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Randersacker: Ein etwas anderes Seniorenzentrum mit Platz für Senioren-WGs

Randersacker

Ein etwas anderes Seniorenzentrum mit Platz für Senioren-WGs

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    Die Visualisierung zeigt das Randersackerer Seniorenzentrum aus Richtung Süden.
    Die Visualisierung zeigt das Randersackerer Seniorenzentrum aus Richtung Süden. Foto: Greiner Projektentwicklung

    Wiesenweg 7 wird die Adresse für das Randersackerer Seniorenzentrum sein. Und es wird kein klassisches Pflegeheim werden.

    Noch im Mai soll der Bau starten. In etwa zwei Jahren können die Bewohnerinnen und Bewohner einziehen, sagt Bauherr Peter Greiner, Geschäftsführer der Greiner Planung und Projektentwicklung aus Würzburg. Die Seniorenwochen des Landkreises waren für Bürgermeister Michael Sedelmayer Anlass, das Haus mit seinen Angeboten vorzustellen: Eine Tagespflege mit 21 Plätzen wird aller Voraussicht nach vom Caritasverband Würzburg gekauft und betrieben werden mit individuell buchbaren Stunden oder Tagen und voraussichtlich auch einem Fahrdienst.

    Die Greiner Immobilien GmbH und der Markt Randersacker werden als Eigentümer der Wohngemeinschaftsbereiche auftreten. Es handelt sich um ambulant betreute Wohngemeinschaften (abWG) für je zehn Mieter. Darüber wird es in diesem Seniorenzentrum 16 vollwertige Eigentumswohnungen mit Größen zwischen 55 und 140 Quadratmetern für privates Service-Wohnen ab 50 Jahre geben. Von diesen waren aktuell zwei der kleineren Wohnungen noch nicht verkauft. Interessiert waren die 50 Zuhörerinnen und Zuhörer aus Randersacker und Umgebung vor allem an den Unterschieden in den Wohnformen. Die große Frage: Wie eigentlich funktionieren ambulant betreute Senioren-Wohngemeinschaften?

    Bei den Seniorenwochen wurde das Seniorenzentrum Randersacker vorgestellt (Bildmitte von links): Eva Pscheidl, Pflege und Betreuung im Caritasverband, Projektträger Peter Greiner, Bürgermeister Michael Sedelmayer und Tobias Konrad, wirkommunal., Senioren-Beratung des Landkreises Würzburg und Koordination.
    Bei den Seniorenwochen wurde das Seniorenzentrum Randersacker vorgestellt (Bildmitte von links): Eva Pscheidl, Pflege und Betreuung im Caritasverband, Projektträger Peter Greiner, Bürgermeister Michael Sedelmayer und Tobias Konrad, wirkommunal., Senioren-Beratung des Landkreises Würzburg und Koordination. Foto: Antje Roscoe

    Tobias Konrad, Leiter von "Wirkommunal.", dem neu konzipierten Service-Bereich für Senioren beim Kommunalunternehmen des Landkreises, fasst es so zusammen: "Eine abWG für Senioren ist ähnlich einer Studenten-WG, aber ohne den ewigen Streitpunkt "Putzen". Das sei inklusive. Er berichtete von dem ähnlich konzipierten Projekt in Rottendorf aus erster Hand. Ein WG-Mitglied ist Mieter, hat sein individuell eingerichtetes 25-Quadratmeter-Zimmer mit Nasszelle. Wohn- und Essbereich werden gemeinsam genutzt. Bei Abstimmungen hat jeder eine Stimme – und es funktioniert gut, so Konrad. Der große Unterschied zum Pflegheim sei das weiter hohe Maß an Selbstbestimmtheit für sich selbst und für das gemeinsame WG-Leben: Schlafens- und Essenszeiten beispielsweise sind nicht vorgegeben, Familienangehörige können aktiv am täglichen Leben teilnehmen. Eine Betreuungskraft stehe 24 Stunden zur Verfügung. Pflege wird nach Bedarf von einem ambulanten Dienst erbracht.

    Die abWG sei eine aktive Entscheidung für einen neuen Lebensabschnitt, "ohne das 'Müssen', weil es nicht mehr anders geht", wie es häufig beim Einzug in ein Pflegeheim der Fall ist. Es sei auch eine Entscheidung für Versorgungssicherheit und gegen die Einsamkeit im Alter – vielleicht noch belastet mit Wohnraum, der für eine völlig andere Familiensituation gedacht war, beschreiben Greiner und Konrad. Greiner bezeichnete sich als Fan des Modells Senioren-WG "mit zehn statt 120 Pflegeplätzen", weil es "sehr schön und sehr menschlich" sei. Es sei genau dieser Ansatz gewesen, so Bürgermeister Michael Sedelmayer, der den Marktgemeinderätinnen und -räten gut gefallen habe.

    Das Haus werde offen sein, auch für Nicht-Randersackerer. "Wir waren lange darauf angewiesen, dass betreuungsbedürftige Senioren in anderen Einrichtungen und Kommunen aufgenommen wurden", begründet Sedelmayer, weshalb dies auch ein offenes Angebot sein sollte.

    Voraussetzung, um in die abWG einziehen zu können sei ein Pflege- und Unterstützungbedarf sowie das Votum der anderen Mitbewohner. Die WG entscheidet, wer mit einzieht. Preislich liege diese Lebensform mit einem Eigenanteil um 2000 Euro und üblicherweise etwas unter den klassischen Pflegeheimen, wie es hieß. Und ja, auch Personen, die Grundsicherung beziehen, können in abWGs wohnen, so Konrad.

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