Das hat sich längst geändert. Im vergangenen Jahr hat sich auch das größte fränkische Weingut, das Juliusspital Würzburg, des Themas angenommen.
Die Kollektion des Jahres 2007 wurde jetzt auf der Messe Biofach vorgestellt und ist dort „mit Wohlwollen aufgenommen“ worden, wie Vertriebsleiterin Kordula Geier berichtet.
Als Partner für den Anbau von Trauben nach den Richtlinie von Bioland hat das Juliusspital die Winzerfamilie Norbert und Gerlinde Stein aus Thüngersheim gewonnen, die ihren Betrieb im Jahr 2000 auf biologischen Anbau umgestellt hat.
In schöner Südlage am steilen Thüngersheimer Johannisberg pflegen die Steins unter anderem den in Franken seltenen Johanniter.
Die Rebsorte wurde 1968 in Freiburg gezüchtet. Zum Riesling sind Merkmale der amerikanischen Wildrebe eingekreuzt, was die Rebe widerstandsfähig macht gegen die Pilzkrankheiten Oidium und Peronospora.
Oft kann so auf den Einsatz von Fungiziden verzichtet werden. Mit einem Mostgewichten von 90 Grad bei 75 Hektoliter pro Hektar Ertrag hat der Johanniter seinen Winzern in diesem Jahr die Arbeit gelohnt. Rechtzeitig vor dem Regen am Wochenende ist er zum Keltern ins Juliusspital nach Würzburg gebracht worden.
Ein Johanniter wird freilich nicht daraus. Mit anderen Weinen wird er zur einer weißen Cuvée verarbeitet und einer der fünf Bioweine im Sortiment sein. Die zehn Hektar Biowein aus Thüngersheim sind für das Juliusspital indes nur der erste Schritt.
Derzeit sind weitere Weinberge in Iphofen in der Umstellungsphase, sagt Kordula Geier. Im Jahr 2010 will das Weingut 30 Prozent seiner Weine als Biowein auf den Markt bringen. Und weil Plastiktüten da nicht mehr ins Bild passen, hat sie das Spital bereits jetzt durch Papiertüten ersetzt.