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WÜRZBURG: Ein Wahrzeichen mit Geschichte

WÜRZBURG

Ein Wahrzeichen mit Geschichte

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    Brunnen gegen Brunnen klingt nicht originell, doch das Schmuckstück passt der Stadt bestens in Konzept: Der Bahnhofsplatz, umgeben von Prachtbauten und inmitten des Ringparks, hatte als Mitte lediglich eine einsame Balusterlampe. Da kam der sprudelnde St. Kilian als repräsentativer Mittelpunkt gerade recht.

    • Am Juli 1995 wird das Geschenk im Anwesenheit des Prinzregenten eingeweiht. Den Brunnen hat Stadtbaurat Peter Bernatz entworfen. Der Entwurf der bronzenen Kiliansfigur stammt vom Aschacher Bildhauer Balthasar Schmitt, den die Münchner Erzgießerei Ferdinand von Miller in Form bringt. Während Kilian, Sendbote der Franken, seine segnende Hand über die Stadt erhebt, trägt die Brunnenschale Masken, die auf Wirkungen des Weines hinweisen.

    • Den Zweiten Weltkrieg übersteht der Brunnen unbeschadet, doch die Kiliansfigur landet 1943 zusammen mit vielen Glocken zur Einschmelzung in Hamburg. Dort entdeckt sie nach dem Krieg Max von Freeden, Leiter des Mainfränkischen Museums. Für die Rückkehr muss die Stadt die Figur beim Schrotthändler auslösen. Als sie 1949 wieder auf den Brunnen gehievt und der Brunnen von Bischof Julius Döpfner geweiht wird, feiert die zerstörte Stadt den Brunnen als Symbol des Wiederaufbaues.

    • 1957 muss Kilian wieder „absteigen“, weil Bahnhofsvorplatz und Brunnenbecken tiefer gelegt werden.1979 wird der Brunnen mit Sandbestrahlung von Verkrustungen befreit. Eine Sanierung, die dem Marmor schadet. kommt die Idee auf, dem Kiliansbrunnen zwei Nachbarbrunnen zu Ehren seiner Apostelkollegen Kolonat und Totnan zur Seite zu stellen. Doch Kilian bleibt allein und muss 1990 wegen Sanierung der Wasserzufuhr erneut „absteigen“. Ende der Neunziger beginnt der Brunnen sich einseitig abzusenken, 2001 wird das Wasser abgestellt, die große Brunnenschale, die Risse hat, abgestützt.

    • Ende 2004 gibt der Stadtrat mit 10 000 Euro den symbolischen Startschuss zur Sanierung. 2005 lädt Franz, Herzog von Bayern, Verwandter des Brunnenspenders, zum Benefizabend, bei dem 40 000 Euro zusammenkommen. Der Brunnen erhält mit Hilfe des Verschönerungsvereins zum Frostschutz eine Abdeckung. Für die Sanierung ist kein Geld da. Im Juli 2006 vererbt die Würzburgerin Olga Kail der Stadt 50 000 Euro für den Betrieb des Brunnens – falls dieser bis 2010 wieder sprudelt.

    • Im Januar 2007 beschließt der Stadtrat endlich ein Sanierungskonzept. Wenig später wird der Brunnen abgebaut, in der Frankenhalle gelagert und untersucht. Diagnose: Der Patient ist sehr krank, aber zu retten. Vor dem Bahnhof steht als Statthalter eine rot-gelbe Brunnen-Attrappe. 2008 gibt's erneut Geldprobleme. Das im Mai beschlossene Finanzierungskonzept setzt vor allem auf die Spendenbereitschaft der Bürger. Über 400 000 Euro müssen Stadt und Bürger zusammenbringen. Die Stadt startet eine große Spendenaktion. Der Verschönerungsverein gibt zum Auftakt 100 000 Euro. Brunnenteile werden im Bamberger Natursteinwerk restauriert. Im April dieses Jahres wird mit dem Wiederaufbau begonnen. Anfang Mai wird die aufpolierte Kiliansfigur wieder aufgesetzt.

    • Am Freitag, 24. Juli 2009, um 16 Uhr wird der Brunnen festlich in Betrieb genommen. Eingeladen sind Bürger und Spender. Sie sollen das Kiliansbrunnen-Lied singen: Lautstarke Rückkehr eines Wahrzeichens.

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