Elmar Hofmann ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Über Jahrzehnte hinweg prägten er und seine Frau Walburga das Höchberger Wirtshausleben mit ihrem "Gasthaus Hofmann" in der Hauptstraße. Schon seine Eltern betrieben die Gastwirtschaft in der Höchberger Ortsmitte gleich neben dem Rathaus, das auch bekannt als "Tante Clara’s Garküche", das Gründungslokal der Tischgesellschaft "Die Schleicher" im Jahr 1910 war. Mit 17 Jahren trat Elmar Hofmann in den noch immer reinen Männerverein ein und blieb ihm bis zu seinem Tod treu. In einer ersten Reaktion zeigte sich Theo Seltsam, der Vorsitzende der Schleicher, tief bestürzt über den Tod des am längsten in der Tischgesellschaft aktiven Mitglieds.
Doch auch sonst wird der gelernte Metzger im Ort fehlen, hat er sich doch trotz der wenigen Zeit, die ihm wegen der Gastronomie blieb, in vielen Höchberger Vereinen engagiert. In seiner aktiven Zeit hat er nicht nur für den eigenen Betrieb geschlachtet, hat Hofmann einmal erzählt, sondern für fast alle Gastronomen im Ort. Jeden Tag bei einem anderen und überall war er willkommen. Damals, so erinnerte er sich, war der Zusammenhalt im Dorf noch viel besser als heute. Man half sich gegenseitig und brachte seine Stärken ein. Das vermisste Elmar Hofmann in den letzten Jahren oftmals: Den Zusammenhalt.
Das erste Kino betrieben
Neben der Gastwirtschaft betrieben er und seine Frau Walburga noch ein Hotel Garni. Hier kehrten viele bekannte Persönlichkeiten ein: Opernsängerinnen, Handball-Bundesligamannschaften oder auch Rennfahrer. Und bei Elmar Hofmann gab es in den 60er Jahren auch das erste Kino in Höchberg im Tanzsaal neben der Wirtschaft.
Hofmann war das sehr erfindungsreich. Bestellte bei ihm im Lokal oder im Biergarten ein Gast ein kleines Bier, kam prompt die Antwort: "Wart', bis du g'scheiten Durscht hast, dann bring ich dir ein Großes". Schlagfertig war er, der Elmar. Er war offen und fröhlich den Gästen und Freunden gegenüber. Aber er konnte seine Meinung auch vehement vertreten.
Der Tod seiner Frau Walburga war für Elmar Hofmann ein Schicksalsschlag, von dem er sich lange nicht erholte, bis ihn die Jugendfreundin seiner Frau ins Leben zurückholte. Die verwitwete Gisela Röder tat sich mit Elmar Hofmann zusammen, und die beiden wurden ein Paar, das viel erlebte. Mehrere Kreuzfahrten gehörten dazu oder Urlaube in Griechenland.
Dann wurde Elmar Hofmann so schwer krank, dass an Reisen nicht mehr zu denken war. Trotzdem saß er noch oft auf der Veranda seines Balkons und beobachtete das Leben auf der Hauptstraße in Höchberg. Jeder, der ihn kannte, kam auf ein kurzes Gespräch herein. Viele seiner "Schleicherkollegen" unterstützten den Schwerkranken.
Nun ist Elmar Hofmann verstorben. Er hinterlässt Bruder, Schwester und vier Kinder.