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SOMMERHAUSEN: Ein Hausarzt mit kreativer Ader

SOMMERHAUSEN

Ein Hausarzt mit kreativer Ader

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    Dr. Dominic Leger ist Allgemeinarzt in Sommerhausen. In seiner Freizeit schreibt er Gedichte und Kindergeschichten, wie die von der Niko-Laus.
    Dr. Dominic Leger ist Allgemeinarzt in Sommerhausen. In seiner Freizeit schreibt er Gedichte und Kindergeschichten, wie die von der Niko-Laus. Foto: Foto: Claudia Schuhmann

    „Sag mal, geht's Dir eigentlich gut?“ Dr. Dominic Leger erinnert sich noch daran, diese Frage früher öfter mal gehört zu haben, wenn Verwandte gerade eines seiner Gedichte gelesen hatten. Damals ging er noch zur Schule. Heute ist er Allgemeinmediziner in Sommerhausen. Gemeinsam mit einem Kollegen hat er im Sommer die Praxis der Dres. Katzfuß übernommen. Eine Leidenschaft fürs Dichten und Geschichtenschreiben hegt er aber schon lange. Sein neues Kinderbuch „Die Niko-Laus“ möchte er auf dem Sommerhäuser Weihnachtsmarkt zum Verkauf anbieten.

    Während er mittlerweile seine beiden kleinen Töchter am liebsten mit lustigen Erzählungen unterhält, beschäftigen sich einige seiner frühen Werke mit weitaus nachdenklicheren Themen – daher die besorgten Nachfragen zu seinem seelischen Gleichgewicht. Dominic Leger aber war durchaus nicht trister Stimmung, wenn er seinen kreativen Neigungen frönte. „Die Themen meiner Gedichte sind eben vielseitig“, sagt der 35-Jährige und lacht. Eine Fahrt mit seinem Vater im Auto durchs winterlich-düstere Sommerhausen war es, die ihn, noch als Schüler, zu seinem ersten Gedicht inspirierte.

    Die Freude mit anderen Eltern teilen

    Damals schrieb er viel: Zum Beispiel Gedichte über die Schrecken des Krieges oder über die Bombennacht vom 16. März 1945 in Würzburg, aber auch Liebesgedichte und wuchtige Verse, die an griechische Epen erinnern. „Ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat“, schmunzelt der Arzt und blättert in dem gebundenen Büchlein bis zu „Poseidons Rache“. Seine gesammelten Werke hat er im Selbstverlag als kleine Bände herausgebracht. Er verschenkt sie gern im Familienkreis.

    Etwas anders sieht das mit den Kindergeschichten aus, die er für seine ein und fünf Jahre alten Töchter schreibt. Die Freude, die seine Kinder daran haben, möchte er gern mit anderen Eltern teilen und deshalb die Bücher zum Kauf anbieten. Woher die Ideen kommen? Das weiß Dominic Leger selbst nicht so genau. Dass er seinen Töchtern vor dem Zubettgehen Geschichten erzählt, ist bei den Legers längst ein Abendritual geworden. „Eines Abends, als sie noch kleiner war, lag meine ältere Tochter auf meinem Bauch, und ich hatte viel Zeit zum Nachdenken“, schildert der Arzt das Entstehen seiner ersten Kindergeschichte.

    Illustrationen sind wichtig für die kleinen Leser

    Die ersten Sätze fielen ihm ein, dann führte eines zum anderen. „Ich muss nicht lange darüber nachdenken“, sagt Leger. „Der Sinn erschließt sich mir manchmal erst später.“ So entstand auch die Geschichte um die „Niko-Laus“, die der 35-Jährige demnächst ebenfalls im Selbstverlag als Buch herausbringen wird. Hauptfigur ist, wie nicht anders zu erwarten, eine Laus. Und die findet zur Weihnachtszeit einen Sack voller Geschenke. Ob die kleine Laus das Ganze nur geträumt hat oder nicht, erfahren die Leser erst am Ende.

    Die Geschichte von der Niko-Laus findet Dominic Leger passend für ganz kleine Kinder, aber auch noch für solche, die gerade lesen gelernt haben. Deshalb bekommt das Buch eine große Schrift und, ganz wichtig, Illustrationen. Leger hat als Zeichnerin seine Verwandte Stephanie Walter gewonnen, die der Laus ein lustiges Gesicht gegeben hat.

    Finger- und Fußreime sind schon vertont

    Aus dem Hause Leger kommt aber noch mehr. Da die Ehefrau des Arztes Klavierpädagogin ist, gibt es einige der Reime schon in vertonter Form. Es handelt sich um Finger-, Fuß- und Schoßreime. Dabei werden die Reime nicht nur vorgetragen, sondern mit entsprechenden Gesten von Fingern und Füßen zusätzlich beschrieben. Auch einen sogenannten Schoßreim hat Dominic Leger schon fabriziert: das kleine Pferdchen Hotte-Hü, dessen Geschichte die größten Lacher hervorruft, wenn man sich das Kind auf den Schoß setzt und die Erlebnisse des Pferdchens nachspielt.

    Die Idee dazu kam Dominic Leger übrigens auch spontan – beim Einkaufen mit seiner Familie, als die Tochter einen Pullover mit Pferdemotiv anprobierte. „Ich habe meine Frau nach einem Zettel gefragt und noch in der Umkleidekabine alles aufgeschrieben“, sagt Leger. Dass er sein Büchlein von der Niko-Laus zunächst auf dem Sommerhäuser Weihnachtsmarkt anbieten will, liegt für ihn nahe. Dominic Leger ist in Sommerhausen aufgewachsen und mehr als glücklich, dass er sich ausgerechnet in seinem geliebten Heimatort als Hausarzt niederlassen konnte.

    Die Büchlein werden auf dem Weihnachtsmarkt verkauft

    „Ich habe schon im Studium den Entschluss gefasst, mich entweder als Allgemein- oder als Kinderarzt selbstständig zu machen“, erzählt Leger. Weil sich auch seine Frau in den Ort Sommerhausen verliebte, war klar, dass Dominic Leger die Chance ergreifen würde, die die frei werdende Praxis bot. Ob er auch als Kinderbuchautor ankommt, das wird sich beim Weihnachtsmarkt zeigen. Der Sommerhäuser Scherenschnittkünstler Frank Lindner wird die Büchlein an seinem Stand verkaufen.

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