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Würzburg: Diese 4 Würzburger Kneipen zeigen die Fußball-WM in Katar – aber nicht alle Wirte sind glücklich mit dem Austragungsort

Würzburg

Diese 4 Würzburger Kneipen zeigen die Fußball-WM in Katar – aber nicht alle Wirte sind glücklich mit dem Austragungsort

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    Bei der EM 2021 verfolgten zahlreiche Menschen das Spiel der deutschen Nationalmannschaft im Kiliani-Biergarten. In einigen Würzburger Kneipen ist das gemeinsame Mitfiebern auch 2022 möglich.
    Bei der EM 2021 verfolgten zahlreiche Menschen das Spiel der deutschen Nationalmannschaft im Kiliani-Biergarten. In einigen Würzburger Kneipen ist das gemeinsame Mitfiebern auch 2022 möglich. Foto: Daniel Peter

    Am 20. November beginnt die Fußball-WM der Männer am umstrittenen Austragungsort Katar. Der Spielplan für die Gruppenphase steht: Das erste Spiel der deutschen Mannschaft ist für Mittwoch, 23. November, um 14 Uhr gegen Japan angesetzt. In Würzburg wird es kein Public Viewing von Seiten der Stadt geben, "da es aus der freien Wirtschaft heraus genügend Anbieter gibt, zu denen die Stadt nicht in Konkurrenz treten muss", wie Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt auf Nachfrage mitteilt. 

    Dafür gibt es einige Kneipen, die mindestens die Spiele der deutschen Mannschaft zeigen. Die Redaktion hat nachgefragt, wie die Betreiber zu der umstrittenen WM stehen und ob man bei ihnen reservieren muss.

    1. Die Wohnzimmer-Bar, Tiepolostraße 21

    Marcel Demand betreibt die Wohnzimmer-Bar in der Sanderstraße. Er will die gesamte WM zeigen.
    Marcel Demand betreibt die Wohnzimmer-Bar in der Sanderstraße. Er will die gesamte WM zeigen. Foto: Johannes Kiefer

    Marcel Demand, einer der Betreiber der Wohnzimmer-Bar in Würzburg, will dort die ganze WM zeigen. "Von unserer Seite aus stand es nicht zur Debatte, ob wir es zeigen, unabhängig von der Situation in Katar", sagt er. "Die Nachfrage ist ja trotzdem da. Es ist natürlich nicht richtig, was da läuft, aber ich bin Unternehmer und muss gucken, dass ich Geld verdiene."

    Es bringe auch nichts, den Laden zuzumachen. Davon abgesehen sei er selbst Fußballfan –  auch wenn seine Euphorie sich für die Winter-WM noch in Grenzen halte. Schließlich laufe gerade noch die Bundesliga und Champions League. Dennoch: Im Wohnzimmer sollte man für die Deutschland-Spiele unbedingt reservieren. Denn schon jetzt seien einige Tische vergeben, sagt Demand. Auch für die anderen Spiele rät er, einen Tisch zu reservieren. 

    2. Mainbäck, Büttnerstraße 48

    René Häußler vom Mainbäck will die Fußball-WM in seinem Lokal zeigen.
    René Häußler vom Mainbäck will die Fußball-WM in seinem Lokal zeigen. Foto: Thomas Obermeier

    Im Mainbäck zeigen das Betreiberpaar Yvonne und René Häußler alle WM-Spiele mit deutscher Beteiligung und andere interessante Matches. "Wir haben auch mit dem Gedanken gespielt, es nicht zu zeigen. Wir waren zwiegespalten, aber die Nachfrage ist da. Ich habe nicht das Gefühl, dass die Leute sagen würden, sie schauen es nicht zuhause", sagt René Häußler. Für die deutschen Spiele sollte man wegen der vermutlich großen Nachfrage im Mainbäck reservieren, rät Häußler.

    3. Pinocchio Sportsbar, Bahnhofstraße 5

    Die Pinocchio Sportsbar in der Bahnhofstraße 5 in Würzburg zeigt alle deutschen Spiele der WM.
    Die Pinocchio Sportsbar in der Bahnhofstraße 5 in Würzburg zeigt alle deutschen Spiele der WM. Foto: Silvia Gralla

    Der Wirt in der Pinocchio Sportsbar, Wolfgang Windisch, findet es komisch, gefragt zu werden, ob er die WM zeigt. "Warum sollten wir sie nicht zeigen? Wenn die Mannschaften das boykottieren würden, dann würde man die Frage gar nicht stellen", sagt Windisch. "Aber das hätte vorher entschieden werden müssen. Die Sportler sind doch auch keine Politiker."

    Er sieht eine gesellschaftliche Doppelmoral: "Bayern hat seit zehn Jahren das Trainingslager in Katar. Das interessiert auch niemanden." Ebenso bei der WM 2018 in Russland: "Nach der Annexion der Krim, das hat auch niemanden interessiert." Ebenso die Olympiade in Peking. Ab dem Achtelfinale will er alle Spiele zeigen, davor alle deutschen Matches und die Spiele, "die uns am Wochenende wichtig erscheinen." Reservieren kann man in der Pinocchio Bar nicht.

    4. Biertümpel, Zeller Straße 17

    Wirt Werner Schneider will im Biertümpel in der Zeller Straße und auch im "Zum Udo" und im "Semmelbrösel" die WM zeigen.
    Wirt Werner Schneider will im Biertümpel in der Zeller Straße und auch im "Zum Udo" und im "Semmelbrösel" die WM zeigen. Foto: Johannes Kiefer

    Werner Schneider betreibt die Kneipe Biertümpel im Mainviertel. Er sagt: "Die deutschen Spiele übertragen wir auf jeden Fall. Die Deutschen spielen ja so oder so, ob's umstritten ist oder nicht. Da sollte man ein bisschen Nationalstolz bewahren." In der Gruppenphase müsse man im Biertümpel nicht reservieren, in der Endspielphase schon eher. 

    "So euphorisch wie die anderen Spiele wird's wahrscheinlich nicht werden", meint der Gastronom dennoch, der auch die Kneipe "Zum Udo" gemeinsam mit Hans Röpke führt. Bei früheren Weltmeisterschaften habe es im Biertümpel 100 Liter Freibier gegeben, wenn Deutschland gewinnt. Ob er das machen wird, da sei er sich noch nicht schlüssig. Gemeinsam mit Alexander Schedel betreibt Schneider außerdem die Kneipe "Semmelbrösel". In den beiden anderen Kneipen will Schneider die Spiele auch zeigen, wenn Gäste Interesse zeigen.

    5. Loma, Sanderstraße 7

    Das Team vom Loma in der Sanderstraße weiß noch nicht, ob es die WM-Spiele zeigen wird.
    Das Team vom Loma in der Sanderstraße weiß noch nicht, ob es die WM-Spiele zeigen wird. Foto: Silvia Gralla

    "Vielleicht übertrage ich, vielleicht nicht", sagt Carsten Schmitt von der Loma Bar. "Wir sind in der moralischen Frage noch nicht hundertprozentig entschieden. Es kann auch sein, dass ich ein Spiel übertrage, eins nicht." In der Debatte um den Austragungsort sieht er viel Heuchelei: "Wir brauchen Katar um Leute aus Afghanistan auszufliegen", sagt Schmitt.

    "Und wir können anderen Leuten nicht unsere Werte aufdrängen. Es gibt da kein schwarz-weiß, keine Trennung." Die Vergabe der WM an Katar hält er dennoch für einen Fehler: "Das war der Kardinalfehler. Das war eine korrupte Geschichte und nichts anderes. Wir, die Westeuropäer, sitzen im Vergleich zu einem Scheich am kurzen Hebel. Im Endeffekt entscheidet Geld."

    Anmerkung der Redaktion: In Würzburg gibt es viele Möglichkeiten, gemeinsam die WM zu schauen. Wir stellen Ihnen nur eine Auswahl vor und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls Sie einen weiteren Tipp geben möchten, freuen wir uns über einen Kommentar.

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