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RIEDENHEIM: Die Arbeit war ihnen niemals wurscht

RIEDENHEIM

Die Arbeit war ihnen niemals wurscht

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    Metzger durch und durch: Kilian Weid (links) mit seinen Mitarbeitern Freddy Ammersbach und Stefan Roth (rechts), die dem Riedenheimer Betrieb seit über 40 Jahren die Treue halten.
    Metzger durch und durch: Kilian Weid (links) mit seinen Mitarbeitern Freddy Ammersbach und Stefan Roth (rechts), die dem Riedenheimer Betrieb seit über 40 Jahren die Treue halten. Foto: Foto: HANNELORE GRIMM

    Für Fleischermeister Alfred Ammersbach, genannt „Freddy“, aus Röttingen geht das Berufsleben nach 40 Jahren in der Riedenheimer Metzgerei Weid zu Ende. Auch für Stefan Roth ist der Ruhestand in die Nähe gerückt. Der Riedenheimer gehörte dem Betrieb seit mehr als 45 Jahren an.

    Metzgermeister Kilian Weid, der bei der Abschiedsfeier die Ehrenurkunden der Handwerkskammer überreichte, stellt den ausscheidenden Mitarbeitern ein exzellentes Zeugnis aus.

    Die beiden zeichnen sich durch ihre langjährige Treue, handwerkliches Können und durch ihre Kollegialität aus. Sie sind, so der Chef, „beide durch und durch Metzger.“

    Dem Landwirtssohn Stefan Roth bot bereits 1965 der damalige Inhaber Alfred Weid die Möglichkeit, im Nebenerwerb in der Metzgerei zu arbeiten. Nach seinem Versuch, in Kaiserslautern eine Karriere als Profi-Fußballer zu starten, kehrte Stefan nach Riedenheim und in die Metzgerei Weid zurück.

    Als „Mädchen für alles“, wie ihn Kilian Weid bezeichnet, und das er während seiner gesamten Arbeitszeit geblieben ist, bekam er von Metzgermeister Alfred Weid das Rüstzeug für den Umgang mit Schlachten und Verarbeiten mit auf den Weg.

    Freddy Ammersbach, der ursprünglich Landwirt werden wollte, begann nach der Devise: „Erst lernste mal was“ seine Lehre in der Röttinger Metzgerei von Hermann Lochner. Nach dem Wehrdienst hatte der Lehrherr den Betrieb aufgegeben und Freddy Ammersbach nahm die Arbeit in der Riedenheimer Metzgerei auf.

    In den Familienbetrieb wurde 1961 der Nachfolger Kilian Weid hineingeboren. „Wir sind alle zusammen alt geworden“ meint scherzhaft der Metzgermeister. Er führt mit seiner Frau Sonja den Betrieb seit 1993. Hinter den Mitarbeitern Fredy und Stefan liegen über vier Jahrzehnte, in denen sie den technischen Wandel im Schlachthaus und in der Wurstküche ebenso miterlebt haben wie das veränderte Kaufverhalten der Kunden.

    In der Metzgerei, in der Schweine und Bullen noch selbst geschlachtet werden, ist der Brühtrog längst von der Brühmaschine abgelöst worden. Der Vergangenheit gehört es auch an, dass Hunderte von Knackwürsten mit der Hand abgedreht werden mussten und die Leberwürste zu massieren um die Fettschicht gleichmäßig zu verteilen. Der Umgang mit den scharfen Messern wurde sicherer durch den Schutz mit Kettenhandschuhen.

    Eine wesentliche Erleichterung für die Mitarbeiter brachte der Neubau des Schlachthauses mit sich. Da sich zuvor das Kühlhaus im Keller befunden hatte, mussten sich die Metzger, wie Stefan sagt, beim Transport der schweren Fleischwaren schon plagen. „Was haben wir für Schinken in den Keller geschleift,“ erinnert sich der Freddy. Wie Kilian und Sonja Weid bestätigen, war besonders in der Weihnachtszeit die Nachfrage nach rohem Schinken immer überaus groß.

    „Uns hat's gefallen.“ Diese Bilanz ziehen die zwei Metzger durch und durch, denen ihre Arbeit niemals „wurscht“ war, zum Ende ihres Berufslebens und der über vier Jahrzehntelangen Zugehörigkeit zur Metzgerei Weid.

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