Einst war es das erste nach dem Krieg errichtete Schulgebäude im Landkreis Würzburg. 1951 bezogen 265 Schüler mit ihren Lehrern die damals sechs Lehrsäle der später Ignatius-Gropp-Volksschule genannten Lehranstalt. 1969 und 1987 wurde das Haus erweitert und umgebaut, weil die Schülerzahlen explosionsartig anstiegen. Im Zuge der so genannten Inklusion, wonach behinderte und nicht behinderte Kinder künftig miteinander unterrichtet werden sollen, wurde das Günterslebener Schulhaus nun nach knapp zehnmonatiger Umbauphase offiziell eingeweiht.
Wenn man das Gebäude betritt meint man, in einen Neubau zu kommen. Helle Farben, neue Fenster, die Schulturnhalle mit hellem Holz vertäfelt und barrierefreie Zugänge zu allen Räumen. Mit einem besonderen Farbkonzept und fühlbaren Markierungen an Geländern und Böden wurden gerade die Bedürfnisse für Kinder mit Sehbehinderung erfüllt, vom neuen Aufzug für Rollstuhlfahrer ganz zu schweigen.
Der Umbau lief reibungslos vonstatten, der Schulbetrieb konnte selbst während der Bauphase aufrechterhalten werden. Eine organisatorische Meisterleistung von Architekt Stefan Geißler, wie Bürgermeister Ernst Joßberger betonte. Geißler war jeden Tag an der Baustelle und koordinierte den Einsatz der überwiegend örtlichen Firmen, die an dem Bau beteiligt waren.
Zum Festakt der Einweihung war viel Prominenz aus Lokal- und sogar Landespolitik erschienen. Landrat Eberhard Nuß und gleich vier Abgeordnete aus dem Landtag machten ihre Aufwartung: Volkmar Halbleib sprach für seine anwesenden Kollegen Manfred Ländner, Hans Jürgen Fahn und Günter Felbinger. „Mit einem solch gut umgesetzten Konzept wie hier kann man alle Kinder mitnehmen auf dem Weg in die Zukunft,“ so Halbleib.
Insgesamt wurden 1,9 Millionen Euro in den Umbau investiert. Eine zukunftsorientierte Entscheidung, für die sich Joßberger bei seinem Gemeinderat bedankte. Die Kinder dankten den Entscheidungsträgern mit einem speziellen Orden aus Schokolade, der auf Deutsch übersetzt einfach „Danke“ heißt.