konventsrat des Klosters die Erweiterung einer Bäckerei zum 55. Café in der Innenstadt offenbar wichtiger findet als den Fortbestand eines einzigartigen Fachgeschäftes.“ Mars spielt dabei auf den Nachmieter seines Geschäfts an: Dort will seine Nachbarin, die Bäckerei Schiffer, erweitern, von der jetzigen Verkaufsstelle zum Café. Bernd Mars hat den Laden 1972 von seinen Eltern übernommen und führt ihn selbst an gleicher Stelle seit 35 Jahren.

    „Bisher hatte ich keine Probleme mit den Augustinern“, versichert der Unternehmer. „Ich habe meine Miete pünktlich bezahlt, es gab keine Beschwerden.“ Lediglich einmal hat sich Mars mit den Patern angelegt. Es ging im Zuge des Umbaus für die Drogerie Müller um eine Verkleinerung seines Schaufensters von 7,40 auf zwei Meter. Das wollte er so nicht hinnehmen und ließ über einen Anwalt Bestandsschutz feststellen.

    Sein Mietvertrag läuft zum 30. April 2007 ab. Schon im Juli 2005 fragte Mars nach einer Vertragsverlängerung. Die Antwort der Augustiner kommt am 30. Januar 2006, 15 Monate vor dem Auslaufen des alten Vertrages, sieben Monate nach seiner ersten Anfrage.

    Für Mars kommt die Nachricht, dass der Vertrag nicht verlängert wird „ohne Vorwarnung, ohne Begründung“. Im März und im Mai 2006 gibt es zwei Gesprächstermine mit Bruder Reinl.

    „Die Kündigung kam ohne Vorwarnung.“

    Bernd Mars Geschäftsmann

    Da bittet der Unternehmer um eine Verlängerung des Mietvertrages wenigstens bis zum März 2008, also um elf Monate. Seine Begründung: Dann endet das steuerliche Wirtschaftsjahr, seine beiden Auszubildenden haben ihre Abschlüsse und er selbst ist 60 Jahre alt.

    Reinl hat eine andere Sicht der Dinge. „Ich habe Herrn Mars mitgeteilt, dass wir nach dem Ablauf seines Mietvertrages eine andere Option für seinen Laden sehen.“ Die Drogerie Müller, künftig die Bäckerei Schiffer mit Café, kleinere Läden und der Gesprächsladen der Augustiner sollen das Gebäude prägen, ohne den Stahlwaren-Laden. „Dessen Art der Werbung und auch das Waffen-Sortiment passen nicht mehr in unser Konzept“, sagt der Prior. „Und das habe ich Bernd Mars auch mitgeteilt.“ Der Unternehmer hatte im März 2006 bereits angeboten, die Waffen aus dem Laden zu entfernen. Das kommt für Reinl zu spät.

    Mars wollte bis März 2008 verlängern und habe mit einem vernünftigen Ende der Lehrzeit seiner Azubis argumentiert, sagt Reinl. „Nach Gesprächen mit Schiffer hat ihm der Konventsrat einen Vertrag bis zum 31. August 2007 angeboten“, sagt der Prior. Dann hätten die Azubis die erste Prüfung abgelegt. Dafür hätte Mars nach eigenen Angaben eine Mieterhöhung billigen und den späteren Rückbau des Ladens finanzieren müssen. Das wollte er für die kurze Zeit nicht. Reinl macht nach all den Gesprächen unmissverständlich klar: „Mars muss zum 30. April gehen.“

    Der Unternehmer, der sich über viele Jahre im Stadtmarketing „Würzburg macht Spaß“ für die Attraktivität der Innenstadt eingesetzt hat, will in Würzburg mit seinen zwei Angestellten und Azubis weitermachen und muss sich nun für sein Geschäft wohl eine andere Top-Lage suchen.

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