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WÜRZBURG: Die Abrissbagger knabbern rund um die Uhr

WÜRZBURG

Die Abrissbagger knabbern rund um die Uhr

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    Schwerarbeit auch nachts: Die Raiffeisenbrücke wird in Schutt zerlegt. Bis Donnerstag soll der Abbruch noch dauern.s: PATTY VARSANO
    Schwerarbeit auch nachts: Die Raiffeisenbrücke wird in Schutt zerlegt. Bis Donnerstag soll der Abbruch noch dauern.s: PATTY VARSANO Foto: Foto

    Die Zähne vibrieren einem im Kiefer, wenn man neben dem kleinen Abrissbagger auf der bahnhofseitigen Rampe der früheren Brücke der Raiffeisenstraße über die Schweinfurter Straße steht. Zentimeter um Zentimeter knabbert er mit seinem schweren Hydraulikhammer an der früheren Fahrbahn der Straße, bricht Stücke heraus und verbreitet dabei einen ohrenbetäubenden Lärm.

    „Am Freitagabend haben wir mit der Vollsperrung der Straße begonnen, Samstagabend dann mit dem Abbruch der Brücke“, erklärt Bauleiter Stefan Grohmann von der Baufirma A. Nagelschneider, die von der Stadt mit den Arbeiten beauftragt wurde. Bevor die Bagger ihr Werk begannen, musste die Brücke noch provisorisch unterstützt und Straße durch die Aufschüttung eines sogenannten Fallbettes vor herabfallenden Trümmerteilen geschützt werden. Dann wurde die Überführung an einer Stelle durchtrennt und der Abbruch begann.

    Gearbeitet wird wegen der sensiblen Sperrung einer der Hauptausfallstraßen der Stadt rund um die Uhr, auch am Wochenende war keine Ruhe auf der Baustelle. Zehn Mann arbeiten in der Tagschicht, sechs in der Nacht. Neben dem kleinen Bagger sind drei große am Werk, dazu hält ein großer Autokran immer wieder eine große Holzplatte als Schutzschild für den Verkehr auf der als Umleitung dienenden Raiffeisenstraße hoch.

    Schon in der ersten Nacht war ein größeres Stück herausgebrochen worden, bereits am Montagfrüh waren die Arbeiter mit dem Abbruch der Überführung fertig gewesen. „Wir liegen gut im Plan“, sagt Grohmann. Donnerstag am frühen Morgen zwischen 4 und 5 Uhr soll der Verkehr wieder rollen können.

    Währenddessen sucht dieser sich andere Wege - oder erst mal auch nicht. Fast im Zehn-Sekunden-Takt wenden am Montagnachmittag vor der unerbittlichen Absperrung über die ganze Breite der Straße, etwa 50 Meter vor der eigentlichen Baustelle, Autofahrer ihre Fahrzeuge. Nicht nur ortsunkundige Auswärtige mit MOS, SW, oder KT-Kennzeichen, auch viele Würzburger sind darunter. Trotz eigentlich unübersehbarer Sackgassen- und Umleitungsschilder samt gelber Begrenzungslinien schon im und am Berliner Ring.

    „Ich bin schon froh, dass wir inzwischen die Fußgänger endlich raushaben“, sagt der Bauleiter. „Die Schilder interessieren niemand, und zur Antwort haben wir stets nur ein ,Wir sind hier schon immer gelaufen‘ bekommen.“

    Dabei sind Umleitungen in der Tat deutlich ausgeschildert. Auf den Straßen rund um die Baustelle rollt der Verkehr, sagt die Würzburger Polizei. „Behinderungen mit Stau gab es lediglich am Morgen auf der B 19 stadteinwärts von Lengfeld her und im weiteren Verlauf des Stadtrings“, sagt Polizeikommissar Björn Schmitt von der Polizeiinspektion Würzburg Stadt auf Anfrage.

    Bis der Verkehr am Donnerstag morgen wieder ungehindert durch die Schweinfurter Straße rollen kann, müssen Grohmanns Männer aber noch über 300 Kubikmeter alten Beton und fast 25 Tonnen der ausgebauten Stahlbewehrung von der Abbruchstelle wegschaffen. Dieser Stahl war, wie bereits berichtet, einer der Hauptgründe für den Abriss der maroden Brücke gewesen. Denn bei Untersuchungen hatte sich herausgestellt, dass beim Bau der Brücke in den Jahren 1969/71 eine Spannstahlsorte verwendet worden war, die im nachhinein als „spannungsrisskorrosionsgefährdet“ eingestuft worden war.

    Die Brücke soll im weiteren Verlauf der Umgestaltung durch eine Kreuzung mit stadteinwärtiger Linksabbiegespur ersetzt werden. Einher mit dem Umbau der Kreuzung wird auch eine Renaturierung des Pleichachbettes in diesem Bereich gehen. Die Gesamtkosten für die Maßnahme wurden bei der Beschlussfassung im Umwelt- und Planungsausschuss im Mai 2013 auf rund 3,5 Millionen Euro veranschlagt.

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