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Würzburg: Ehemaliger Mitarbeiter erhebt neue Vorwürfe gegen Odeon-Betreiber Knüpfing: Wie die Stadt nun damit umgeht

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Ehemaliger Mitarbeiter erhebt neue Vorwürfe gegen Odeon-Betreiber Knüpfing: Wie die Stadt nun damit umgeht

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    Am 13. Mai kam es zu einem furchtbaren Feuer-Unfall im Würzburger Club Odeon. Nach einer Begehung wurde die Disko vorübergehend geschlossen. 
    Am 13. Mai kam es zu einem furchtbaren Feuer-Unfall im Würzburger Club Odeon. Nach einer Begehung wurde die Disko vorübergehend geschlossen.  Foto: Fabian Gebert

    Nach dem Feuer-Unfall am 13. Mai, bei dem ein Mann schwer verletzt wurde, und einer darauffolgenden Begehung durch die Fachabteilung Bauaufsicht, das Ordnungsamt und das Amt für Zivil- und Brandschutz der Stadt Würzburg in der vergangenen Woche ist der Würzburger Club Odeon in der Augustinerstraße vorübergehend geschlossen. Grund seien festgestellte Mängel, erklärte die Stadt gegenüber der Redaktion. In einer Mail eines ehemaligen Mitarbeiters des Clubs an die Stadt erhebt dieser nun weitere Vorwürfe gegen seinen damaligen Chef Frank Knüpfing. Diese Mail wurde auch an die Redaktion gesandt.

    Konkret heißt es darin unter anderem, dass es im "Kinosaal" im ersten Obergeschoss des Clubs während der Pandemie zu einem "erheblichen Wasserschaden" gekommen sein soll. Die dabei zerstörte Decke soll Odeon-Betreiber Knüpfing über einen privaten Kontakt erneuert haben lassen. Sämtliche verbaute Materialien seien nicht auf Brandschutzbestimmungen geprüft und nicht ordnungsgemäß verbaut worden, so der Vorwurf.

    Außerdem sollen Notausgänge nachträglich mit Dämmmaterial versehen worden und die Brandschutztüren als solche baulich verändert worden sein. Dies soll ebenfalls vom Betreiber nicht bei der Stadt angezeigt worden sein, schreibt der ehemalige Mitarbeiter weiter.

    Auch gegen die Stadt erhebt der Mitarbeiter einen Vorwurf

    Der Mann erhebt in seiner E-Mail zudem den Vorwurf gegen die Stadt, dass sachdienliche Hinweise "vermeintlich ignoriert" würden. Er nimmt Bezug auf ein Zitat von Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg, in einem Main-Post-Artikel. Darin heißt es, dass die Stadt in der vergangenen Woche von dem ehemaligen Mitarbeiter den Hinweis bekommen habe, dass es weitere Mängel im Odeon gebe. Die Mängel hätten jedoch keine weitere Bestimmung bekommen. "Wir konnten diese weder zuordnen noch identifizieren", wurde Weiß in dem Artikel zitiert.

    Gegenüber der Redaktion erklärt der Mitarbeiter anschließend, dass er in der vergangenen Woche einem Mitarbeiter vom Fachbereich Baurecht sowie einem Mitarbeiter vom Amt für Zivil- und Brandschutz telefonisch diese detaillierten Informationen über das Odeon mitgeteilt habe.

    Pressesprecher Weiß: "Der Club war schon zu, es bestand also keine Dringlichkeit."

    Generell gehe die Stadt Würzburg als Ordnungsbehörde allen sachdienlichen Hinweisen nach, erläutert Christian Weiß gegenüber der Redaktion. Der Mitarbeiter des Amts für Zivil- und Brandschutz, der den Anruf entgegen genommen habe, leiste sein Freiwilliges Soziales Jahr ab. Er habe keine Vorbildung oder Ausbildung in Sachen Brandschutz, eine Beurteilung und Aufnahme diffiziler Punkte in einem Telefonat sei gerade bei diesen Sachverhalten nicht einfach.

    "Gerade um hier möglichst viele Details zu erfahren und auch um keine falschen Informationen zu notieren, bat er deshalb, dass die Punkte schriftlich eingereicht werden. Dies ist - wie aus der Mail ersichtlich - erst auf Nachfrage Anfang dieser Woche geschehen", erklärt Weiß. Dasselbe gelte für den Mitarbeiter der Fachabteilung Bauaufsicht, der im Nachgang zur erfolgten Begehung des Odeon einen entsprechenden Anruf des ehemaligen Knüpfing-Mitarbeiters erhalten habe.

    Die Odeon-Begehung, in deren Verlauf der Club im Einvernehmen mit dem Betreiber zunächst geschlossen wurde, habe bereits vor den Anrufen stattgefunden. "Der Club war schon zu, es bestand also keine Dringlichkeit", so Weiß.

    Keine Details zu Mängeln im Odeon

    Ob die Vorwürfe des ehemaligen Mitarbeiters bei der Odeon-Begehung überprüft worden seien, kann Christian Weiß nicht sagen. "Bei der letzten Begehung stand etwas anderes im Fokus", sagt er. Zum Hintergrund: Wie berichtet, hatte eine Mitarbeiterin der Bar am 13. Mai bei einer der im Club Odeon wohl üblichen, aber laut Stadt nicht genehmigten Feuershows Alkohol auf eine bereits brennende Theke geschüttet und damit die Flammen weiter angefacht. Das Feuer ging auf einen Partygast über, der am Ende der Theke stand. Sein Oberkörper und Kopf standen in Flammen. Daraufhin gab es die Begehung.

    "So in der Mail (...) Sachverhalte enthalten sind, die noch nicht bekannt oder kontrolliert worden sind, werden diese natürlich aufgegriffen", erklärt Weiß. Aufgrund der laufenden Verfahren könne er jedoch keine Details zu der Begehung und den gefundenen Mängeln bekannt geben. Weiß betont auch, dass keiner dieser genannten Punkte mit dem aktuellen Vorfall am 13. Mai in Verbindung stehe.

    Frank Knüpfing war weiterhin nicht zu einer Stellungnahme gegenüber der Redaktion bereit.

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