Die Entscheidung ist gefallen: Mark Rohde wird neuer Generalmusikdirektor (GMD) am Mainfranken Theater Würzburg. Das hat die Stadt Würzburg an diesem Freitag bekanntgeben. Die Neubesetzung wurde nötig, da Enrico Calesso ans Teatro Verdi in Triest wechselt. Calesso war seit 2011 am Mainfranken Theater.
Mark Rohde ist seit 2020 GMD des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin. Der 49-Jährige hat sich im Moderationskonzert zum Schluss des Bewerbungsverfahrens in Würzburg gegen den 33 Jahre alten Johannes Zahn aus Darmstadt durchgesetzt.
Vorfreude auf das Mainfranken Theater, die Stadt Würzburg und "freundliche Menschen"
Der gebürtige Hamburger Rohde ist in München aufgewachsen. Er freue sich, bald wieder in den Süden zu ziehen, sagte der Dirigent an diesem Freitag am Telefon: "Würzburg ist eine sehr schöne Stadt mit sehr freundlichen Menschen. Das ist ein Gegensatz zur distanzierten Art, der man in Norddeutschland gelegentlich begegnet."

Vertragsbeginn ist am 1. September 2025. Aber es gebe ab sofort einiges vorzubereiten, sagt der künftige Generalmusikdirektor: "Es müssen Programme, Solisten und Dirigenten ausgewählt werden." Im Juni würden dann schon die Proben für die erste Opernpremiere der kommenden Spielzeit beginnen.
Mark Rohde wird vorerst nur das sinfonische Programm für die Saison 2025/26 gestalten, das Musiktheaterprogramm steht bereits. "Aber dagegen habe ich keinerlei Einwände", sagt der 49-Jährige. Noch seien seine eigenen Planungen sehr vage. "Ich muss mir auch erst noch das Budget anschauen." Zwei Kriterien aber gibt es: "Ich will nichts wiederholen, was hier in den letzten zehn Jahren gespielt wurde. Und ich schwärme für die Romantik."
Er müsse außerdem erst erspüren, was das Würzburger Publikum wolle, meint der Dirigent: "Wir spielen ja nicht aus Selbstzweck."
Der neue GMD weiß, wo er mit dem Würzburger Orchester ansetzen will
Zweimal ist Mark Rohde seinem künftigen Orchester in Würzburg schon begegnet: Bei den Proben zu einer Vorstellung von "Don Giovanni", die er im Rahmen des Bewerbungsprozesses dirigierte. Und bei denen fürs Moderationskonzert in der letzten Runde. "Die Resonanz war sehr positiv", sagt er. "Ich habe den Eindruck, dass die Musikerinnen und Musiker Lust haben zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Ich habe auch schon eine Vorstellung, wo ich ansetzen werde."

Das Mainfranken Theater habe in der bundesweiten Theaterlandschaft immer einen guten Ruf gehabt, sagt Rohde: "Mich reizt jetzt die Aufgabe, den Übergang zum Staatstheater mitzugestalten." Mit der Staatskapelle Schwerin habe er viel erreicht. "Aber im Theater dort steht jetzt eine Sanierung bevor, weswegen es zwei künstlerisch sehr reduzierte Spielzeiten geben wird."
Stationen an der Staatsoper Hannover und am Nationaltheater Mannheim
Mark Rohde hat in Frankfurt Violine und in Hamburg Dirigieren studiert. 2011 wurde er Erster Kapellmeister an der Staatsoper Hannover. Von 2019 bis 2020 war er stellvertretender Generalmusikdirektor am Nationaltheater Mannheim. Er dirigierte unter anderem die Münchner Philharmoniker, das Beethovenorchester Bonn, die NDR Radiophilharmonie, die Litauische Nationalphilharmonie und - ganz aktuell - das Gewandhausorchester Leipzig.
An Heiligabend wird Mark Rohde übrigens im ZDF zu sehen sein: am Pult der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin im Rahmen der Sendung "Weihnachten mit dem Bundespräsidenten" (18 bis 19 Uhr).