"Wir verkaufen alles rund um die Familie." Am 2. November eröffneten Franziska Fischer und Kati Boos ihren Shop namens "Fräulein Muh" auf ihrem eigenen Bauernhof "neben 200 Rindern im Stall" in Unterpleichfeld. Nicht nur der Name des Ladens ist außergewöhnlich, sondern auch die Geschäftsidee, denn die beiden verkaufen ihre Produkte nach Ikea Prinzip: Man kann hingehen, sich seine gewollten Stoffe und Materialien selbst heraussuchen und den beiden dann rein theoretisch beim Nähen in der Nähecke zusehen.
Ansprechend ist dieses Angebot vor allem für junge Familien, denn konkret soll es dort in einem alten Heulager selbstgenähte Kinderklamotten, Geschenkideen, Spielsachen, Hundezubehör und Dekoartikel geben. Online kann man bei den zwei Müttern schon seit März bestellen.
Besonders sollen den Shop nicht nur Lage und Verkauf machen, sondern auch die Produktion, denn die zwei Geschäftspartnerinnen haben ihr eigenes Label. Alle Stoffe werden von ihnen selbst vorgezeichnet, designed und innerhalb von Europa hergestellt.

Wie die Idee des Shops in Würzburgs Vorort Unterpfleichfeld entstand
Doch wie kommt man auf so eine Idee? Franziska Fischer verrät, dass ihre Tochter mit einem Feuermal im Gesicht geboren wurde. Im Zuge dessen habe sie angefangen, selbst Kleidung für sie zu nähen, die naturbelassener sein sollte als die standardisierte Fast–Fashion Ware. Sie schrieb sogar ein Buch über das "Besonders– Sein". Irgendwann habe sie gemerkt, dass sie mehr daraus machen wollte. Da das erste Wort ihrer Tochter "Muh" war, stand auch der Name des Ladens relativ bald fest.
"Ich wollte ein Geschäft, das einzigartig ist. In dem wir alle ein Stück unserer Einzigartigkeit zeigen können."
Franziska Fischer im Interview
Geöffnet haben soll das Geschäft ab der Neueröffnung bis Weihnachten von Montag bis Samstag. Danach soll etwas abgespeckt werden: Drei bis vier Tage die Woche sollen dann die Türen offen stehen. Wie genau das zwei Mütter mit insgesamt sieben Kindern und Job stemmen können, wird wohl ein Rätsel bleiben. Klar ist jedoch, dass in dem Ganzen viel Herzblut steckt.
Die zwei Mütter zeigen große Instagram Präsenz
Auf ihrem Instagram-Account sind die beiden schon aktiv am Werben und Verkaufen. Bilder von spielenden Kindern auf dem Bauernhof und Artikel aus dem Onlineshop lassen sich dort finden. Auch der Umbau-Spaß wird auf Tanzvideos festgehalten, die das Ganze teilweise eher nach Spaß als nach Umbau aussehen lassen.
Für die Nachhaltigkeit ihrer Produkte werben die beiden dort: Die Unternehmerinnen versprechen Qualität und achten darauf, nur Spielzeuge aus Holz oder Bioplastik zu erstellen.
Nach "Models" für ihre Klamotten haben sie auf ihrem Social Media Account ebenfalls schon gefragt und unter anderem einen Jungen mit Downsyndrom und ein Mädchen mit Feuermal fotografieren lassen. „Wir möchten zeigen, dass jeder Mensch, jedes Kind ein Teil davon sein kann. Und das hier bei uns auf dem Bauernhof mitten im Ort.“