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WÜRZBURG: Die Welt braucht mehr Musik

WÜRZBURG

Die Welt braucht mehr Musik

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    Erhielt einen der drei Africa-Festival-Awards für sein Lebenswerk: Klaus Doldinger.
    Erhielt einen der drei Africa-Festival-Awards für sein Lebenswerk: Klaus Doldinger. Foto: Daniel Peter

    „Da habt Ihr mich kalt erwischt, an diesem heißen Tag!“ Sarah Bergh, seit acht Jahren Moderatorin auf den Bühnen des Africa Festivals, war die Überraschung anzusehen, als plötzlich bei der Verleihung des Africa-Festival-Awards ihr Name genannt wurde. Sie ist eine von drei Preisträgerinnen und Preisträgern, die bei der offiziellen Eröffnung am Donnerstag mit einem der Awards ausgezeichnet wurden. Außer ihr erhielten die Musiker Klaus Doldinger und Roman Bunka einen Award.

    „Die Person, von der ich spreche, versprüht Charme und Energie in gleichem Maße; was sie anpackt, das verfolgt sie mit großem Engagement“, hatte Festival-Organisator Stefan Oschmann zuvor Bergh in seiner Würdigung gelobt. Die Tochter einer deutschen Mutter und eines ghanaischen Vaters sei eine engagierte Vermittlerin zwischen der europäischen, deutschen und afrikanischen Kultur, die auch kritische Worte nicht scheue. Mit großem Enthusiasmus bringe sie dem Publikum die auftretenden Musiker nahe. „Sie ist in den Jahren, in denen sie bei uns ist, das Gesicht des Festivals geworden und wir hoffen, dass sie uns noch lange treu bleibt“, sagte Oschmann.

    Bergh entgegnete, die Arbeit auf dem Festival mache ihr auch viel Spaß. „Bei meiner Anti-Rassismus-Arbeit während des restlichen Jahres muss ich ja oft streiten, deswegen danke ich allen, die hier in den vergangen acht Jahren zusammengearbeitet haben.“

    Auf Roman Bunka, den weiteren Preisträger, sei er besonders stolz, sagte Oschmann. „Denn er ist einer von uns.“ Es sei zwar nicht in Würzburg geboren, aber habe hier lange die Schulbank gedrückt. Als ihm Würzburg zu klein geworden sei, habe er sich auf in die Welt gemacht und andere Länder und Kontinente bereist und sich dabei einem Instrument zugewandt, das hierzulande nur Insidern bekannt war. Nordafrika, wo dieses Instrument sehr populär ist, sei zu seiner zweiten Heimat geworden und er spiele dort mit vielen berühmten Musikern.

    Virtuose an der arabischen Laute

    „Wir sind froh, dass er in seine alte Heimat zurückgekommen ist und uns seine Meisterschaft mit der Oud und der Gitarre präsentieren wird“, sagte Oschmann. Bunka erhalte den Award für seine großen Verdienste um den musikalischen Dialog zwischen Afrika und Europa. Bunka dankte und erwiderte, er habe ja als Jugendlicher Würzburg verlassen. „Aber dann kommt man zurück und denkt, wie schön das hier alles ist.“

    Dritter im Kreis der Geehrten ist Klaus Doldinger. Viele würden ihn zwar vordergründig nicht als Musiker wahrnehmen, der eine enge Verbindung zur Musik des afrikanischen Kontinentes hat, sagte Oschmann. Aber Neuem stets aufgeschlossen, und immer neugierig auf außergewöhnliche musikalische Begegnungen habe er auch mit afrikanischen und brasilianischen Musikern gespielt. So hätten ihn seine unzähligen Konzertreisen oft nach Afrika geführt. Doldinger erhalte den Award für sein Lebenswerk, speziell aber für seine visionäre Vermittlerfunktion zwischen dem Jazz und der afrikanischen Musik, insbesondere der brasilianischen und marokkanischen, sagte Oschmann. Doldinger dankte und sagte: „Ich bewundere Eure Tatkraft, mit der Ihr das Hochwasser von 2013 hinter Euch gelassen habt. Die Welt braucht nämlich weniger Auseinandersetzungen und mehr Musik.“

    Im Anschluss kam Oschmann auf die Flutkatastrophe des Jahres 2013 zu sprechen, die ein Loch von 420 000 Euro in die Finanzierung des Festivals gerissen hatte. Er wies auf die neu gegründete Stiftung hin und die Möglichkeit, durch den Kauf von „Bausteinen“ das Festival zu unterstützen. Er dankte ausdrücklich Andreas Jungbauer, dem Leiter der Würzburger Main-Post-Lokalredaktion für die Idee zu dieser Aktion, die zu einem großen Erfolg geworden sei. Anschließend erhielt Jungbauer ein großformatiges Foto aus Äthiopien aus einer früheren Ausstellung des Fotografen Mario Gerth, der derzeit Fotos von der Insel Sansibar im Spitäle an der Alten Mainbrücke in Würzburg zeigt.

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