„Pfui Teufel, widerlich, versifft“, sagte CSU-Stadtrat Erich Felgenhauer jüngst im Stadtrat. Am Busbahnhof, direkt am Hauptbahnhof, gibt es in einem der Pavillons eine öffentliche Toilette, die tatsächlich an üblen Gerüchen und Dreck kaum zu überbieten ist. In einem einschlägigen Stadtprospekt zu dem Thema ist sie neben den „Netten Toiletten“ als weitere Örtlichkeit aufgeführt. Das Problem in der Fragestunde im Stadtrat war zunächst die Zuständigkeit. Die Stadt oder die WSB oder die Busunternehmer? „Ich kann das nur weitergeben“, meinte diplomatisch OB Georg Rosenthal. „Weitergeben“ tönte Felgenhauer nach, „man kann das nicht einfach weitergeben.“ Tatsächlich musste dann erst auf Anfrage dieser Zeitung die Pressestelle klären, dass sehr wohl die Stadt – und nicht die Busunternehmen – zuständig ist. Wer jemals in die Notlage geraten ist, dieses öffentliche WC aufsuchen zu müssen, hat später alles versucht, dies tunlichst zu vermeiden. Dadurch ist die öffentliche Toilette nicht sauberer geworden. Nun hat auch die Stadt eingeräumt, dass diese Anlage am Busbahnhof unter den 18 öffentlichen Toiletten-Anlagen „leider Spitzenreiter in Sachen Vandalismus ist“. Regelmäßig müssten Verstopfungen beseitigt werden, Waschbecken und Seifenspender seien beschädigt, Einzelreparaturen würden immer wieder 150 bis 250 Euro kosten, so Georg Wagenbrenner von der städtischen Pressestelle. Zwei Reinigungen am Tag würden leider nicht ausreichen, damit Nutzer von 6 bis 23 Uhr eine „nette Toilette“ vorfinden. Für die Stadt bedeute dies bei einem Reinigungsvertrag und einer jährlichen Grundreinigung Kosten von 20 000 Euro im Jahr bei kostenfreier Nutzung. Die Toilettenanlage befinde sich in einem renovierungsbedürftigen Zustand, heißt es seitens der Stadt. Weil aber die Planungen im Umfeld des Hauptbahnhofes noch offen seien, werde in andere Toiletten in der Stadt investiert. Felgenhauer sprach im Stadtrat davon, dass eine Grundreinigung mit Dampfstrahlung mindestens alle 14 Tage nötig sei. Und er bezweifelte, dass dies bei dieser „übelsten Toilette“ überhaupt schon jemals passiert sei. Man solle eben auch bei der Einrichtung einmal auf Erfahrung setzen und robustere Materialien verwenden. Im übrigen sei die Toilette an dem wichtigen Brennpunkt fast nie täglich von 7 bis 22 Uhr geöffnet – sondern im Gegenteil oft Tage lang geschlossen.
WÜRZBURG