Seit die Bibliothek im Hubland-Tower als sogenannter "Dritter Ort" eröffnet wurde, erfreut sie sich über den neuen Stadtteil hinaus größter Beliebtheit – Grund genug für den Stadtrat, im vergangenen Herbst die Neugestaltung aller Zweigstellen der Stadtbücherei in ähnlicher Form zu beschließen. Konkret wird es jetzt in Versbach: Unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wird in diesem Sommer die Umgestaltung der Räumlichkeiten im Bürgerhaus am Erwin-Wolf-Platz geplant, die 2024 durchgeführt werden soll.

Der Hauptausschuss des Stadtrats hat im März 100.000 Euro für den Beteiligungsprozess, die Raumbedarfsplanung und die Kostenermittlung freigegeben. Entstehen soll dabei ein nach den konkreten Wünschen der Versbacherinnen und Versbacher konzipierter Wohlfühlort nach dem Vorbild in Würzburgs neuestem Stadtteil. "Am Hubland können wir den Bedarf kaum decken, weil auch viele Menschen aus anderen Stadtteilen kommen", erläuterte Martha Maucher, die Leiterin der Stadtbücherei, kürzlich im Kulturausschuss.
Bücherei soll in das ehemalige Rathaus ziehen
Auf der Prioritätenliste ganz oben standen eigentlich die Stadtteilbüchereien in Heidingsfeld und am Heuchelhof, dort lässt sich die Umgestaltung aber nicht zeitnah umsetzen: Am Heuchelhof müssen neue Räumlichkeiten gefunden werden, in Heidingsfeld sind vor einer Umgestaltung des alten Rathauses mit der Sparkassen-Filiale viele offene Fragen zu klären. Davon profitieren die Menschen in Versbach, die im ehemaligen Rathaus einen neuen Begegnungsort und im Idealfall darum herum auch eine neu gestaltete Ortsmitte bekommen sollen.
Im Bürgerhaus treffen sich viele Versbacher Vereine und Institutionen, außerdem ist dort neben der Stadtbücherei auch der Seniorentreff der AWO untergebracht. Synergieeffekte durch eine gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten sind ein wichtiges Ziel des Planungsprozesses. Auch das Quartiersmanagement, das vom Sozialreferat zusammen mit dem AWO-Stadtverband Anfang des Jahres in Versbach ins Leben gerufen hat, soll die Räume nutzen.
Am 23. Mai sollen Bürgerinnen und Bürger informiert werden
Der konkrete Raumbedarf und die Kosten für die Umgestaltung der Räume sollen bis November ermittelt werden, damit die erforderlichen Mittel rechtzeitig für den städtischen Haushalt 2024 angemeldet werden können. Über allem stehen die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil: Sie werden in einer Veranstaltung am 23. Mai über die Pläne informiert, eine umfassende Bürgerbeteiligung soll im Juni starten. "Es sollen Räume für die Menschen aus Versbach werden, so etwas kann nicht am grünen Tisch entstehen", betont Maucher.
Die im Stadtteil sehr aktive Bürgerinitiative "Pro Versbach – Natur und Mensch" hat auf Anfrage der Redaktion mitgeteilt, dass sie sich nicht nur eine Umgestaltung des Bürgerhauses wünscht. Zum "Dritten Ort" für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität für alle Generationen in der Ortsmitte gehört für sie eine Umgestaltung des Erwin-Wolf-Platzes mit einem gastronomischen Angebot. Außerdem sollten laut Stellungnahme von "Pro Versbach" der Spielplatz aufgewertet, der Platz zur Pleichach hin geöffnet, die Stellplätze auf die Nordostseite des Platzes verlegt und die St. Rochus-Straße sowie der Mühlweg zu Fahrradstraßen umgewidmet werden.