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Würzburg: Edgar Wallace im Theater Chambinzky: Ominöse Todesfälle und ein ungeplant abruptes Ende vor der Gruft

Würzburg

Edgar Wallace im Theater Chambinzky: Ominöse Todesfälle und ein ungeplant abruptes Ende vor der Gruft

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    Michael Schwemmer und Andreas Münzel (von links) auf der Suche nach der Wahrheit.
    Michael Schwemmer und Andreas Münzel (von links) auf der Suche nach der Wahrheit. Foto: Carlotta Fischer

    Ein einsames Schloss im dichten Wald, geisterhafte Stimmen, skurrile Gestalten, Flüche, mysteriöse Todesfälle: alles Bausteine, die Edgar Wallace in seinen Krimis erfolgreich verwendete. Dutzende Werke des englischen Altmeisters der Spannung wurden verfilmt, erwiesen sich einst als "Straßenfeger", fanden auf die Bühnen.

    Vor fast 100 Jahren als Roman erstveröffentlicht, ist "Die Tür mit den sieben Schlössern" jetzt im Theater Chambinzky zu sehen – statt als Gruselstory als absurde Krimikomödie. Die stammt von Matthias Hahn, der auch Regie führt. Wie viel Lob das Stück vom Publikum erhält, ließ sich nach der Premiere anhand darin wahrgenommener Reaktionen und manchem Schmunzeln nur vermuten.

    Die Vorstellung endete abrupt und applauslos, denn kurz vor der Auflösung der Geschichte erlitt eine Akteurin einen Schwächeanfall. Laut Theaterleiter Csaba Béke geht es ihr inzwischen wieder gut, so dass sie demnächst wieder auftreten wird. Erleichtert äußerte er sich zudem darüber, dass die zweite Vorstellung an Silvester trotzdem hatte stattfinden können, da die Regieassistentin Korinna Wenzel einspringen konnte. 

    Wie bei den Wallace-Krimis gilt auch bei dieser Adaption: keinen Tiefgang erwarten. Wohl aber witzige Dialoge, spaßige Szenen, unterhaltsame Morde. Deren Opfer hatten jeweils einen der sieben von Lord Selford vor seinem Tode verschickten Schlüssel. Eine wertvolle Beute für jeden, der an das wohl einträgliche Erbe in der Familiengruft will. Und dafür stiehlt und mordet – oder bereits ermordet wurde, wie im Laufe der Dialoge bekannt wird.

    Darum geht es in dem Stück

    Gruselszene im Wald (v. l.): Michael Schwemmer und Horst Fuchs.
    Gruselszene im Wald (v. l.): Michael Schwemmer und Horst Fuchs. Foto: Carlotta Fischer

    Die Besetzung und die Handlung: Michael Schwemmer mimt den raubeinigen Scotland-Yard-Inspektor Bliss, der diese merkwürdigen Fälle aufklären soll und dabei ungefragt Hilfe von der ältlichen, ach so harmlos wirkenden Hobbyermittlerin Miss Purple (Dagmar Münzel) erhält. Die Spur führt zum mitten im Wald gelegenen Schloss Selford, das die Anwältin Mrs. Havelock (undurchsichtig, mit Faible für Klassiker-Zitate: Ditte Remmel) verwaltet.

    Dort treiben sich der ehemalige Auftragseinbrecher, nun "ehrbare Handwerker" Pheeney (perfekt schwafelnd: Horst Fuchs, später auch als beschränkter Gärtner Cut) und dessen uneheliche Tochter Sybil herum. Victoria Schlier spielt sie als aufreizende Provokateurin des Inspektors – "durchsuchen Sie mich doch!" - und könnte mit ihren Schreien beinahe Tote erwecken.

    Neben den Schlüsselträgern taucht in der oft geheimnisvollen Waldkulisse (ein Extralob an dieser Stelle dem Team um Andreas Zehnder sowie Alexander Weigand, der die Technik verantwortet) eine weitere zwielichtige Gestalt auf: der verrückte Arzt Staletti (Andreas Münzel besticht mit präziser Mimik und Gesichtszuckungen). Der erschafft ein blutrünstiges Monster, das doch "nur spielen" will. Oder diente es als Mordwerkzeug? Aufgeklärt wird die Sache an der Gruft.

    Spielstätte: Chambinzky, Valentin-Becker-Straße 2, Würzburg. Spielzeit bis 9. Februar. Karten: https://chambinzky-theater-webshop.tkt-datacenter.net

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