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ESTENFELD: Ein Bulle als Startkapital

ESTENFELD

Ein Bulle als Startkapital

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    Ehrungen in der Metzgerei Wolz: von links Seniorchefin Helga Wolz, Gerhard Heil (40 Jahre im Betrieb), Burkhard Ströbert (30 Jahre), Martina Kraus (25 Jahre) und das Inhaber-Ehepaar Susanne und Michael Wolz.
    Ehrungen in der Metzgerei Wolz: von links Seniorchefin Helga Wolz, Gerhard Heil (40 Jahre im Betrieb), Burkhard Ströbert (30 Jahre), Martina Kraus (25 Jahre) und das Inhaber-Ehepaar Susanne und Michael Wolz. Foto: Foto: J. JÖRG

    Zu seinem Einstand als Metzger in Estenfeld bekam Josef Wolz einen Bullen geschenkt. Das stattliche Tier stammte vom Bauernhof seines Vaters Gregor und sollte das „Startkapital“ für Josef sein. Bei der Eröffnung seines Geschäfts, Mitte September 1964, wurde das Rind geschlachtet. Dies liegt nun genau 50 Jahre zurück.

    Selbst davon berichten kann Josef Wolz leider nicht mehr, denn er ist 1995 verstorben. Aber sein Sohn Michael, der den Betrieb nun seit über 20 Jahren weiterführt, kennt die Geschichten aus den Anfangsjahren sehr gut. Er sagt, es habe unternehmerischer Mut dazugehört, in Estenfeld eine Metzgerei zu eröffnen. Denn es gab im Ort bereits ein Geschäft, in dem man Fleisch und Wurst kaufen konnte. Doch Josef Wolz fand schnell einen Kundenstamm, der mit den Jahren immer größer wurde. 1977 wurden deshalb die Produktionsräume und die Kühlhäuser vergrößert, 1990 folgte die Erweiterung des Ladens.

    Zu Spitzenzeiten wurden jeden Montag 40 Schweine und zwei bis drei Rinder geschlachtet. Die Tiere stammten von Landwirten aus Estenfeld und der näheren Umgebung. Auf die Verwendung von Fleisch aus der Heimat legt Michael Wolz auch heute noch großen Wert. Die Schweine bezieht er von Eduard Mack (Euerfeld) und Peter Schöderlein (Schernau).

    Die Angestellten der Metzgerei Wolz schlachten allerdings nicht mehr in Estenfeld, sondern weichen hierfür nach Rimpar in die Räumlichkeiten der Metzgerei Hollerbach aus. Der „Umzug“ hängt mit der EU-Hygieneverordnung zusammen. Schlachten darf seither nur noch, wer sich an die neuen Vorschriften hält. Eine ist zum Beispiel, dass es getrennte Räume fürs Schlachten und für die Weiterverarbeitung geben muss. Die rigorosen Voraussetzungen müssen nicht nur große Schlachthöfe erfüllen, sondern auch kleine Metzgereien. Aus diesem Grund haben einige Betriebe die Schlachtung entweder ganz eingestellt oder sie wichen in andere Räume aus, so wie die Metzgerei Wolz das tut.

    Als Glücksgriff hat sich für den Familienbetrieb die Geschäftsidee von Michaels Frau Susanne Wolz erwiesen, einen Catering-Service aufzubauen. Im Kleinen wurde damit 1999 begonnen – „mittlerweile ist das für uns mehr als nur ein zweites Standbein“, sagt Michael Wolz. Ob eine kleine Familienfeier oder die Firmenfeier mit mehreren Tausend Gästen – der Catering-Service Wolz ist inzwischen weit über den Landkreis Würzburg hinaus bekannt und gefragt.

    Eine, die immer noch im klassischen Geschäft hilft, ist Michaels Mutter Helga. Sie ist 76 Jahre alt – ein Leben ohne den Kontakt zu den Kunden kann sie sich jedoch nicht vorstellen.

    Jubiläumsfest

    Ihr 50-jähriges Bestehen feiert die Metzgerei Wolz beim Hoffest, 12. bis 14. September. An allen drei Tagen gibt es ab 11 Uhr Mittagstisch, auch beim „Tag der Vereine“ am Sonntag.

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