"Die Stimmung ist bestens. Das 3:1 gegen Südkorea am Sonntag hat die Moral kräftig gestärkt", so Team-Manager Anthony Baffoe gestern nach der Rückkehr der Würzburger WM-Gäste ins Quartierhotel "Maritim". Die "Black Stars" waren nach ihrer Begrüßung beim Africa Festival nach Großbritannien aufgebrochen. Der achttägige Trip hat sich gelohnt: Neben dem Sieg gegen Südkorea gab's zuvor ein 4:1 gegen Jamaika. Fränkische Herzlichkeit bekam die Truppe um Chelsea-Star Michael Essien gestern Mittag schon bei ihrer Ankunft am Nürnberger Flughafen zu spüren. Baffoe berichtet von einem Empfang mit rund 300 Fans und dem ghanaischen Botschafter.
Obwohl die Mannschaft erst gegen 18 Uhr Würzburg erreichte - begrüßt von einigen wenigen Fans am Hotel - stand um 19 Uhr schon wieder für einige Akteure ein Training im Kickers-Stadion an. Man werde hauptsächlich abends trainieren, sagt Baffoe. Den heutigen Tag wollen die Spieler zum Eingewöhnen ans Mannschaftsquartier nutzen und WM-Gegner auf Video-Cassetten studieren. Ein Stadtbummel mit Shoppen und Sightseeing ist laut Baffoe noch nicht vorgesehen, später schon. Für WM-Neuling Ghana beginnt das Turnier am nächsten Montag mit dem Spiel gegen Italien.
"Wir müssen sehen, dass der Funke überspringt", sagt Reinhard Rausch, Vorstand vom Management für Immobilien (mfi). Das Essener Unternehmen, dass auf dem Postareal das Einkaufszentrum "Arcaden" errichten möchte, will sich erstmals bei Fußball-Freunden beliebt machen und stellt seine bislang ungenutzte Immobilie während der WM zur Verfügung: Dazu spendiert mfi eine sechs-mal-vier Meter große Leinwand in der Halle neben dem Posthochhaus, Platz ist dort für bis zu 2000 Zuschauer. Der Eintritt ist frei. Alle Spiele werden übertragen. Auftakt ist mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Costa Rica am Freitag um18 Uhr.
Platz für 2000 Zuschauer
Für die Würzburger soll das nach dem Wunsch von Oberbürgermeisterin Dr. Pia Beckmann das große Fußball-Fan- und Familienfest werden, nachdem aus der Großbildleinwand auf dem Marktplatz nichts geworden ist. Schuld daran sollen vor allem die hohen Sicherheits- und Fifa-Auflagen sein.
Abstriche müssen aber auch bei der Veranstaltung an den Posthallen gemacht werden, bei der die Stadt, der WM-Förderverein WüM 2006 sowie der Sponsorenverbund "Bündnis der Wirtschaft" als Veranstalter auftreten. Die auf dem ehemaligen Gaswerk-Gelände vorgesehenen Parkplätze stehen nicht zur Verfügung. Und das angekündigte Familienprogramm gibt's nur an drei Samstagen (17., 24. Juni, 1.Juli). Von 10 bis 18 Uhr ist jeweils ein Rahmenprogramm unter anderem mit Menschen als Tischkicker, Hüpfburg und Torschuss-Messanlage vorgesehen.
In der mit Biertisch-Garnituren eingerichteten Halle gibt's zwischen den Spielen und Halbzeitpausen Torwandschießen mit WM-Bällen als Preise, Tischkicker, eine Tauschbörse für Panini-Fußballbild-Sammler sowie ein MAIN-POST-Quiz. Die Bewirtung übernimmt "Popular-" und "Weinstube Popp"-Wirt Josef Popp. Es soll keine "harten" Getränke geben. Auf dem Gelände ist ein Sicherheitsdienst im Einsatz.