Die Sonne brannte schon am späten Vormittag auf das Gartenschaugelände. Das Wässern war aber auf dem Areal der Kreisgruppe Würzburg im Bund Naturschutz vorbei, als eine Besuchergruppe mit Hubert Weiger (Vorsitzender des Bund Naturschutz Deutschland) und Richard Mergner (Vorsitzender des Bund Naturschutz Bayern) und fast des gesamten Vorstandes aus allen Teilen Bayerns kamen. Es gab einen Anlass und die Begeisterung war groß, weil man hier mit 130 ehrenamtlichen Helfern ein seltenes Engagement finden konnte.
Würzburg ist in puncto Landesgartenschau ohnehin rekordverdächtig. 1990 hatte es am Festungsberg Besucherzahlen gegeben, die nicht mehr erreicht wurden.
Der Bund Naturschutz ist stolz. Mit 730 Veranstaltungen hat er einen Höchststand der Anstrengungen von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen Mitarbeitern erreicht. Über 5000 Besucher kamen bisher zu den Veranstaltungen von Klaus Isberner. Die Angebote sind auch ziemlich alternativ. Martina Alsmann ist Spezialistin für Schmetterlinge, Dr. Johannes Mayer für Klostermedizin und Wolfgang Väth Projektleiter für alte Kulturpflanzen.
Pavillon wird zur Umweltstation
Armin Amrehm, Kreisvorsitzender beim Bund Naturschutz Würzburg war deshalb auch stolz, den Gästen die Leistung der Kreisgruppe vorzustellen. Finanziell klamm geht es beim Bund Naturschutz immer zu. Deshalb war der hölzerne Pavillon auf der Landesgartenschau mit Kosten von 60 000 Euro und dem rund 1000 Quadratmeter großen Pflanzareal nur schwer zu stemmen. Die Kreisgruppe, der BN-Landesvorstand und vor allem freundliche Gönner halfen mit. Da gab es schon heftige Diskussionen im Vorfeld. Der Pavillon wird nach der Gartenschau gegen einen vernünftigen Preis in den Landkreis Schweinfurt an den Reichelhof als Umweltstation wandern.
Für den Bund Naturschutz haben die Landesgartenschauen eine lange Geschichte, so Landesvorsitzender Richard Mergner. Der BN habe bisher alle Gartenschauen begleitet. Das spannende daran sei, das jede Gartenschau ein anderes Gesicht hat. Würzburg habe in diesem Jahr wieder ein besonderes.
Das konnte auch der Bundesvorsitzende Hubert Weiger bestätigen. Für ihn sind Landesgartenschauen seitens einer Naturschutzorganisation hervorragende Möglichkeiten mit Menschen, die der Natur aufgeschlossen sind, in Kontakt zu kommen. Das Ziel sei dabei, vielen Menschen die Vorstellungen des Bund Naturschutz verständlich näher zu bringen. Da habe sich auch durch die engen Kontakte mit den Trägern der Landesgartenschauen einiges fortentwickelt. Durch die wirklich einmalige Gartenschau 1990 hat die BN-Kreisgruppe ihr ganz besonderes Domizil im Burggraben erhalten. Jetzt am Hubland gubt es völlig neue Akzente.
Was die Würzburger Kreisgruppe da geleistet habe, sei grandios, so Weiger und Mergner. Es sei nicht leicht, eine solche Planung und Organisation von so vielen Veranstaltungen über einen so langen Zeitraum wie der Gartenschau umzusetzen. Da kam auch noch einmal der frühere langjährige Kreisvorsitzende Professor Kneitz ins Spiel, der es geschafft hatte mit seinem Engagement die Kreisgruppe mit über 30 Ortsgruppen zu organisieren. Einmalig in Bayern, hieß es, in der ganzen Welt.