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Würzburg: Die erste neue Straßenbahn ist da: In der Nacht auf Mittwoch kam sie per Tieflader in Würzburg an

Würzburg

Die erste neue Straßenbahn ist da: In der Nacht auf Mittwoch kam sie per Tieflader in Würzburg an

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    Der erste Straßenbahnzug aus Leipzig ist Dienstagnacht am Heuchelhof angkommen.
    Der erste Straßenbahnzug aus Leipzig ist Dienstagnacht am Heuchelhof angkommen. Foto: Thomas Obermeier

    Die erste Straßenbahn ist da: Rund 50 Schaulustige waren am Heuchelhof dabei, als die erste Bahn der neuen GT-F-Reihe am Dienstag um 22 Uhr angekommen und in knapp zwei Stunden abgeladen wurde. Jetzt steht sie im Betriebshof am Heuchelhof. Wie das funktioniert hat, was noch passieren muss, bis die ersten Fahrgäste einsteigen können und weitere wichtige Fragen und Antworten zur neuen Straßenbahn.

    Wie ist die 36 Meter lange Straßenbahn von Leipzig nach Würzburg gekommen?

    Am Montagabend ist der Tieflader mit der Straßenbahn am Betriebsgelände der Firma HeiterBlick Straßenbahn GmbH in Leipzig gestartet. Seit eineinhalb Jahren werden hier die Fahrzeuge der neuen GT-F-Reihe (Gelenktriebwagen) für Würzburg gebaut. Der Schwertransporter mit der 36 Meter langen Straßenbahn darf nur nachts fahren und kam in der ersten Nacht bis zum Rasthof Würzburg. Von dort startete er am Dienstag um 22 Uhr und kam um 22.30 Uhr am Heuchelhof an.

    Um 22.30 Uhr kam der erste Straßenbahnzug aus Leipzig am Heuchelhof an. 
    Um 22.30 Uhr kam der erste Straßenbahnzug aus Leipzig am Heuchelhof an.  Foto: Thomas Obermeier

    Wie kam die Straßenbahn vom Tieflader auf Würzburger Boden?

    Der Tieflader wurde auf eine Gleis-Gerade in der Heuchelhofstraße auf Höhe Prager Ring manövriert. Über eine flache zwölf Meter lange Rampe mit Gleisen rollte die 50 Tonnen schwere Straßenbahn - gesichert über eine Seilwinde - ganz langsam in die Gleise. Etwa zehn Mitarbeiter der WSB und zusätzliche von der Firma HeiterBlick waren im Einsatz. Der kritische Moment kam dann um 23.40: Der neue Straßenbahnzug stand vollständig auf Würzburger Boden, wurde von einer bereitstehenden Straßenbahn von hinten gesichert und dann vom Haken der Seilwinde genommen.  In der Betriebspause zwischen 2 und 4.25 Uhr schob die alte Straba dann das neue Fahrzeug in den Betriebshof Heuchelhof.  

    Hie wird die Rampe montiert, über die man die Straßenbahn auf die Gleise rutschen ließ.
    Hie wird die Rampe montiert, über die man die Straßenbahn auf die Gleise rutschen ließ. Foto: Thomas Obermeier

    Warum dauert es noch bis Herbst 2025, bis Fahrgäste einsteigen dürfen?

    Die angelieferte Straßenbahn wird im Januar zuerst nachts und dann tagsüber in Würzburg unterwegs sein, um Bremsen sowie An- oder Bergfahren auszuprobieren. Der gesamte Vorgang der sogenannten "Inbetriebnahmegenehmigung" wird von einem Gutachter der Technischen Aufsichtsbehörde für Straßenbahnbetriebe (TAB) begleitet.

    Ganz langsam gleitet der Straßenbahnzug in die Gleise am Boden.
    Ganz langsam gleitet der Straßenbahnzug in die Gleise am Boden. Foto: Thomas Obermeier

    "Die WSB steht seit dem Beginn des Projekts in engem Kontakt mit dem TAB", sagt Bernd Karl, WSB-Geschäftsführer. Von Anfang an habe man sich über die Vorgaben abgestimmt. Trotzdem dauert es voraussichtlich bis Herbst 2025 bis der Betrieb genehmigt ist und die ersten Fahrgäste in die neue Straba einsteigen können.

    Was prüft der Straßenbahn-TÜV bei den übrigen Bahnen?

    Wenn die zweite GT-F-Straßenbahn - voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 - ankommt, wird diese ebenfalls aufwändig geprüft. Bei den übrigen 16 Fahrzeugen sei der Aufwand niedriger. Aber der Straßenbahn-TÜV TAB muss laut WSB trotzdem jedem einzelnen Fahrzeug eine Betriebserlaubnis erteilen. Das werde sukzessiv erfolgen. Bis Ende 2026 sollen alle 18 neuen Straßenbahnen in Würzburg eingesetzt werden.

    Links vorne hängt das Seil, mit dem der Abtransport der Straßenbahn gesichert wird.
    Links vorne hängt das Seil, mit dem der Abtransport der Straßenbahn gesichert wird. Foto: Thomas Obermeier

    Warum sind die neuen Straßenbahnen jetzt teurer, als vor sechs Jahren geplant war?

    99 Millionen Euro kosten die 18 Strabas. Knapp 25 Millionen davon übernimmt der Freistaat, 74 Millionen bleiben der Stadt. Mit 80 Millionen Euro waren die Straßenbahnen 2018 kalkuliert worden. Laut Bernd Karl sind für die Steigerung "schwierige wirtschaftliche, nicht vorhersehbare Umfeldbedingungen, ausgelöst durch Corona, Lieferkettenschwierigkeiten, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und allgemeine Preissteigerungen" verantwortlich. Die WSB habe sich mit dem Hersteller "einvernehmlich auf eine Preisanpassung geeinigt".

    Sind die neuen Strabas komplett barrierefrei?

    Die Straßenbahnen der GT-F-Reihe sind barrierefrei und die mittleren Wagen komplett niederflurig. Durch alle Doppeltüren kann man ebenerdig einsteigen. Unterhalb des ersten und letzten Wagenteils befinden sich Drehgestelle, wodurch der Fußboden hier höher sein muss als im übrigen Fahrzeug. Zur Überwindung dieses Höhenunterschiedes im Fahrzeug sind deshalb dort zwei Stufen eingebaut.

    Eine Straßenbahn der WSB wird an den neuen Zug angekoppelt.
    Eine Straßenbahn der WSB wird an den neuen Zug angekoppelt. Foto: Thomas Obermeier
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