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Würzburg: Die Zahlen steigen wieder: Würzburgs Touristiker sehen die Stadt im Aufwind - die IHK befürchtet jedoch eine Flaute

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Die Zahlen steigen wieder: Würzburgs Touristiker sehen die Stadt im Aufwind - die IHK befürchtet jedoch eine Flaute

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    Zwei Touristen stehen in der Würzburger Innenstadt vor einem Stadtplan. Die Übernachtungszahlen in Würzburg sind im Vorjahr wieder gestiegen.
    Zwei Touristen stehen in der Würzburger Innenstadt vor einem Stadtplan. Die Übernachtungszahlen in Würzburg sind im Vorjahr wieder gestiegen. Foto: Archivfoto Patty Varasano

    Würzburg ist und bleibt ein Anziehungspunkt für Reisende aus aller Welt. Diese positive Bilanz zum abgelaufenen Tourismusjahr zieht der Fachbereich Congress-Tourismus-Würzburg (CTW) der Stadt in einer Pressemitteilung. So positiv gestimmt ist man jedoch nicht überall in Mainfranken, dies geht aus einer fast zeitgleichen Mitteilung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt hervor.

    Das Rekordergebnis aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 wurde nur um zwei Prozent verfehlt

    In Würzburg jedenfalls brummt's: Mit dem Auslaufen der Corona-Schutzmaßnahmen Anfang April vorigen Jahres seien erstmals wieder Reisen ohne Einschränkungen möglich gewesen, heißt es in der Mitteilung. So wurden im vergangenen Jahr in Würzburg 596.312 Gästeankünfte, sogenannte Check-ins, gezählt. Das seien knapp 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Gästeübernachtungen habe bei 956.294 gelegen, was einen Zuwachs von gut 15 Prozent gegenüber 2023 darstelle, so die Mitteilung. Damit sei das Rekordergebnis aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 nur um zwei Prozent verfehlt worden.

    Die vom Bayerischen Landesamt für Statistik erfassten Übernachtungen in Betrieben mit jeweils mindestens zehn Betten lägen damit um knapp 130.000 höher als 2022. In diesen Zahlen seien auch etwa 20.000 "touristische" Übernachtungen, also keine Dauercamper, auf dem Würzburger Campingplatz enthalten, so die Mitteilung. Und in Ferienwohnungen und Privatzimmern kämen noch einmal geschätzte 40.000 Übernachtungen hinzu.

    "Die Vorausbuchungen in allen touristischen Bereichen geben uns Anlass zur Zuversicht."

    Tourismusdirektor Björn Rudek

    Spitzenreiter seien 2023 mit rund 86 Prozent Gäste aus Deutschland gewesen, heißt es weiter. Mit etwas über 820.000 Übernachtungen deutscher Gäste sei 2023 sogar eine neue Bestmarke erreicht worden. Der bisherige Spitzenwert aus dem Jahr 2019 sei dabei um knapp 10.000 Übernachtungen übertroffen worden.

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    Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland hätten hingegen nur knapp ein Sechstel aller Übernachtungen generiert. Gründe dafür seien laut CTW, neben gestiegenen Preisen für Hotelzimmer und Gastronomieangebote, auch die im vergangenen Jahr zum Teil noch deutlich verringerten Flugkapazitäten mit zeitgleich höheren Kosten.

    Insgesamt lag die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste in 2023 niedriger als 2019

    Zulegen konnte Würzburg 2023 auch bei den Übernachtungen aus den Niederlanden. Mit 21.533 Übernachtungen sei das bisher beste Jahresergebnis erzielt worden, berichten die Touristikfachleute der Stadt. Es folgten die USA mit 13.484 Übernachtungen (plus 16 Prozent), die Schweiz mit 11.859 Übernachtungen (plus sechs Prozent), Österreich mit 11.241 Übernachtungen (plus 16 Prozent) und Großbritannien mit 9118 Übernachtungen (plus 29 Prozent). Insgesamt habe die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste 2023 aber noch etwa 18 Prozent niedriger gelegen als 2019.

    "Trotz der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen blicken wir optimistisch auf das Tourismusjahr 2024", zieht Tourismusdirektor Björn Rudek in der Mitteilung ein Resümee. "Die Vorausbuchungen in allen touristischen Bereichen geben uns Anlass zur Zuversicht, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Deutschland im vergangenen Jahr seine starke Position als Städte- und Kulturreiseziel deutlich bestätigt hat", wird der Leiter des für die Förderung des Tourismus in Würzburg zuständigen Eigenbetriebs der Stadt zitiert.

    Er sucht seinesgleichen, der Blick vom Festungsberg auf die Würzburger Altstadt. Hinter  der Kurstadt Bad Kissingen liegt Würzburg bei den Gästeübernachtungen in Mainfranken auf Platz zwei.
    Er sucht seinesgleichen, der Blick vom Festungsberg auf die Würzburger Altstadt. Hinter  der Kurstadt Bad Kissingen liegt Würzburg bei den Gästeübernachtungen in Mainfranken auf Platz zwei. Foto: Archivfoto Patty Varasano

    Im Vergleich zu anderen mainfränkischen Städten und Regionen steht Würzburg gut da

    Mit dieser Gesamtbetrachtung steht die Stadt Würzburg im Vergleich zu anderen mainfränkischen Städten und Regionen im Bereich der IHK Würzburg Schweinfurt in der Tat gut da und liegt hinter dem Landkreis Bad Kissingen mit etwas über zwei Millionen Übernachtungen im Jahr 2023 auf Platz zwei. Den dritten Platz belegt der Landkreis Rhön-Grabfeld mit gut 900.000 Übernachtungen und der Landkreis Würzburg kam 2023 auf rund 518.000 Übernachtungen. Die rote Laterne tragen Stadt und Landkreis Schweinfurt mit 245.000 und 107.000 Übernachtungen.

    Aber die Stimmung der Tourismusbetriebe im Kammerbereich der IHK scheint nicht überall so gut zu sein wie bei den Tourismusförderern der Stadt Würzburg. Denn laut der jüngsten IHK-Konjunkturbefragung für das mainfränkische Tourismusgewerbe, bewerteten derzeit 61 Prozent der Touristiker ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder zufriedenstellend bewertet, im Herbst 2023 seien es noch 85 Prozent gewesen, heißt in der IHK-Mitteilung. Mit Blick auf das laufende Jahr 2024 habe sich die Stimmung sogar nochmals verschlechtert, so die Einschätzung der IHK-Fachleute. Kein Tourismusbetrieb erwarte in den kommenden Monaten bessere Geschäfte, jeder Zweite rechnet sogar mit Einbußen, heißt es von dort.

    Bei der IHK Würzburg-Schweinfurt ist man nicht so optimistisch wie bei der Stadt Würzburg

    "Die Tourismusbranche kann sich dem Stimmungstief der übrigen Wirtschaft nicht entziehen. Die Betriebe ächzen unter hohen Kosten, einer enormen Bürokratie sowie unter einer fehlenden Planungssicherheit", wird IHK-Referentin Elena Fürst zitiert. Auch stimmungsdämpfend würden sich die Energie- und Rohstoffpreise, die Entwicklung der Arbeitskosten sowie der Arbeits- und Fachkräftemangel auswirken, so die IHK-Mitteilung. Bei der Kammer spricht man demnach von einer "gedrückten Stimmung im Tourismus" und zeigt sich daher nicht so optimistisch wie die Würzburger Tourismusförderer, was das bevorstehende Jahr betrifft.

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