Zur Geschichte: Ein mittlerweile verstorbener Stadtrat kaufte das etwa 2000 Quadratmeter große Gelände auf. Darauf stehen die Alte Schule, ein Lehrerhäuschen und ein großes ehemaliges Gemeindehaus. Alle Bauten siechen dahin, große Risse, die sich ständig verbreitern, verunstalten die Häuser, der Putz bröckelt an zahllosen Stellen und viele Fensterscheiben sind gesprungen. Das Grundstück wirkt verwahrlost und, so die Aussagen eines Nachbarn, die Ratten haben sich auf dem unbewohnten Grund breit gemacht.
Eigentlich sollten dort, im idyllischen Dürrbachtal, schon vor zehn Jahren Wohnblöcke entstehen, auch seniorengerechte Appartements waren angedacht. Doch als der Bauunternehmer und Stadtrat starb, kamen wohl keine Impulse mehr von den Erben, meint Adam. Seitdem interessiert sich niemand mehr für das Dreckloch, wie der Stadtrat drastisch klarmacht. Das schlug sich auch beim Ortstermin nieder, denn die Mitglieder des Stadtratsausschusses kamen eher zögerlich unter der Führung von Kommunalreferent Wolfgang Kleiner zur Besichtigung. Von 17 waren lediglich acht erschienen. Es war aber auch der gesamte Rat mit 51 Politikern eingeladen. Die acht Besucher sind eine beschämende Zahl für ein Anliegen Unterdürrbachs, wettert Adam.
Die Stadtväter und -mütter, die sich das Gelände anschauten, schüttelten nach dem Rundgang jedenfalls bedenklich den Kopf. Da muss etwas geschehen, war der Tenor. Dennoch: Die Möglichkeiten sind begrenzt, denn die vergammelnden Gebäude befinden sich in Privatbesitz. Am liebsten wäre es Adam und Parteifreund Wolfgang Roth, der den Antrag auf Veränderung unterstützt, dass die Stadtbau-GmbH als Bauträger dort kauft und einsteigt.
Der Bürgerverein hat den ansässigen Architekten Clemens Kremer nach Möglichkeiten befragt und der hat folgendes ausgearbeitet: Um die Kirche, die gegenüber des Grundstückes steht, als Ortsmittelpunkt zu betonen, sollten an Stelle der Alten Schule keine großen Blöcke entstehen. Kremer stellt sich zwei Einfamilien- und ein Doppelhaus dort vor. Zur Straße hin entsteht ein Platz mit Grün und Bank, abgetrennt zum Grundstück mit einer Steinmauer.
Die wenigen Stadträte, die sich den Unterdürrbacher Schandfleck angeschaut haben, sind sich jedenfalls einig: So kann das nicht bleiben. Die Bauverwaltung will die Gefahren überprüfen, die von den alten Gebäuden ausgehen. Daneben verläuft ein ebenfalls maroder steiler städtischer Fußweg, der Ober- und Unterort verbindet und den auch Schulkinder nutzen. Auch der wird überprüft. In einer der nächsten Sitzungen werde das Thema dann aufbereitet und behandelt, kündigte Kommunalreferent Kleiner an.