Unmittelbar nach Eröffnung des Vogelnests in der Mehle II hatten sich Anfragen nach einer Toilettenanlage auf dem Spielplatz gehäuft. Nun hat der Bau- und Umweltausschuss beschlossen, einen WC-Container mit zwei Einheiten aufzustellen – trotz weiter bestehender Vorbehalte. So steht beispielsweise die Frage nach der Hygiene und möglichem Vandalismus im Raum.
Ein weiteres Problem stellte bisher auch der fehlende Kanalanschluss dar. Da jedoch unter der kleinen Rasenfläche an den oberen Parkplätzen ein vorverlegtes Rohr liegt, entschied das Gremium, die Anlage dorthin zu stellen. Die Gesamtkosten für die Anlage liegen zwischen 10 000 und 12 000 Euro. Hinzu kommen Stromkosten, die von der Verwaltung auf 3000 Euro kalkuliert worden sind, sowie Kosten für die Reinigung, die drei Mal in der Woche erfolgen soll.
Eingeplant ist auch eine automatische Schließanlage. Gegen eine Gebühr von zehn Cent kann die Toilette benutzt werden. Sie soll zwischen Mai und Oktober in Betrieb und zur Vermeidung von Missbrauch auch nur tagsüber zugänglich sein.
Zweite Bürgermeisterin Jutta Schulz plädierte für eine tägliche Reinigung und eine kostenlose WC-Nutzung, denn „Kinder haben kein Geld dabei“. Bürgermeister Peter Stichler hielt dagegen, dass der Spielplatz auch Publikum von außerhalb anziehe und dafür ein kleiner Obulus angemessen sei. Das Argument von Stichler, er kenne keine Spielplätze mit WC, sowie der Einwand, bei diesem Zugeständnis könnten auch Nutzer anderer Spielplätze Toiletten-Ansprüche stellen, ließ Wolfgang Knorr (SPD) nicht gelten. Denn rund um die fast 10 000 Quadratmeter große beliebte Spielfläche gibt es tatsächlich außer Büsche und Bäume keine Möglichkeit für Kinder und Erwachsene zum diskreten Austreten.
Nach dem Stand der geplanten Spielfläche am Derag-Zentrum fragte Martin Hupp (Höchberger Mitte). Dazu Stichler: In einer der nächsten Sitzungen des Bau- und Umweltausschusses sollen erste Maßnahmen entschieden werden. Dass sich aber ein fairer Kompromiss finden wird zwischen betroffenen Anliegern und der die Spielweise befürwortenden Elterninitiative steht in Zweifel. Wiederholt wurden ballkickende Jungs auf dem Weg entlang der Wiese von einem Anwohner verscheucht.