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Würzburg: Ein Stück über Freundschaft und Fremdsein: "Wie Schnuppen von den Augen" am Mainfranken Theater Würzburg öffnet Herzen

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Ein Stück über Freundschaft und Fremdsein: "Wie Schnuppen von den Augen" am Mainfranken Theater Würzburg öffnet Herzen

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    Zwei ungleiche Freunde: Lasse Möbus als Schnuppe (links) und Nils David Bannert als Zack Peng.
    Zwei ungleiche Freunde: Lasse Möbus als Schnuppe (links) und Nils David Bannert als Zack Peng. Foto: Thomas Obermeier

    "Wie Schnuppen von den Augen", zu sehen bis 25. Juni im Mainfranken Theater in Würzburg, handelt von Freundschaft und Fremdsein. Die Freunde Zack Peng (Nils David Bannert) und Schnuppe (Lasse Möbus) lieben es, auf dem Dach der Garage nach Sternschnuppen Ausschau zu halten. Ihr Rückzugsort wird jedoch gestört, als Dee (Pippa Fee Rupperti) auftaucht, ein neues Mädchen in der Nachbarschaft. 

    Zack Peng und Schnuppe sind ein ungleiches Duo: Schnuppe ist bedächtig, freundlich, aufgeschlossen, während Zack zwar klug, aber eher aufbrausend und ungeduldig ist. Doch als Dee in ihr Leben tritt, gerät alles durcheinander. Dee ist rebellisch, vorlaut und selbstbewusst. Pippa Fee Rupperti, Bannert und Möbus verkörpern ihre Figuren absolut überzeugend. Dee quasselt ohne Punkt und Komma, schwingt sich mit Leichtigkeit aufs Baumhaus, radelt wild über die Bühne - und stellt die Freundschaft der beiden Jungs auf eine harte Probe. 

    Ein Spießrutenlauf, der die Entwicklung der Figuren vom Kind zum Jugendlichen symbolisiert

    Schnuppe freundet sich schnell mit Dee an. Zack, eifersüchtig und unsicher, fühlt sich vernachlässigt. In seiner Frustration wünscht er sich, dass Dee wieder verschwindet. Und tatsächlich ist das Mädchen am nächsten Tag verschwunden.

    Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach Dee. Im Rathaus werden sie von einem Zimmer zum nächsten geschickt - ein Spießrutenlauf, der die Entwicklung der Figuren vom Kind zum Jugendlichen symbolisiert. Dabei erkennen sie, dass es ein ganzes System gibt, dem sie machtlos gegenüberstehen.

    Tom Klenk bringt als Pförtner, Fundbüromitarbeiter, Planer und Beamter Dynamik in das Theaterstück "Wie Schnuppen von den Augen".
    Tom Klenk bringt als Pförtner, Fundbüromitarbeiter, Planer und Beamter Dynamik in das Theaterstück "Wie Schnuppen von den Augen". Foto: Thomas Obermeier

    Autor Stefan Wipplinger hat das Stück in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum in Frankfurt am Main und dem Mainfranken Theater entwickelt. Inmitten der Migrationsdiskussion ist die Thematik sehr aktuell. Es geht um Freundschaft und Zusammenhalt und auch um die Frage, wer entscheidet, wo Menschen leben dürfen und warum. 

    Regisseurin Naemi Friedmann legt großen Wert auf den Erkenntnisprozess der beiden Hauptfiguren

    Regisseurin Naemi Friedmann legt großen Wert auf den Erkenntnisprozess der beiden Hauptfiguren in ihrer Auseinandersetzung mit den komplexen und widersprüchlichen Aspekten einer sich verändernden Welt. "Gerade in der heutigen Zeit, in der Fremdheit oft negativ konnotiert wird, ist es wichtig, die Neugier auf das Fremde zu bewahren. Empathie kann dabei helfen", beschreibt Friedmann.

    Bühnen- und Kostümbildnerin Sarah Wolters kleidet die Figuren jugendlich authentisch in fröhliche Ringelmuster und Sneaker. Auffällig ist, dass manche Figuren in ihre Kleidung noch nicht richtig rein- oder schon wieder rausgewachsen sind. So haben sowohl Zack Peng also auch Dee extrem lange Ärmel. Das Bühnenbild ist wandelbar und wird von den Protagonisten selbst immer wieder umgestaltet.

    Das Jugendtheaterstück "Wie Schnuppen von den Augen" richtet sich an Menschen ab neun Jahren. Es läuft auf der Probebühne im Neubau des Mainfranken Theaters. Die weiteren Vorstellungen: 12., 15., 17., 18., 23. April, 25. Juni. Karten: Tel. (0931)  3908-124, karten@mainfrankentheater.de

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