Die pelzigen, kräftigen Bienen, die meist als angenehme Zeitgenossen wahrgenommen werden, bestäuben bei der Nahrungssuche viele Pflanzen. Damit diese für die Natur so wichtigen Insekten dafür sorgen können, dass zum Beispiel Obst- und Gemüsesorten bestäubt werden, können Gartenbesitzer den Tieren ein angenehmes Zuhause bieten. Denn durch Eingriffe der Menschen sind die Orte für den Bau der Nisthöhlen - verlassene Mäusenester, unterirdische Gänge, Totholzhaufen oder Hohlräume zwischen Steinen - rar geworden.
Ein Hummelhaus oder ein Hummelkasten sorgen für neuen Lebensraum. Und bauen sollte man das bereits jetzt, im Januar oder Anfang Februar, denn eine Hummelkönigin begibt sich schon bei niedrigen Temperaturen ab Ende Februar auf die Suche nach einem Nistplatz.

Das braucht man für ein Hummelhaus oder einen Hummelkasten:
Wer ein Hummelhaus oder einen Hummelkasten bauen möchte, braucht folgendes Material:
- Holzkasten, Größe ca. 50 x 50 Zentimeter oder
- Dachpappe, eine Pappkiste, etwas kleiner als der Holzkasten
- Steine
- eine Pappröhre
- Kleintierstreu oder Holzspäne
- Nestmaterial, zum Beispiel weiche Naturfasern wie Flachs, Jute oder Baumwolle
- Heu
- für die unterirdische Version: einen alten, unglasierten Blumentopf, Steine, eine Wollfleecematte, Holzwolle und ein Stück Rinde oder Ziegel

Ein Holzkasten mit kuscheligem Inhalt für die Hummeln
Um einen Hummelkasten aus Holz zu bauen, brauchen die Holzkiste und die Pappkiste vorne ein Loch, damit die Hummeln einen Eingang haben. Die Steine kommen in die Holzkiste, darauf wird die Pappkiste gestellt. Nun wird eine Pappröhre durch die Löcher der beiden Kiste geschoben. In die Pappkiste kommen zunächst die Kleintierstreu oder die Holzspäne, darauf das Nestmaterial, das mit Heu abgedeckt wird. Der Deckel für das Hummelhaus muss wasserdicht sein, zum Beispiel aus Dachpappe, und mit Steinen beschwert werden. Damit die Hummeln sicher landen können, kann unterhalb des Eingangslochs ein kleines Stück Holz angeschraubt werden.
Unterirdische Behausung mit einem Blumentopf
Bauen kann man ein Hummelhaus auch unterirdisch. Dafür wird an einer geschützten Stelle im Garten ein Loch gegraben, in das der unglasierte Blumentopf passt. Auf den Boden kommen Steine oder eine Steinplatte, darauf die Wollfleecematte. Der Blumentopf wird zur Hälfte mit Holzwolle gefüllt und mit der Öffnung nach unten auf die Steine oder Steinplatte gestellt und bis zum Rand eingegraben. Um das Hummelhaus vor Regen zu schützen, sollte man darüber mit Abstand zum Einflugloch im Boden des Blumentopfes einen Dachziegel, ein dickes Stück Rinde oder ähnliches aufstellen.

Vorsicht vor Schädlingen im Hummelkasten
Doch mit dem Bauen von Hummelhaus oder Hummelkasten ist es nicht getan, jetzt muss der richtige Standort im Garten gesucht werden. Das Hummelhaus oder der Hummelkasten sollten auf Ziegelsteinen oder Holzklötzen aufgestellt werden. Ein halbschattiger oder schattiger Platz ist ideal, geschützt sollte er außerdem sein. Überdies muss das Hummelhaus regelmäßig auf Schädlinge wie die Wachsmotte untersucht werden. Sie kann das Hummelvolk ausrotten. Deshalb sollte das Hummelhaus keine Ritzen oder Spalten haben. Ist die Wachsmotte in das Hummelhaus eingedrungen, sollte man das ökologische Insektizid Bacillus thuringiensis anwenden. Geschlüpfte Raupen der Wachsmotte müssen abgesammelt werden und das Nest komplett umgebettet werden, um die Hummeln zu schützen.

Hummeln sind schon ab Februar unterwegs
Hummeln sind, anders als die verwandte Honigbiene, schon sehr früh im Jahr unterwegs. Sie können auch bei Temperaturen von -5 Grad fliegen. Deshalb ist es wichtig, das Hummelhaus oder den Hummelkasten schon so bald aufzustellen. Hummeln sterben zwar im Herbst, aber die begattete Jungkönigin überlebt den Winter und sucht einen neuen Nistplatz. Weil Hummeln schon so bald aktiv sind, sind sie wichtig für die Bestäubung vieler Pflanzen im Garten.

Wer gerne noch mehr Hummeln im Garten hätte, der sollte ihn artgerecht gestalten. Der Garten sollte abwechslungsreich gestaltet sein. Hummeln holen sich ihren Nektar besonders gerne aus Schlüsselblumen, Weiden, Wicken, Borretsch, Taubnesseln oder Johannisbeeren. Die Hummeln zu unterstützen, ist alleine deshalb wichtig, weil 16 Arten in Deutschland auf der Liste der bedrohten Tiere, einige sind in bestimmten Teilen Deutschlands bereits ausgestorben.