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GREUßENHEIM: Ein Greußenheimer im Komödienstadel

GREUßENHEIM

Ein Greußenheimer im Komödienstadel

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    Im BR-Heimattheater-Klassiker „Der Komödienstadel“ spielt Bernd Kleinschnitz den fränkischen Fotografen Sigi Maurer.
    Im BR-Heimattheater-Klassiker „Der Komödienstadel“ spielt Bernd Kleinschnitz den fränkischen Fotografen Sigi Maurer. Foto: Foto: Streitenberger

    Es war ein Casting der anderen Art: Gesucht wurde kein neuer Superstar für Deutschland, kein Sänger oder Musiker. Sondern Sigi Maurer. Für die Rolle eines fränkischen Fotografen in der Fernsehreihe Der Komödienstadel wollte der Bayerische Rundfunk (BR) einen Amateurschauspieler einsetzen. 200 Bewerber gab es, beweisen mussten sie sich beim Casting in Erlangen und München. Gefunden hat der BR am Ende Bernd Kleinschnitz (49) aus Greußenheim (Lkr. Würzburg).

    Bühnenerfahrung war für die Rolle gewünscht – und die konnte Kleinschnitz liefern. Mit seinem Freund Wolfgang Haag, ist er das Gesicht des Greußenheimer Faschings, als „Schins und Wolfi“ begeistern die beiden Sitzungspräsidenten in der Bütt. Auch in einem historischen Theaterstück stand Kleinschnitz bereits auf der Bühne und als Komparse in Erwin Pelzigs Kinofilm „Vorne ist verdammt weit weg“ vor der Kamera.

    Kein neuer Brad Pitt

    Nun darf der 49-Jährige als Fotograf Sigi Maurer im Komödienstadel dabei sein. An diesem Donnerstag und Freitag wird die Folge „Der Cowboy von Haxlfing“ in Erlangen vor Publikum aufgezeichnet. Im Frühjahr 2017 soll die neue Folge der Kultreihe im BR zu sehen sein.

    Wie aber kam Kleinschnitz zum Komödienstadel-Casting? Den Tipp gab Thomas Rützel, Vorsitzender der Freien Wähler in Greußenheim, der die Anzeige für das Casting gelesen hatte. Kleinschnitz schickte eine schriftliche Bewerbung, mit Personalien, Bild und ausgefülltem Fragebogen. Auf die Frage, warum er gerne beim Komödienstadel mitspielen wolle, schrieb der 49-Jährige: „Es ist ein langjähriger Traum von mir, in einer Fernseh-Produktion eine Rolle zu spielen.“ Das überzeugte, er durfte zum Vorsprechen nach Erlangen.

    „Im Rückblick“, erzählt Kleinschnitz, „stellt sich das Casting sehr cool dar, aber sowohl in Erlangen wie auch eine Woche später in München war ich alles andere als cool.“ Bei der Vorstellung seiner Konkurrenten sei ihm ob der einschlägigen Theater- und Fernseherfahrung erst einmal das Herz in die Hosentasche gerutscht. Trotzdem überzeugte er. Beim Casting mussten die Bewerber beispielsweise einen in „bayerischem Dialekt“ geschriebenen Text ins Fränkische übersetzen und mit Dialekt-Füllwörtern ergänzen.

    Drei Tage später durfte Kleinschnitz mit seiner Familie, die ihn immer unterstützt, jubeln: Die Einladung in die letzte Casting-Runde nach München trudelte ein. „Da wurde ich doch etwas nervös“, gesteht der Greußenheimer. Zusammen mit seiner Tochter Marie paukte er den Text und reiste mit seiner Frau Anfang Oktober nach München zur A.gon Theaterproduktion. Im Keller probte er zunächst mit den Hauptdarstellern Markus Baumeister und Winfried Hübner eine Szene. Dann betrat er als erstes Casting-Mitglied die Bühne. Seine Interpretation gefiel, bereits nach einem Drittel der einstudierten Szene, konnte Kleinschnitz die Bühne wieder verlassen. Was er da noch nicht wusste: Er hatte alle Jurymitglieder überzeugt.

    In nur vier Wochen musste Kleinschnitz dann in die Rolle des Sigi Maurer schlüpfen. Jedes Wochenende war der gelernte Industriemeister in München, um mit den anderen acht Schauspielern zu proben. „Schauspieler sein ist schwieriger als so mancher denkt“, gesteht der 49-Jährige. „Natürlich bin ich stolz, dass ich jetzt beim Komödienstadel mitspielen darf, aber ich möchte das Ganze auch nicht überbewerten, es handelt sich um eine kleine Rolle“, sagt Kleinschnitz. Und ergänzt: „Ich denke nicht, dass ich gleich in die Fußstapfen von Brad Pitt treten werde – denn schließlich möchte ich meine Frau auch behalten.“

    Der Komödienstadel In der neuesten Komödienstadel-Folge von Autorin Gabriele Kusch kehrt der verlorene Sohn Max Stemmer ans Sterbebett seines Vaters Josef an den elterlichen Hof zurück. Aber nach 20 Jahren in Amerika, wo Stemmer erfolgreicher Cowboy ist, ist das Chaos vorprogrammiert. Aufgezeichnet wurde die Folge „Der Cowboy von Haxlfing“ in Erlangen und damit erstmals in Franken. Voraussichtlicher Sendetermin ist Sonntag, 26. März, um 20.15 Uhr im BR. Infos unter  br.de/komoedienstadel 

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